30 Tage . . . Gedanken zum Ramadan

Von Cubemag

Elf Monate lang warten die Muslime regelrecht auf diese 30 Tage. Und kaum sind sie da, sind sie auch schon wieder weg. So kommt es vielen jedenfalls vor. Es sind 30 Tage der Enthaltsamkeit, der eigenen Prüfung der Charakterstärke, des Glaubens. Außenstehende könnten meinen, jeder müsse glücklich über das Ende eines doch recht beschwerlichen Fastenmonats angesichts der langen Sommertage sein. Betrachtet man jedoch die Stimmung unter den Muslimen, so könnt man meinen, sie hätten einen guten Freund verloren. Und so ist es tatsächlich für viele.

Sie werden geradezu depressiv an den letzten Tagen. Vollkommen unverständlich für einen Nicht-Muslim, der meist schockiert, teils bewundernd, oder verständnislos über den Verzicht auf Essen UND Trinken während der Tageszeit reagiert. Doch der Muslim und die Muslima fragen sich insbesondere in den letzten Tagen nochmals, ob sie denn alles gegeben haben, was sie geben konnten.

Und so kommt es meist zur Niedergeschlagenheit, denn man weiß: man hätte mehr tun können. Ramadan ist nicht nur Synonym für Fasten von Essen und Trinken. Dieser Monat steht regelrecht dafür, dass man seinen Glauben wieder auflädt, seinen Alltag hinterfragt und noch mehr gute Taten verrichtet, als üblicherweise. Und “noch mehr” bedeutet für viele “zu viel”. Denn das Vorgenommene sind oft keine kleinen Fortschritte, sondern Riesensprünge.

Ein Ding der Unmöglichkeit? Nicht unbedingt, aber selten gelingt es. Nun sind sie also vorbei, die 30 Tage. Es bleibt zu hoffen, dass wir zumindest etwas davon genutzt haben, um die nächsten elf Monate zu überstehen und hoffentlich dann wieder den nächsten Ramadan miterleben zu dürfen. Und damit es beim nächsten Mal nicht schon wieder zu so einer Berg- und Talfahrt der Gefühle kommt, sollten wir diesmal diese elf Monate nutzen. Das, was wir uns in diesem Monat vorgenommen haben, können wir allmählich in der kommenden Zeit häppchenweise nachholen und es uns zur Gewohnheit machen. Und so wird es uns nächstes Jahr, so Gott will, leichter fallen.

Nun wünschen wir, das gesamte Cube-Mag Team, jedoch erst einmal unseren muslimischen Lesern und Leserinnen, Bekannten und Verwandten ein paar wunderschöne Festtage. Möge Allah unser Fasten angenommen haben und uns mit dem Paradies belohnen. Amin.

‘Id Mabrouk und Bayramınız mübarek olsun

Und noch eine Kleinigkeit dazu. Ein paar Impressionen des vergangenen Ramadan 2012 aus aller Welt. Viel Spaß dabei:

www.30daysramadan.com