35. Die Oppen­lücke

Wir kommen langsam ans Ende mit der Durchsicht der Schätze des Früh­jahrs. Und weiß Gott waren da Schätze darunter. Sie lagen wie Braunkohle kurz unter der Oberfläche und ihre Gruben sind weithin sichtbar für jeden. Im Grunde brauchte man nur zugreifen und hielt ein Buch in der Hand, dessen Lek­türe sich lohnte. Es wäre müßig; Namen zu nennen, denn die Liste ist lang. Über viele der Bücher ist bereits geschrieben worden, über viele aber auch nicht. Doch wir werden uns beflei­ßigen, nicht allzu viele und große Lücken zu lassen.

(Guter Vorsatz!)

Eine, die es nach meiner Meinung jetzt, gleich und sofort zu schließen gilt, ist die Oppen­lücke. Im verdienstvollen Wiesbadener Verlag Luxbooks erschien ein zwei­spra­chiger Band unter dem Titel The Materials / Die Roh­stoffe. Das Original ist 1962 im Ver­lag New Directions in New York erschienen. Oppen lebte von 1908 bis 1984 und gehörte zu den Objektivists, die in der ameri­kanische Literatur von nicht gerin­gem Einfluss waren, und es wäre fatal, würden wir uns diesem Einfluss heute nicht aussetzen.

/ Jan Kuhlbrodt, Poetenladen

George Oppen
die rohstoffe
Gedichte, zweisprachig
Mit einem Nachwort von Paul Auster
Übersetzung: Norbert Lange
luxbooks 2012
147 Seiten, 22 Euro



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