30 Punkte

Wenn DU nichts änderst, ändert sich nichts. Diesen Satz hat meine Freundin letzt gesagt, als wir über das Leben allgemein und mein Leben im Besonderen „philosophiert“ haben.

Nun gut, dann aktivieren wir also den Änderungsmodus. Die angefutterten Kilos müssen weg. Bleibt nur noch die Frage, wie das passieren soll.

Früher war das „einfach“… Mit Mitte zwanzig habe ich einfach weniger gegessen und zwei Wochen später hatte ich wieder Idealgewicht, die Haut blieb straff und Winkearme waren ein Fremdwort aus einer anderen unbekannten Welt.

Mit Ende 40 sieht das schon ganz anders aus. Nicht nur, dass die Vernunft (ernähre Dich gesund, langsam abnehmen bringt länger etwas) über den Verstand (gib mir vier Wochen, dann sind die 14 Kilo weg, ich esse nur noch ein Brötchen am Tag) siegt. Du brauchst einfach seeehr lange, bis sich überhaupt etwas tut und dann ist es auch noch ganz schnell wieder drauf, wenn man nicht aufpasst.

Voll motiviert gebe ich bei Google das Suchwort „Abnehmen“ ein, nach 0,44 Sekunden erhalte ich 22.900.000 Ergebnisse. Da ist alles dabei von „Schlank durch Hypnose (oder noch besser, im Schlaf)“ bis „Mit Genuss in wenigen Tagen zum Wunschgewicht“. Die Vorstellung gefällt mir, ich liege gemütlich bei dem Hypnotiseur auf der Liege und wenn ich wieder aufwache, mag ich keine Schokolade mehr und habe auch keinen Hunger. Auch die Aussicht auf eine schnelle anhaltende Gewichtsabnahme wenn ich mir vor dem Einschlafen suggeriere, ich nehme ab und bin dann ganz dünn, finde ich verlockend.

Eine Hypnosetherapie hatte ich vor einigen Jahren bereits ausprobiert (Groupon sei Dank, für ganz wenig Geld). Nach der ersten Sitzung hatte ich unbändigen Appetit auf Lachsbrot. Das hielt eine Woche bis zur zweiten Sitzung an. Dann kam zu dem Lachsbrot ein kaum stillbares Verlangen nach Kinderschokolade hinzu…. Abgenommen habe ich in vier Wochen ca. 600 Gramm.

Diese Methoden scheiden also aus. Ich greife lieber auf die Erfahrungen meiner Mädels zurück.

Meine Freundin empfiehlt mir das „Programm 21“. Sie selbst hatte schon einige Kilos mit diesem Programm verloren. Und, begeistert von ihrem Erfolg (man sieht es auf den ersten Blick bei ihr), lasse ich mir alles genau erklären. Schnell stelle ich jedoch fest, für mich ist das nichts. Zu viel Verzicht, zu viel Einschränkung, zu wenig Genuss (für meinen Geschmack). Seit langer Zeit muss ich – bedingt durch meine Krebserkrankung – auf so viele lieb gewonnene Dinge und Angewohnheiten in meinem Leben verzichten. Da möchte ich wenigstens beim Abnehmen noch ein klitzekleines bisschen Genuss behalten. Meinen Morgenkaffee mit Milch brauche ich genauso, wie hin und wieder Pasta oder Brot aus normalem – gerne auch Vollkorn – Mehl.

Mir fällt eine Bekannte ein, die sich vor einigen Jahren bei WeightWatchers registriert hatte. Ich habe sie lange nicht gesehen und frage vorsichtig per WhatsApp nach, wie es ihr so geht und wie ihr Gewichtsstatus zur Zeit aussehe. Die prompte Antwort lässt mich frohlocken. Insgesamt 45 Kilo hatte sie seinerzeit abgenommen und mit einer Schwankung von 5 bis 6 Kilo bis heute (vier Jahren später) gehalten.

Kurz entschlossen gehe ich auf Weightwatchers.de, wähle das Onlineprogramm (wöchentliche Treffen mit Applaus – oder auch nicht – beim Wiegen sind nicht so mein Ding) und entscheide mich, ohne lange zu zögern, für das Drei-Monats-Angebot.

Der Fragebogen ist schnell ausgefüllt und präsentiert mir einen Moment später meine tägliche Punkteration. 30 Punkte + 35 Wochen-Bonus-Punkte werden mir zugestanden. Zusätzlich hätte ich die Möglichkeit – wenn ich mich denn ausgiebig bewegen könnte – mein Budget durch Aktivitätspunkte aufzustocken. Im ersten Augenblick erscheint mir das viel. Die Suche nach meinen Lieblingssnacks in der Punkteliste holt mich direkt auf den Boden der Realität zurück. Eine kurze Hochrechnung bringt die Erkenntnis, dass ich mich bisher von 150 Punkten am Tag ernährt habe.

Das wird hart….. Aber, Augen zu und durch. Schließlich will ich wieder in meine Hosen passen und meine Winterjacke sollte in ein paar Wochen auch gerne wieder so locker sitzen, dass ich einen Pullover drunterziehen kann.



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