Auf Einladung von Richard Guyon von Relais & Châteaux Hotels donnerten wir drei Tage lang mit drei Harley-Davidson Choppern durch die Romandie und liessen uns die Gourmet-Menus von vier Luxushotels schmecken.
Routes du Bonheur von Relais & Châteaux
Relais & Châteaux nennt ihr Rundreise-Konzept “Route du Bonheur”: Ausgewählte Hoteliers und Restaurateure schliessen sich zusammen und bieten genussfreudigen Reisenden eine Gourmet-Tour von einem Restaurant (Relais) oder Hotel (Châteaux) zum nächsten. Dies kann man mit seinem eigenen Wagen, seinem Oldtimer oder — dank einer Kooperation mit Harley-Davidson — eben auch mit einem Chopper tun, den man zu den Hotelübernachtungen dazubucht.
Harley-Davidson Flagge vor dem Hotel Beau-Rivage in Neuenburg
Weitere Informationen zum Konzept hinter Route du Bonheur habe ich von der kürzlichen Relais & Châteaux Pressekonferenz zusammengetragen. Relais & Châteaux hat auf ihrer Homepage 38 Vorschläge für eine Route du Bonheur zusammengestellt. Diese sind als Inspiration zu verstehen, man kann sich auch eine individuelle Route zusammenstellen lassen.
Route du Bonheur “Romandie Quick Selection”
Wir starteten unsere Harley-Davidson Gourmet-Tour im Grand Hotel du Lac in Vevey, wo wir Harley-Rokker uns zum Abendessen trafen.
Grand Hotel du Lac Harley-Davidson Gruppenfoto
Zum gediegenen 5-Gänger liessen wir Totenschädel und Heavy-Boots unauffällig im Zimmer verschwinden. Bin nicht sicher, wie das im noblen 5-Sterne Haus sonst angekommen wäre.
Harley-Davidson Lederjacke
Foto © Christine Hinnen von woertlich.ch
Am zweiten Tag tuckerten wir hinter Road-Captain Pierre Berclaz auf idyllischen Nebenstrassen durch das Berner Seeland zum Mittagessen im Vieux Manoir Landhaus in der Nähe von Murten.
Harley-Davidson Einfahrt im Landhaus Le Vieux Manoir bei Murten
Der erlebnisreiche Tag endete abends im Hotel Beau Rivage in Neuenburg.
Harley-Davidson Motorräder vor dem Hotel Beau Rivage in Neuenburg
Am dritten Tag ging es via Gruyères und Col des Mosses ins Wallis und hoch bis nach Leukerbad ins Source des Alpes Thermenhotel.
v.l. Christine Hinnen, Road Captain Pierre Berclaz, Sabine Biedermann,
Vreni und Jürg Dedial, Walter Schärer
Und in der vierten und letzten Etappe ging es über Vevey wieder zurück bis nach Morges, wo wir die Maschinen zum lokalen Harley-Davidson Händler zurückbrachten.
Relais & Châteaux Grand Hotel du Lac in Vevey
Vor der Rundreise trafen wir uns zum Nachtessen im Grand Hotel du Lac an den Gestaden des Genfersees, oder Lac Léman, wie es ortsüblicherweise heisst.
Essgabel-Skulptur bei Vevey im Genfersee
Hoteldirektor – bei Relais & Châteaux “Maître de Maison” genannt – Christopher Rudolph und Marketing- und Sales-Leiter John Orlandi liessen abends auftischen, dass es einem schwindlig werden konnte, nämlich schon zum Apéritif im Weinkeller — Sommelier Clément läutete den Abend “bei sich” im Weinkeller ein…
Sommelier Clement mit den Harley-Fahrern im Weinkeller
Duo vom Felchen- und Kaninchenfilet, Olives Taggiasche, grüne Spargeln an Arganöl
Relais & Châteaux Le Vieux Manoir bei Murten
Zum Mittagessen empfingen uns Maître de Maison Daniel Ziegler und Marketingverantwortliche Ulrike Ruf in ihrem luxuriösen, 100-jährigen Landhaus bei Murten.
Le Vieux Manoir Landhaus bei Murten
Die exklusive Lage am Murtensee und das Gourmet-Menu auf der Sonnenterrasse sorgten für rundum zufriedene Gesichter. Was für eine Experience!
Red Snapper mit zweierlei Apfel, Süsskartoffeln, Tapioka
Relais & Châteaux Beau Rivage Hotel in Neuenburg
Besitzer und Maître de Maison Thomas Maechler empfing unseren Harley-Konvoi schon auf der Hotelvorfahrt mit einem Tablett Bier. Ein würdiger Abschluss einer sonnigen(!) Tagesfahrt ;-)
Besitzer und Maître de Maison Thomas Mächler empfängt uns standesgemäss…
Abends liess auch die Mannschaft um Küchenchef Eric Mazéas “nichts anbrennen” und kochte, dass die Pfannen brodelten.
Bretonischer Lobster auf Apfelsaft und Apfelwein der Region
Aber auch hier gab es erst mal den “Küchen-Apéro”, wo all den Koryphäen um Chef-Pâtissier Djamal über die Schulter geschaut wurde.
