Bildunterschrift: Eine 3D Website ermöglicht es Nutzern jetzt, Pyramiden, Tempel und Gräber der Region Gizeh via Internet zu erkunden.
Das Museum of Fine Arts, Bosten (MFA) beheimatet das weltweit größte Einzelarchiv an archäologischem Material aus der westlich von Kairo gelegenen Region um Gizeh. Die zahllosen vorhandenen Bilder, Pläne, Tagebücher, Karten und Skizzen des Archivs wurden mit Hilfe des Softwareunternehmens Dassault Systèmes digitalisiert. Das Ergebnis: Eine 3D Website, die es Nutzern ermöglicht, realitätsnah und wissenschaftlich korrekt Pyramiden, Tempel und Gräber via Internet zu erkunden.
„Gizeh ist ein riesiges Gebiet, das über mehrere Jahrzehnte Schauplatz verschiedenster Ausgrabungen war. Es ist praktisch unmöglich, einen Gesamtüberblick über eine solch breite Masse an Archäologie zu bekommen. So würde der Einsatz eines voll integrierten 3D Modells für die gesamte Stätte einen großen Durchbruch für uns bedeuten“, fasste der Direktor des MFA Boston und Philip J. King Professor der Ägyptologie an der Harvard University, Peter Der Manuelian, vorab die Bedeutung des Projektes für sich und seine Kollegen zusammen.
Auf der Seite http://giza3d.3ds.com können Interessierte die Pyramiden, Tempel und Gräber der Region Gizeh nun wissenschaftlich korrekt untersuchen. Besonders interessant für die Wissenschaftler: Sie können sich im Internet die Exponate von allen Seiten aus ansehen und so beispielsweise Beschriftungen auf der Rückseite von Ausstellungsexponaten lesen. Auch für die Ausbildung von Ägyptologen eignet sich dieses Tool, da die Studenten so ihr Wissen sehr anschaulich vertiefen können.
Die virtuelle Rekonstruktion des Gizeh-Plateaus ermöglicht interaktive, realistische Erfahrungswelten sowohl für Ägyptologen als auch für die breite Öffentlichkeit. Um sich in dieser virtuellen Welt rund um das Plateau verlieren zu können, braucht es kein besonderes Zubehör. Voraussetzung ist lediglich eine schnelle Internetverbindung und der 3DVIA-Player, der kostenlos unter http://dl.3dvia.com/software/3dvia-player/ auf den eigenen Computer heruntergeladen werden kann.
Das Gizeh-Projekt ist das Ergebnis der Partnerschaft zwischen dem Museum of Fine Arts in Boston und dem französischem Software-Unternehmen Dassault Systèmes, das die komplette Lösungssuite für die Simulation und die Visualisierung der archäologischen Daten zur Verfügung stellte. Dassault Systèmes beschäftigt sich bereits seit längerem mit der Visualisierung archäologischer Befunde: Vor einigen Jahren unterstützte das Unternehmen bereits den Architekten Jean-Pierre Houdin bei der Visualisierung seiner Theorie zur Bauweise der Cheops-Pyramide. Nicht wenige Experten, wie beispielsweise Rainer Stadelmann, ehemaliger Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts in Kairo, bezeichneten diese als revolutionär. Das Bahnbrechende: Die 3D-Animation, an der Houdin zwei Jahre lang gemeinsam mit den Ingenieuren von Dassault Systèmes gearbeitet hat, zeigt, wie die Ägypter die Tonnen schweren Steinblöcke über ansteigende Gänge innerhalb der Pyramide nach oben geschoben haben könnten. Auf der Website: http://www.3ds.com/company/passion-for-innovation/the-projects/khufu-reborn können Interessierte sich mit seiner Theorie auseinandersetzen.