40 Jahre als Diätassistentin aktiv…

Von Shagedorn

… und zwar immer noch mit Herzblut.
Ja, okay, nicht auf den Tag genau, aber vor 40 Jahren wurde das Thema „Examen“ akut.Wie bin ich überhaupt auf den Beruf „Diätassistentin“gekommen? (Das Gendersternchen kann ich gerade mal getrost ausblenden. Männliche Kollegen gab es damals noch nicht)
Ich kann mich noch genau an den Moment erinnern. Wir hatten zu Hause eine Frauenzeitschrift liegen und es stand ein klitzekleiner Artikel über das Berufsbild im Heft.
Nach dem Lesen war mir klar: “Das möchtest du werden.“
Ich habe dann meinen Weg verfolgt. Ich wollte meine Ausbildung gerne in Münster absolvieren.
Und das hat dann auch geklappt. Für mich Landei war Münster damals die große, weite Welt.
Ich habe mich, zusammen mit meinen Eltern, an der Diätfachschule am St.Franziskus-Hospital vorgestellt. Eltern waren gerne gesehen damals. Ansprechpartnerin war Schwester Bernwardis.
Und nach etwas Wartezeit habe ich die Zusage bekommen.:-)1977 konnte ich mit meiner damals noch 2jährigen Ausbildung beginnen. Es war eine schöne Zeit.
Wir haben im Schwesternwohnheim gewohnt inklusive Verpflegung. Dafür haben wir dann in der Küche mitgearbeitet. So viele Mandarinen von  weißen Fasern befreit habe ich noch nie, Joghurt in Metalleimern angesetzt, Götterspeise gekocht. Jeden Tag gab es frisch gekochten Pudding und KartoffelpüreeWir waren damals eine sehr verschworene Gemeinschaft. Teilweise zum Leidweisen unserer Klassenleitung. Wir hatten Spaß,wir haben viel gefeiert, aber wir wir haben uns natürlich auch über diverse Dinge geärgert. Das bleibt nicht aus. Am Tag des praktischen Examens (18.9.1979)hatten wir uns für abends vorgenommen: wir machen die Altstadt unsicher.
Aber nach dem Ziehen unserer Prüfungsaufgabe, dem Berechnen des dafür erforderlichen Tageskostplans , dem Kochen des Gerichtes und der mündlichen Prüfung sind wir abends ins Bett gefallen.Ach, da war die schriftliche Prüfung bereits absolviert.
Ich kann mich auch nur noch an eine Prüfungsaufgabe erinnern, gestellt von Schwester Cornelis, die für uns damals schon seeehr alt war. Meine Prüfungsfrage lautete damals:“ Warum heißt der Zwieback Zwieback.“
Aber damit kein falscher Eindruck entsteht: So einfach waren die Prüfungsfragen nicht. Dieser Ordensschwester wurde einfach nur gestattet auch eine Frage zu stellen.
Und ich habe unsere „Bierzeitung“ zur Examensfeier wiedergefunden. 

Da unser damaliger Unterkurs uns irgendwie nicht passend erschien und wir Sorge hatten, dass unsere Feier ohne Pep ablaufen würde, haben wir die Organisation selbst in die Hand genommen.

Gerade kommen ganz viele Erinnerungen hoch. Es war eine tolle Zeit, die ich nicht missen möchte, denn sie war auch nötig, damit ich den für mich besten Beruf ausüben darf.

Und was ich nicht vergessen möchte: Ich wünsche Euch alles Gute für das Jahr 2019, vor allem Gesundheit, aber auch, dass Ihr einen Beruf ausüben dürft, den Ihr liebt.