Relais & Châteaux Les Sources des Alpes in Leukerbad
Kommt Maître de Maison Pierre Berclaz per Harley in seinem Hotel in Leukerbad an, so verwandelt sich der Rocker in schwarzer Lederkluft im Handumdrehen in einen smarten Hoteldirektor im schwarzen Anzug. Chapeau, monsieur le directeur!
Maître de Maison Pierre Berclaz im Weinkeller mit Sommelier Dario
Zusammen mit Sommelier Dario geht es auch hier erstmal in den atmosphärischen Weinkeller, wo wir lokale Weissweine degustieren. Dass es gute Walliser Weissweine gibt, war mir schon länger “entfernt” bewusst, hier wissen sie aber auch, wie diese tatsächlich heissen. Und vor allem wo sie zu haben sind…
Und wie es sich für ein Haus von Relais & Châteaux gehört, kommt auch bei Chef Laurent Omphalius nur auf den Teller, was lecker aussieht und hervorragend mundet…
Gebratener Gebratener Zikadenschwanz auf Pilz-Salat mit Salicornia, Cornet mit Mousse von frisch geräuchertem Käse
Harley-Davidson Softtail Slim — oder besser Fatboy…
Die Harley-Davidson Softtail Slim auf dem Col des Mosses
Die matt-schwarze Slimtail ist ein Tieflader im Stile eines Dragsters oder Fatboys. Die tief-sonore Auspuffanlage sorgt nicht nur für einen Soundteppich allererster Güte, sondern auch für ein wuchtiges vorwärtsrupfen bei der kleinsten Bewegung am Gas. Der luftgekühlte V2-Motor entwickelt mit seinen über 1600 Kubik eine aberwitzige Kraft, die von der bulligen upside-down Vordergabel und fetten Schlappen vorne und hinten auf den Asphalt gestampft wird.
Nur für ganz böse Buben…
Walter Schärer auf der Harley-Davidson Softtail Slim
Foto © Christine Hinnen von woertlich.ch
Auch eine Softail Heritage und eine Custom Softtail waren Teil der Tour. Die Heritage fährt sich trotz gleicher Motorisierung wie die Slimtail leicht sanfter, der Windschutz sorgt für eine etwas ruhigere Fahrt, besonders innerorts.
Die Custom-Harley ist eine modifizierte Softtail für Liebhaber. Der Tank und die Vordergabel sind original, daneben ist alles modifiziert, was breiter, lauter und böser macht. Totenschädel inbegriffen!
Spezial Auspuffanlage der Custom Softtail
Schweizer Routes du Bonheur
Relais & Châteaux stellt eigens Strassenkarten über ihre Routes du Bonheur zur Verfügung. Ihre empfohlene Schweizer Tour ist noch etwas umfangreicher als unsere Kurzvariante.
Route du Bonheur “Harley-Davidson” gemäss Road-Captain Pierre Berclaz vom Source des Alpes
Hier aber ein Wort der Warnung: Ein excellentes Gourmet-Angebot bei gleichzeitig sehr aufmerksamer Bedienung ist den Hotels von Relais & Châteaux OFFENSICHTLICH sehr wichtig. Dies täglich mittags und abends zu sich zu nehmen, bringt einen voraussichtlich mit allergrösster Wahrscheinlichkeit in Clinch mit dem Fitness-Trainer! Zumal die Frühstücksbuffets standesgemäss ja auch nicht gerade schmalbrüstig ausfallen…
Der diesbezügliche Vorteil unserer Route war, dass die Hotels in Vevey, Murten und Neuenburg direkt am See liegen und Mann also schon vor dem Frühstück ein leichtes Footing am See oder ein paar Kilometer im See hinter sich bringt. Und auch in Leukerbad ist für den Kalorien-Burner gesorgt: Um sieben Uhr Morgens geht es ins Thermalbad. Innen- oder Aussenpool. Bei 34 Grad. Da ist der Puls dann schnell oben und der Tag lanciert. Ich hab’s ausprobiert!
Und wenn wir schon dabei sind, hier noch ein Wort der Warnung II: Im offiziellen Programm werden für unterwegs noch weitere Sehenswürdigkeiten angepriesen. Zeitlich kann dies bei diesen Schlemmermenus etwas knapp werden und es ist fast schade, wenn man erst spät im nächsten Hotel ankommt und dessen Infrastruktur nur noch teilweise nutzen kann. In dem Sinne empfehle ich unterwegs eher wenige Abstecher und dafür den vollen Genuss dieser Prachthäuser!
Wen es aber trotz dieser “Misslichkeiten” interessiert, erkundigt sich über massgeschneiderte Routen am besten unter der Schweizer Gratisnummer 00 800 200 000 02, aus Deutschland unter +49 69 96 75 91 17. Unter diesen Nummern hilft eine Reservationszentrale weiter.
In der Schweiz und Lichtenstein stehen 29 Relais & Châteaux Hotels zur Auswahl. In Deutschland weitere 27, weltweit noch viele mehr. Wenn da mal das Sixpack nicht unter die Räder kommt…