3D mit abnehmender Tendenz

Kommen wir noch einmal auf die Celebration Europe zu sprechen:

Eine der Veranstaltungen, die im am 28.7., dem letzten Tag der CEII besuchte, war die Vorführung von Episode II in 3D. Wie schon knapp eineinhalb Jahre zuvor bei TPM tat ich dies weniger aus Interesse daran, wie der Film denn optisch aussehen würde, wenn man ihn um eine dritte Dimension ergänzt, als vielmehr deshalb weil man keine Gelegenheit auslassen sollte, einen Star Wars Film dort zu sehen, wo er hingehört – auf der großen Leinwand. 3D hin oder her.

Und abgesehen davon: nachdem Disney Anfang 2013 die für den heurigen September angesetzten Premieren der 3D Versionen von Episode II und III auf Sankt Nimmerlein verschoben hatte – wer weiß schon, ob wir diese jemals regulär in den Kinos sehen werden?

Aber halt – Moment: die beiden Filme werden ja in Holland am 31.12 2014 in die Kinos kommen! Ja, genau, kein Zweifel…

Die Vorstellung an jenem 28. Juli fand, wie schon jene in den beiden Tagen zuvor auf der Digital Stage statt, jenem Raum, in dem ich drei Tage zuvor bei der Pressekonferenz gewesen war, bei der ich eigentlich hätte gar nicht sein dürfen  (im Rückspiegel betrachtet wird dies wohl einer der Höhepunkte meines (Star Wars) Lebens sein).

Als Einleitung sprach David Collins darüber, welcher Aufwand hinter der Konvertierung eines “konventionellen” Filmes in sein 3D Pendant steht – im Prinzip müssen, die Dinge, die auf der Leinwand zu sehen sind Bild für Bild daraufhin analysiert werden, was vorne, was in der Mitte und was hinten ist und diese verschiedenen Ebenen (meist sind es deutlich mehr als diese drei) dann voneinander getrennt werden, um eine räumliche Tiefe zu erzeugen. Und bei 25-30 Bildern pro Sekunde und einer Gesamtlaufzeit von 143 Minuten ist dies tatsächlich zweifellos viel Arbeit.

Collins verlor jedoch kein Wort darüber, warum Disney entschieden hatte, SW in 3D nicht weiterzuführen, oder wie weit die Konvertierung bereits fortgeschritten war, als der Stecker gezogen wurde (offensichtlich weit genug, sonst hätte es diese Vorführungen gar nicht gegeben), oder warum man sich entschlossen hatte, den Film dann doch nicht in den Lucasfilm Archiven verstauben zu lassen.

Ach ja, und wir alle erhielten echt coole 3D Brillen in den Celebration Farben:

3D Brille

Über den Film selbst brauche ich hier wohl keine Worte mehr verliere. Nur soviel: es war keine “Special Edition” – keine veränderten oder zusätzlichen Szenen. Niemand hat dem Nexu ein zusätzliches Augenpaar verpasst und niemand hat Anakins’, nun sagen wir optimierungswürdigen Dialoge in den Liebesszenen etwas weniger enervierend gemacht.

Als 2012 bekannt gegeben wurde, dass auch die beiden restlichen Folgen der Sequel Trilogie in 3D in die Kinos kommen würden, hatte Lucasfilm erklärt, dass die 3D Konvertierung hier wesentlich ausgereifter sein würde als bei Episode I und das kann ich durchaus bestätigen! Etwa die Szenen, in denen Obi-Wan an Zam Wesell’s Assassin Droiden hängend durch das nächtliche Coruscant getragen wird, waren wirklich atemberaubend. Die räumliche Tiefe war – verglichen mit TPM – bedeutend größer, wobei es zugegebenermaßen auch kaum eine Szene in einem SW Film gibt (vielleicht abgesehen von den Eröffnungssequenzen von ROTS), die sich so sehr für 3D eignen würde.

Leider musste ich feststellen, dass – subjektiv betrachtet – dieser Effekt im Laufe des Filmes immer weniger wurde und es gab Momente, in denen ich kurz die Brille abnahm, um zu kontrollieren, ob ich wirklich noch einen 3D Film sah. Aus Erfahrung kann ich jedoch sagen, dass dies nicht daran liegt, dass die 3D Effekte tatsächlich schwächer werden, sondern dass sich das Gehirn scheinbar nach einiger Zeit auf diese neue Perspektive einstellt, sich daran gewöhnt und die räumliche Tiefenwahrnehmung dann irgendwie ausblendet oder zumindest reduziert. Wenigstens bei mir ist das so.

Das ist insofern schade, als sich etwa Obi-Wans Verfolgungsjagd durch den Asteroidenring rund um Geonosis oder die abschließende Schlacht auf dem Wüstenplaneten sehr gut für 3D eigenen würden. Aber leider hatte mein Gehirn zu diesem Zeitpunkt schon auf “business as unsual” geschaltet und so war der Effekt für mich letztlich kaum anders als bei einer 2D Vorführung.

Vermutlich müsste ich mir einen 3D Film in mehreren Etappen ansehen, mit immer einer gewissen Pause zwischen den einzelnen Stücken, dann könnte ich den Effekt wohl über die ganze Länge genießen.

Aber nachdem in knapp mehr als einem Jahr ohnehin beide Filme in Holland zu sehen sein werden, wird dies wohl keine großes Problem sein…


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