Argentinien hat die Weltliteratur bereichert, seit José Hernández (1834 bis 1886) mit seinem Gaucho-Epos „Martín Fierro“ den Grundstein zu der überaus reichhaltigen und vielfältigen Literaturproduktion des Landes gelegt hat. Der „Martín Fierro“, dessen markantes Versschema immer noch gauchesken Hobbydichtern als Modell dient, ist das aus der Volkspoesie gespeiste Hohelied auf das unabhängige, raue Leben der Gauchos, die auf dem Rücken der Pferde zu Hause sind und zu den Klängen der Gitarre die Melancholie der Pampa besingen, die aber auch in Konflikt mit der städtischen Zivilisation geraten und sich auf die Seite der Indiovölker schlagen, die sie eigentlich bekämpfen sollen. / Josef Oehrlein, FAZ.net