Die schönsten Seen und Aussichtsgipfel im Salzkammergut auf einen Streich!
Fuschlsee, Wolfgangsee und Mondsee – sie zählen mit Sicherheit zu den schönsten Gewässern im Salzkammergut. Klar, dass die Gipfel rund herum traumhafte Panoramen eröffnen. Die 4-Berge-3-Seen-Tour ist eine Mehrtageswanderung und führt in vier Etappen auf die aussichtsreichsten Gipfel zwischen Fuschl-, Wolfgang- und Mondsee.
Die Wanderung kann man mit Seilbahn und Schifffahrten kombinieren und ist so für jedermann machbar. Die Tour ist flexibel auf verschiedene Leistungsniveaus anpassbar. Egal, ob für eine Familie mit Kindern oder ambitionierte Trailrunner. Wer es besonders komfortabel möchte, kann in gemütlichen Hotels übernachten und sich sein Gepäck zum jeweils nächsten Etappenziel bringen lassen. Die Organisation dafür übernimmt das Tourismusbüro der Fuschlseeregion. Hier kannst du deine Reise buchen.
Die Tour im Überblick:
- Etappe: Fuschlsee – Zwölferhorn – St. Gilgen am Wolfgangsee
- Etappe: St. Gilgen – Schafberg
- Etappe: Schafberg – Mondsee
- Etappe: Mondsee – Schober – Frauenkopf – Fuschlsee
Auf der Tour sind insgesamt rund 50 Kilometer und 3.500 Höhenmeter zu bewältigen. Perfekt, um uns auf die Trailrunning-Saison vorzubereiten! Weil wir laufen und nicht wandern wollen, planen wir für die vier Etappen nur zwei Tage ein. Ob uns die Herausforderung gelingt? Lest selbst!
Tag 1: Vom Fuschlsee auf den Schafberg
Die ersten Schritte fallen mir immer schwer. Die Füße sind müde und der Magen voll vom üppigen Frühstück beim Mohrenwirt am Fuschlsee. Aber ich will laufen. Auch Vroni ist motiviert. Wir entfernen uns im Trabschritt von Fuschl am See und läuten die erste von vier Etappen der 4-Berge-3-Seen-Tour ein. Die Wanderung ist eigentlich auf vier Tage ausgelegt. Vroni und ich machen aus der Wanderung einen Trailrun und reduzieren die Tour auf zwei Tage. Die erste Etappe führt uns vom Fuschlsee über das Zwölferhorn nach St. Gilgen und von dort aus weiter auf den Schafberg.
Wir folgen den Wegweisern aus Fuschl am See hinaus Richtung Rumingmühle (Weg 27). Die ersten Kilometer sind angenehm flach und anstatt Asphalt haben wir bald Schotter unter den Füßen. Die Steine unter unseren Sohlen knirschen bei jedem Schritt. Über uns rascheln die frischen Blätter der Buchen im Wind. Sonst ist es still. Neun Kilometer laufen wir, ohne jemanden zu treffen.
Die Orientierung fällt uns leicht. Auf den Wegweisern ist bald schon das Zwölferhorn angeschrieben und wir können uns ganz und gar aufs Laufen konzentrieren. Nach einem kurzen Steilstück durch den Wald laufen wir einen perfekten Singletrail hinab zum Kühleiten-Bauern. Wenig später erreichen wir die Sausteigalm und erhaschen den ersten Ausblick auf den Wolfgangsee und den Schafberg.
Bis zum Gipfel des Zwölferhorns müssen wir noch 400 Höhenmeter bewältigen. Das steile Schlussstück teilen wir uns mit einigen anderen Wanderern – die meisten von ihnen sind wohl in St. Gilgen gestartet. Wir kreuzen die Zwölferhornbahn. Über uns schweben die roten und gelben Gondeln hinweg. Asiaten sitzen in den kleinen Kabinen und winken uns zu, während wir Aufnahmen vom Wolfgangsee machen. Verkehrte Welt.
