Er baut seine Strophen nach klassischer Art und braucht keine durch Zeilenbrüche erzeugten Effekte. Ohne Kapiteleinteilung und Mottos beschreibt der Dichter wie aus einem Guss eine bizarre Szenerie, die mitunter den Gemälden des Hieronymus Bosch gleicht – obwohl Überschriften auf andere Maler verweisen: „Caspar David Friedrich“ und „Picasso“. Die Romantik Friedrichs unterwandert er durch die Begegnung mit einem Zigaretten liebenden Gorilla. Bei Picasso komponiert er Bildelemente und Figuren zu einem kurios respektlosen Potpourri, das mit einer trefflichen Pointe endet. Fast jedes Gedicht irritiert und überrascht den Leser durch in Bildern benannte und weitergedachte Analysen der virtuell durchgepixelten Gesellschaft. / Dorothea von Törne, Die Welt
Günter Herburger: Ein Loch in der Landschaft. A1 Verlag, München. 104 Seiten, 18,80 Euro