Seit zweieinhalb Jahren spiele ich Musik vom USB-Stick, Tendenz stark zunehmend.
Mein neuer Lieblingsstick zum Auflegen heißt "Kingston DataTraveler SE9, 16 GB". Dieser USB-Stick ist super klein, der schnellste Stick in meinem Test, verpackt in ein robustes Alu-Gehäuse, das gleichzeitig die Elektronik kühlt.
Den ersten Stick zum Auflegen kaufte ich für knapp 15 Euro vom Wühltisch eines Elektromarkts. Immerhin zwei Jahre funktionierte dieser USB-Stick fehlerfrei. Dann brach die Musik ab, mitten in der Prime-Time. Die Tanzfläche war voll. USB-Sticks leben nicht ewig.
Danach dämmerte es mir, dass es keine gute Idee ist, mich weiterhin auf ein Billig-Stick zu verlassen. Und eines lernte ich von meinem Fehler beziehungsweise dem Technikfehler: ich brauche einen Ersatz-Stick als Backup-System.
Aktuellere Testergebnisse
Bitte beachte, dass dieser Blogpost aus dem Jahr 2013 stammt. Meine aktuellsten Tests mit einem viel schnelleren USB-Stick findest du hier als Blogpost.
Das Testfeld für USB-Sticks
Also kaufte ich mir nicht nur einen Ersatz-Stick, sondern gleich vier. In meinem Test wollte ich zwei Hersteller berücksichtigen und jeweils die Bauform als Mini-Stick und Stick mit herkömmlicher Größe.
Das Testfeld sieht so aus:
16 GB und keine Kompromisse bei der Qualität
Speicher kostet kein großes Geld mehr. Immer wähle ich die schnellste Variante (Class 10 oder höher), auch wenn heutige Rechner oder Kameras noch gar nicht damit zurecht kommen.
Und da mir meine Daten lieb und teuer sind, verwende ich für Digitalkameras und MP3-Rekorder seit langer Zeit nur Speicherkarten von Kingston. Seit Jahren schwöre ich auf diesen Speicherhersteller.
Kingston vs. Sandisk
Bisher hat mich nie eine Kingston-Speicherkarte im Stich gelassen.
Trotzdem wollte ich ein Konkurrenz-Hersteller mit einbeziehen. Wer weiß schon, ob nicht andere Hersteller in der Zwischenzeit aufgeholt haben oder gar besser geworden sind.
Mini-Bauformen oder Micro-Stick?
Seitdem immer mehr Autoradios über einen USB-Anschluss an der Frontseite verfügen, schießen die kleinen Stick-Bauformen wie Pilze aus dem Boden. Der Vorteil ist klar: die Mini-Sticks ragen nicht so weit aus dem Gerät. Damit sinkt die Gefahr den Stick abzubrechen.
Was ich außerdem nie vermutet hätte, ist dass die Bauform einen Einfluss auf die Übertragungsgeschwindigkeit hat. Und etwas weiteres sollte ich erfahren: aktuelle Marken-Sticks sind beim Schreiben viel schneller als das alte Ding.
Ich schob es immer auf Rekordbox, dass diese Software eine gute Stunde benötigte, um 70 Songs einer Playliste zu exportieren. Meine neuen Speichermedien schaffen es innerhalb von Minuten. Das machte mich neugierig und deshalb habe ich die Geschwindigkeit aller USB-Sticks nachgemessen.
Das Test-FeldKingston DataTraveler Micro - USB-Flash-Laufwerk - 8 GB
Kingston DataTraveler SE9
Sandisk Cruzer Fit Z33 16GB USB-Stick USB2.0
Sandisk Cruzer
Wie habe ich gemessen?
Die Messung habe ich für jeden USB-Stick zweimal durchgeführt: Direkt nach dem Kauf und nach drei Monaten im Einsatz. Die Schreib-/Lese-Geschwindigkeit habe ich mit dem Programm XBench gemessen. Zuerst an einem MacbookPro (2008) am rechten USB-Anschluss.
Außerdem wiederholte ich die zweite Messung mit einem Macbook Pro (2013) am rechten und linken USB-Anschluss. Diesen Laptop hatte ich bei dem ersten Test noch nicht. Mit den Vergleichsmessungen will ich auch eher zeigen, welchen Einfluss die Computer-Elektronik auf die Übertragungsgeschwindigkeit hat.
Kleine Bauform mit kleiner Leistung?
Die Messwerte streuen erheblich, wie du an den teilweise niedrigen Übertragungsraten siehst. Bei der nächsten Messung war dann wieder alles super schnell. Ich habe keine Ahnung, woher diese Ausreisser in den Messergebnissen kommen.
Ich fühle mich in meinen bisherigen Kaufentscheidung bestätigt, zumindest auf den ersten Blick. Kingston ist beim Schreiben etwas schneller als Sandisk. Dafür holt Sandisk bei der Lesegeschwindigkeit auf. Wobei mich wundert, dass der zwei Jahre alte Billig-Stick immerhin eine Lesegeschwindigkeit von 17 MB/Sek. erreicht.
Benchmarktests produzieren ein künstliches Lastverhalten. Die Zahlen können an einem Pioneer CDJ ganz anders aussehen, wenn ich von zwei CD-Playern auf einen USB-Stick zugreife. Da die MP3-Dateien mit 13 bis 20 MB recht groß sind, vermute, dass die Lesegeschwindigkeit "uncached Read 256 k" am zutreffensten ist.
Bauchentscheidung statt Messwerte - Toi, toi, toi
Beim ersten Test-Gig mit den neuen Sticks machte ich mir den Aufwand, die Songs aller Playlisten als MP3-Datei auf alle vier Sticks zu kopieren. Dazu verwende ich die Pioneer Software Rekordbox. Im laufenden Disco-Betrieb wechselte ich an einem Abend alle vier Sticks durch.
Doch schnell kristallisierten sich zwei Favoriten an USB-Sticks heraus:
- Kingston DataTraveler SE9, 16 GB ( ca. 9 Euro bei Amazon)
- Sandisk Cruzer, 16 GB ( ca. 11 Euro bei Amazon)
Seitdem verwende ich Kingston DataTraveler SE9 als Stick für alle Gigs. Beim Auflegen mit USB-Stick fiel mir auf, dass sich die Sticks ganz schön erwärmen.
Deshalb gefällt mir das Aluminium-Gehäuse des Kingston SE9 so gut. Die Metallhülle wirkt wie ein Kühlkörper.
Als Backup-Stick steckt der Sandisk Cruzer im zweiten Player. Beim Ausfall des ersten Sticks, könnte ich sofort auf die Musik-Dateien des Backups zugreifen.
Bisher funktionieren beide USB-Sticks einwandfrei. Und glücklicherweise erlebte ich keine weiteren Ausfälle.
Begrenzte Lebensdauer
Dennoch verlasse ich mich nicht darauf. In Zukunft verschrotte ich die USB-Sticks nach 12 Monaten Live-Betrieb. Unabhängig davon, ob sie noch funktionieren. Sie werden aus meinem DJ-Equipment ausgemustert und taugen dann höchstens für eine abschließende Messung. Im Mai 2014 werde ich darüber berichten ...
Welche USB-Sticks verwendest du zum Auflegen? Ich würde mich freuen, wenn du dein Modell/Hersteller weiter unten in den Kommentaren beschreibst. Danke für jeden Tipp, denn es muss ja nicht sein, dass Kingston oder Sandisk der Weisheit letzter Schluss ist.