Am 1. Juli 1992 startete die Deutsche Telekom ihr D1-Netz und war der Startschuss für das Mobilfunknetz in Deutschland. Der Konkurrent Mannesmann Mobilfunk hatte sein D2 Netz einen Tag vorher gestartet und damit dem Bonner Konzern werbetechnisch ein Schnippchen schlagen. Das Motorola International 3200 war das erste Handy und konnte für stolze 3.000 DM erworben werden, weshalb sich nur wenige Menschen überhaupt ein solches Gerät leisten konnten.
Zur damaligen Zeit berechnete die Telekom und Mannesmann Mobilfunk im Vergleich zu heute horrende Gebühren, die sich auf rund 2 DM pro Minute beliefen und die monatliche Grundgebühr hatte bei etwa 80 Euro gelegen. Der Mobilfunkmarkt zählte Motorola, Nokia, Ericsson und Siemens als wichtigste Hersteller. Vor allem das finnische Unternehmen Nokia entwickelte sich mit seinem Nokia 3210, Nokia Communicator und weiteren Modellen zum Marktführer auf dem Handymarkt.
Die Preise fielen und somit wurde der Mobilfunk in Deutschland immer erschwinglicher, doch erst mit der SMS im Jahr 1994 begann der Boom. Im Jahr 1999 wurden bereits 3,6 Milliarden SMS versendet und die Zahl der Mobilfunkkunden kletterte auf 48 Millionen. Als im Jahr 2000 der britische Mobilfunkkonzern Vodafone für 100 Milliarden DM Mannesmann Mobilfunk in einer spannenden Übernahmeschlacht kaufte, sorgte dies für Aufsehen auf dem deutschen Mobilfunkmarkt. Heute gibt es über 160 Millionen Mobilfunkanschlüsse in Deutschland.
Das Apple iPhone läutete im Jahr 2007 eine wegweisende Zeitenwende ein und ebnete den Weg für die heutigen Smartphones. Nokia erkannte dies zu spät und verschwand zeitweise vom Markt, doch bietet mittlerweile wieder Smartphones an. Der heutige Mobilfunk ist besonders durch Social Media, Videostreaming, Gaming und mobiles Arbeiten geprägt.