Etwas unterhalb des Zwölferhorngipfels machen wir eine kurze Rast. Bei grandiosem Seeblick genießen wir die Ruhe, die hier noch herrscht. Am gegenüberliegenden Ufer des Wolfgangsees ragt der Schafberg empor. Die 1.200 Höhenmeter, die man bis zu seinem Gipfel überwinden muss, sieht man ihm jetzt deutlich an. Wie die Aussicht von dort oben sein wird, male ich mir schon seit Tagen aus. Ich kann’s kaum erwarten, am berühmtesten aller Aussichtsberge des Salzkammerguts zu nächtigen.
Der Weg dort hin wird sich noch ein wenig ziehen. Nicht mehr laufend, sondern gemütlich gehend, treten wir die letzten Meter zum Zwölferhorn an. Es ist erst später Vormittag und trotzdem strömt uns der Schweiß von der Stirn.
Am Gipfel des Zwölferhorns tummeln sich Wanderer, Mountainbiker und Paragleiter. Sie lockt die schöne Aussicht, die gute Thermik oder ein kühles Bier. Wir wollen nicht lange trödeln. Mehr als die Hälfte des Weges liegt noch vor uns. Vroni und ich düsen hinab nach St. Gilgen und kaufen uns erst mal ein Eis. Unsere Körper schreien nach Zucker für den finalen Anstieg auf den Schafberg.
Eine Bootsfahrt und ein Trailrun
Von St. Gilgen setzen wir mit der Fähre nach St. Wolfgang über. Die Bootsfahrt ist eine tolle Abwechslung und lockert die Tour angenehm auf. So haben wir beides: den Blick vom Berg auf den See und den Blick vom See auf den Berg.
Auf den Schafberg hinauf stehen uns mehrere Wege offen. Wir entscheiden uns für die Variante über den Mönichsee (Weg Nr. 25) und den Purtschellersteig. Hier sind für gewöhnlich weniger Wanderer unterwegs. Außerdem liegt der untere Teil im Wald, was uns angesichts der Nachmittagshitze sehr entgegen kommt.
Der Mönichsee ist ein fast kreisrunder Bergsee etwa 500 Höhenmeter unterhalb der Schafbergspitze. Wir kühlen unsere erhitzten Handgelenke im Wasser ab. Der Purtschellersteig durchquert die Südseite des Schafberges durch teilweise ausgesetztes und felsiges Gelände. Die steileren Stücke werden immer wieder von gut laufbaren Trails unterbrochen.
Der Blick vom steilen Südhang über den Wolfgangsee und die umlegenden Gipfel wie die Bleckwand, das Zwölferhorn, die Osterhorngruppe und das Tennengebirge ist einfach großartig.
Nach der Querung verlassen wir den Purtschellersteig, überqueren die Bahntrasse der Schafbergbahn und gönnen uns im Schafberghotel ein anständiges Abendessen. Die Schafbergbahn macht sich gerade für ihre letzte Talfahrt bereit und bringt die meisten Besucher zurück nach St. Wolfgang. Es wird still am Schafberg. Wir bleiben über Nacht. Eine Nacht im Herzen des Salzkammerguts.
Sonnenuntergang am Schafberg
Wer eine Nacht am Schafberg verbringt, der tut das meist wegen des unglaublich schönen Sonnenuntergangs. Die Entscheidung, von welchem Plätzchen aus man den Sonnenuntergang genießt, fällt aber gar nicht leicht. Die Aussicht ist einfach überall traumhaft.
Zur einen Seite blickt man über den Mond- und Attersee, zur anderen auf den Wolfgangsee. Wir setzen uns an der Himmelspforte ins weiche Gras. Die weißen Blüten der Silberwurz leuchten wie Laternen in Miniaturform im Abendlicht. Die letzten Sonnenstrahlen bringen den Schoberstein orange zum Glühen. Die Farbe der Seen wechselt von Türkis in ein mattes Nachtblau. Das Salzkammergut legt sich schlafen.
Fakten zur ersten Etappe:
- Länge: 25 Kilometer
- Aufstieg: 2.200 Höhenmeter
- Abstieg: 1.100 Höhenmeter
- Dauer: 6 bis 10 Stunden
- GPX-Track hier downloaden!
