41. Anderes Argentinien

Ein ganz anderes Argentinien, dasjenige der gewaltigen Landschaften des Paraná oder der Pampa, spiegelt sich in den Arbeiten je eines Dichters und eines Erzählgenies. Juan L. Ortiz, von seinen Freunden „Juanele“ genannt, ist der argentinische Vertreter einer wunderlichen Naturlyrik, die mit einer raffinierten Syntax den Lauf des Paraná-Flusses nachzuahmen versucht. Ortiz ist ein Mystiker sui generis, aber auch ein Erbe der Symbolisten mit Einflüssen aus der orientalischen Poesie. Der zu seinen Lebzeiten (1898 bis 1978) weitgehend unbekannte Dichter hat in späten Jahren erst die Anerkennung erfahren, die ihm als einem der größten Lyriker Argentiniens zustand. …

Im Macho-Land Argentinien hatten aber auch Frauen stets eine literarische Stimme. Alfonsina Storni (1892 bis 1938) schrieb Gedichte voller Sehnsucht nach Liebe und besang das Drama des Lebens im grauen Alltag, schwankend zwischen Fatalismus und bitterem Protest. … Auch die Lyrikerin Alejandra Pizarnik (1936 bis 1972), zu deren Band „Arbol de Diana“ (Baum der Diana) kein Geringerer als Octavio Paz das Vorwort schrieb, endete wie Storni im Selbstmord.

Ihre Altersgenossin María Elena Walsh hat sich mit geistreichen, humorvollen und intelligenten Kinderliedern und -gedichten einen festen Platz im argentinischen Literaturbetrieb und in den Herzen nicht nur der jungen Leser erobert. Die 1951 geborene Reina Roffé wagte sich schon 1976 mit „Monte de Venus“ (Venusberg) an die Problematik einer lesbischen Beziehung. / Josef Oehrlein, FAZ.net



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