Die in Gedichtform gegossenen Sedativa von befindlichkeitsfixierten Momentaufnahmen werden wohl niemanden aus der Siesta reißen. …
Obwohl Hummelts Texte vor allem die gediegene Ruhe von »pans stunde« wieder in die Lyrik bringen wollen, erahnt man noch den Versuch, Unruhe zu stiften, Widerspruch, Panik. Die Kontraste sind jedoch nur spärlich eingesät. Der Band dümpelt vor sich hin, mittagsfaul und bewegungsunfähig. Welche Dimension Hummelts Gedichte auch hätten bekommen können, welches politische Potential in ihnen vielleicht sogar stecken könnte – es wird verdrängt von klebrigem Pathos und stilisiertem Kitsch. / Kristoffer Cornils, junge Welt 7.11.
Norbert Hummelt: pans stunde. Gedichte. Luchterhand, München 2011, 96 S., 16,99 Euro.