42. Das Ding selbst

In dem Bemühen, die Wirklichkeit qua Imagination zu ordnen, setzt der Dichter eine Form, in der nicht dargestellt, sondern über Objekte meditiert wird, die sich im Akt des Sprechens verändern. In der Sequenz «Dreizehn Arten, eine Amsel zu betrachten» etwa befindet sich der Blickwinkel nicht nur auf räumliche Art in ständiger Veränderung, um verschiedene Aspekte des Vogels einzufangen; die «Notate auf dem Weg zu einer höchsten Fiktion» spekulieren dann unter anderem darüber, was der Gesang eines Vogels bedeuten könnte; und in «Nicht die Vorstellung von dem Ding, sondern das Ding selbst» ist der Vogel schliesslich jene Wirklichkeit, die nicht «dem verblassten Papiermaché-Schlaf des bombastischen Bauchredens» entstammt. Stevens hat einen wendungsreichen Weg auf der Bühne der Dichtung zurückgelegt, oft das sanfte Mondlicht romantischen Gefühls verschmähend, und dabei einige der komplexesten und formvollendetsten Gedichte der amerikanischen Literatur geschrieben. / Jürgen Brôcan, Neue Zürcher Zeitung 12.4.

Wallace Stevens: Hellwach, am Rande des Schlafs. Aus dem Amerikanischen von Hans Magnus Enzensberger, Karin Graf, Durs Grünbein, Michael Köhlmeier, Bastian Kresser und Joachim Sartorius. Hg. von Joachim Sartorius. Hanser-Verlag, München 2011. 352 S., Fr. 34.90.



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