32. Wer weiß bis wann

“Ich könnte ja auch ein anerkannter deutscher Lyriker jetzt werden, mit meiner Naturlyrik und meiner uralten schlesischen Bauernahnenreihe, aber ich brächte es nicht über mich, auch nur stillschweigend mich fördern zu lassen von einem System, das für mich das wahrhaft teuflischste ist”, schrieb der Dichter Max Herrmann im August 1933 aus Scheveningen an einen Freund in Deutschland. Herrmann, der am 23. Mai 1886 als Sohn eines Gastwirtes geboren wurde und sich aus Verbundenheit mit seiner Heimatstadt gern Herrmann-Neiße nannte, bezahlte diese Entschlossenheit zunächst mit weher Beklommenheit, dann mit nagender Einsamkeit, schließlich mit dem frühen Tod und der nahezu umfassenden Auslöschung seines Werkes im Gedächtnis der Deutschen – West wie Ost. (…) Als Max Herrmann-Neiße am 8. April 1941 in London mit nur 54 Jahren starb, da glaubten viele Vertriebene, seine Verse würden noch lange gelesen werden, denn mit ihm – so Heinrich Mann – habe ein Dichter “dermaßen zauberisch gesungen, dass es nachklingen wird, wer weiß bis wann”. / Jacques Schuster, Die Welt

Max Herrmann-Neiße/Leni Herrmann: Liebesgemeinschaft in der Fremde. Gedichte/Aufzeichnungen. Hg. von Christoph Haacke. Arco, Wuppertal. 142 S., 16 €.

Max Herrmann-Neiße: Briefe. Hg. von Klaus Völker und Michael Prinz.Verbrecher Verlag, Berlin, 2 Bde. 1100 S., je 42 €.



wallpaper-1019588
[Comic] Money Shot [1]
wallpaper-1019588
Miniatur Wunderland Hamburg besucht – Eindrücke vom Besuch
wallpaper-1019588
The Angel Next Door Spoils Me Rotten: Neues Visual zur zweiten Staffel veröffentlicht
wallpaper-1019588
My Friend’s Little Sister Has It In for Me! – Promo-Video enthüllt Ausstrahlungsmonat