Der gebürtige Kärntner, der in Innsbruck lebt, beschreibt sein eigenes Schreiben als Schabearbeit: Wie ein Bildhauer klopft er Verse aus der Sprachmasse. …
Nach „die mobilität des wassers müsste man mieten können“ (2001) und „fontanalia.fragmente“ (2003) folgt – nach einem Zwischenspiel mit zwei Romanen – nun „mein lieben mein hassen mein mittendrin du“. Christoph W. Bauer schickt in 37 Gedichten eine Liebe in all ihre Stationen vom Ver- über das Entlieben bis zu „so circa fünf frauen nach dir“.
Und er hat sich dafür meisterhaft eine Folie zu Eigen gemacht: Basis, Inspiration und die Fäden, die weitergesponnen werden liefern die Gedichte des Dichters Catull (ca. 85-55 v. Chr.), das Nachwort lieferte denn auch der Universitätsprofessor und Altphilologe Niklas Holzberg.
Der Bezug auf Catull ist schon am Titel zu erkennen: Odi et amo/Ich hasse und ich liebe heißt es in dessen Gedicht Nr. 85. Nur, dass der antike Poet sich nun auf ein Rockkonzert verirrt hat: Das Ich begegnet dem Du bei einem Konzert „Toten Hosen“ (siehe Leseprobe). / MARIANNE FISCHER, Kleine Zeitung