Tag 2: Vom Schafberg über den Schober zum Fuschlsee
Den Sonnenaufgang verschlafen wir. Nach dem langen Tag gestern zögern wir den Start der zweiten Etappe etwas hinaus. Aber bevor die Schafbergbahn ihre erste Bergfahrt antritt, laufen wir zurück ins Tal. Der Geruch von kühlem Wasser liegt in der Luft. An den Grashalmen kleben Tautropfen und der Wind trägt das Bimmeln von Kuhglocken mit sich. Almidylle, wie man sie nur zur Morgenstunde erlebt.
Wir nehmen den Weg Richtung Schafbergalm. Auf dem Steig können wir uns mit dem Tempo spielen, laufen mal im Trabschritt über kleine Stufen, mal schnell um Steilkurven und überspringen Wurzeln und größere Steine. So macht Trailrunning Spaß! Nach der Schafbergalm biegen wir rechts nach Winkl ab. Die Forststraße können wir bald durch den Wald abkürzen. Unten im Ort folgen wir den Beschilderungen nach Hüttenstein und weiter nach Zeppezau. Nach dem anstrengenden Downhill tut das Flachstück richtig gut.
See Nummer drei unserer Tour ist jetzt schon ganz nah. Wir müssen nur mehr hinauf zum Almkogel, um einen Blick auf den Mondsee werfen zu können. Der Almkogel ist neben der Drachenwand ein beliebter Aussichtsberg am Mondsee. Sein felsiger Gipfelaufbau bietet nur wenigen Wanderern Platz und ist auch wenn nur wenig los ist, schnell überfüllt. Ein Gipfelkreuz gibt’s trotzdem. Und ein Postkartenpanorama obendrein.
Nach unserem Abstecher auf den Almkogel führt uns der Weg hinab Richtung Gasthof Drachenwand in St. Lorenz. Kurz nach einer Kapelle biegen wir links in den Wald ab und laufen unter dem schattenspendenden Blätterdach dicht stehender Buchen am Fuße der Drachenwand zur Burgruine Wartenfels.
Finale: Schober und Frauenkopf
Dort beginnt der letzte steile Anstieg unseres Trails und die Gipfelkombination aus Schober und Frauenkopf wird die Tour abschließen. Der Schober (1.328 m) gehört zu den beliebtesten Gipfeln im Salzburger Salzkammergut. Der kurze, aber doch fordernde Aufstieg und das einmalige Panorama verleiten besonders die Einheimischen vor Arbeitsbeginn oder nach Feierabend zu einer schnellen Bergtour. Den Gipfel erreicht man nämlich unter einer Stunde Gehzeit. Und vom höchsten Punkt erblickt man sieben der Salzkammergutseen auf einmal.
Kurz unterhalb des Gipfels weicht der weiche Waldboden felsigem Untergrund. Die letzten Höhenmeter überwindet man leicht kletternd – die ausgesetzten Passagen sind mit Drahtseil und Tritthilfen gesichert.
Weil wir beide schon öfter am Schober waren, gehen wir gleich weiter zum Frauenkopf. Höhenmeter müssen wir keine mehr machen. Der Nachbargipfel liegt fast auf gleicher Höhe und ist nur durch ein kurzes Waldstück vom Schober getrennt. Nach etwa 10 Minuten stehen wir am Frauenkopf und der Fuschlsee liegt uns zu Füßen.
Der Kreis schließt sich. 4 Berge und 3 Seen haben wir die vergangenen beiden Tage bestiegen und gestreift. Jetzt trennt uns nur mehr der Abstieg vom Frauenkopf von unserem Ausgangspunkt in Fuschl. Und von einem Bad im Fuschlsee, auf das wir uns seit Stunden freuen.
Fakten zur zweiten Etappe:
- Länge: 24 Kilometer
- Aufstieg: 1.300 Höhenmeter
- Abstieg: 2.300 Höhenmeter
- Dauer: 5 bis 8 Stunden
- GPX-Track hier downloaden!