Na, wo wohl? In Wiesbaden. Nämlich:
Dabei war und ist Wiesbaden auch die Heimat unabhängiger, experimentierfreudiger Verlage mit Mut zum Besonderen, deren Wirken weit über die Grenzen der Stadt hinaus wahrgenommen wird. Hatte früher einmal der Limes Verlag, in dem Werke von Gottfried Benn, William S. Burroughs oder Raymond Queneau erschienen, seine Räume in der Taunusstraße, so logieren heute Annette Kühn und Christian Lux mit ihrem Verlag luxbooks – na wo wohl? – am Luxemburgplatz. Und haben sich als unabhängiger Kleinverlag mit besonderem Schwerpunkt auf US-Lyrik in zweisprachigen Ausgaben sowie junger deutscher Literatur einen sehr guten Namen in den Feuilletons von Zürich bis Berlin gemacht. (…)
Im aktuellen Herbstprogramm der Lyrikspezialisten sollte man vor allem ein Auge auf den Band „raumanzug“ der Dichterin Simone Kornappel, die erst kürzlich mit dem „Orphil“-Debütpreis der Stadt Wiesbaden ausgezeichnet wurde, sowie die Anthologie „40% Paradies“ der äußerst umtriebigen Berliner Lyrikgruppe G13, haben. Und wer tatsächlich immer noch meint, mit Lyrik nichts anfangen zu können, dem liefert Christian Lux ein schlagendes Gegenargument: „Gerade die kurze Form, die sich in Häppchen genießen lässt, passt doch viel besser zu unserer hektischen Zeit als Prosa. Gedichte sind die optimale S-Bahn- oder Klolektüre.“ / Sensor Wiesbaden