30 Jahre Ghost in the Shell – Ein Rückblick des Kulthits

Drei Jahrzehnte nach dem Erscheinen des ersten Kapitels von „Ghost in the Shell" zeigen die aus dem Kult-Manga von Masamune Shirow entstandenen Franchises keinerlei Ermüdungserscheinungen. Streaming-Service Netflix ist der jüngste Produzent, der sich einen Teil des Kuchens gesichert hat.

Im kommenden Jahr soll der Anime mit dem Arbeitstitel „ Ghost in the Shell: SAC_2045 " über die Bildschirme laufen. Die Regie liegt unter anderem in den Händen von Kenji Kamiyama, der damit zu einem ihm vertrauten Stoff zurückkehrt. Kamiyama zeichnete für die 2002 erschienene Serie „Ghost in the Shell: Stand Alone Complex" verantwortlich. Ob Netflix sich für eine Serie oder nur für einen einzelnen Film entschieden hat, ist noch nicht bekannt.

Handlung zu Ghost in the Shell

Das Original von „Ghost in the Shell" spielt im Jahr 2029, in einer dystopischen Gesellschaft, in der Cyborgs zum Alltag gehören. Die künstlich veränderten Menschen können nicht nur Körperteile oder ihre gesamten Körper durch künstliche Implantate ersetzen, sondern sogar ihr Gehirn bis auf wenige Hirnzellen ersetzen. Diese menschlichen Hirnzellen beinhalten Persönlichkeit und Identität des Cyborgs und sind der Geist in der künstlichen Hülle (oder der Ghost in the Shell).

Doch als ein Hacker, der sich Puppetmaster nennt, die künstlichen Gehirne übernimmt, die alte Identität vernichtet und die Cyborgs zur Ausführung von Verbrechen benutzt, wird die Lage kritisch. Zu den übernommenen Persönlichkeiten gehören auch hochrangige Politiker...

Die Suche nach dem Hacker wird Major Motoko Kusanagi von der streng geheimen Sektion 9 übertragen. Sie ist ein hochmoderner Cyborg mit übermenschlichen Kräften und einem künstlichen Gehirn. Nur ihre Identität ist nicht ersetzbar, und diese wird durch ihre Investigation bedroht. Vor allem aber muss sie sich mit der Frage auseinandersetzen, ob in ihrem künstlichen Körper mit seinem künstlichen Gehirn überhaupt noch ein Mensch steckt.

Beliebtheit um GITS reißt nicht ab

Die 2017 in die Kinos gekommene Verfilmung von „Ghost in the Shell" mit Scarlett Johansson ist die erste Realfilm-Adaptation des Stoffs. Obwohl der Film ursprünglich aufgrund der Rollenbesetzung mit einer weißen Schauspielerin in die Diskussion gekommen war, zeigten sich die meisten Kritiker zumindest überzeugt von den Actionszenen und den Spezialeffekten, auch wenn sie den fehlenden Tiefgang und die radikale Thematik des Mangas bemängelten. Das war auch für viele Fans das Problem mit dem Actionreißer, der den Stoff als Originstory für Major Kusanagi neuerfinden wollte.

Doch der Reiz des Animes beschränkt sich nicht nur auf das aus elf Kapiteln bestehende Original-Manga und die darauf basierenden Verfilmungen. Mittlerweile ist Major Kusanagi und ihrer Welt auch ein populäres Ghost in the Shell Slotspiel gewidmet, bei denen die Hauptcharaktere die höchsten Werte auf den fünf Walzen symbolisieren. Das Spiel repliziert die dystopische Welt mit einer Detailtreue, die selbst den kritischsten Fan überzeugen soll. Deutlich stärker am Originalmaterial als der Hollywoodfilm orientieren sich auch den diversen Anime, die aus dem Manga entstanden sind.

Die erste Verfilmung von 1995 wurde 2004 durch eine Fortsetzung mit dem Titel „ Ghost in the Shell: Innocence " ergänzt. Die zwischen den beiden Filmen gedrehten Anime-Serien „Ghost in the Shell: Stand Alone Complex" und Ghost in the Shell: Arise" sind allerdings nur lose an die Geschichte angelehnt.

„Ghost in the Shell: Arise" spielt zwei Jahre vor dem ersten Film, im Jahr 2027, und erzählt die Geschichte der Gründung von Sektion 9. Der „Ghost in the Shell: Stand Alone Complex" ist 2030 angesiedelt. Die Fortsetzung davon spielt wiederum zwei Jahre später, genau wie "Ghost in the Shell: Innocence". „Ghost in the Shell: Stand Alone Complex - Solid State Society" ist im Jahr 2034 angesiedelt.

Videospiele ergänzen das verfilmte Angebot. Das erste „Ghost in the Shell"-Spiel wurde 1997 für Playstation auf den Markt gebracht. Bei dem Actionspiel liegt der Schwerpunkt auf dem Kampf mit den laufenden Panzern Fuchikoma, die auch seitlich an Häusern laufen können. Das Spiel „Ghost in the Shell: Stand Alone Complex" ist ein Third-Person-Shooter, das 2004 für die Playstation 2 herausgebracht wurde.

„Ghost in the Shell: Stand Alone Complex: First Assault Online" hatte hingegen nur ein kurzes Leben. Das 2016 veröffentlichte Ego-Shooter-Spiel wurde bereits Ende 2017 wiedereingestellt.

Manga-Idee als Inspiration einer ganzen Branche

Dabei war „Ghost in the Shell" am Anfang nur unter Manga-Fans bekannt. Die Mischung aus detailliertem und teilweise verwirrend kompliziertem Science-Fiction mit philosophischen und moralischen Betrachtungen ist zwar ein Klassiker - nicht umsonst wurden in der Scarlett-Johannsson-Verfilmung Anklänge an „Blade Runner" und andere Sci-Fi-Hits gefunden -, aber in Manga-Form waren sie zumindest für die westliche Welt ungewohnt. Masamune Shirows Werk wurde zuerst ab 1989 als Serie in der „Kodansha's Young Magazine Pirate Edition veröffentlicht, ehe es 1991 die erste Buchausgabe gab.

Der 1995 von Regisseur Mamoru Oshii adaptierte Anime-Film machte „Ghost in the Shell" berühmt. Der Film machte Geschichte als erstes Anime-Video, das es in die Billboard Top Ten Videos in Nordamerika schaffte. „Ghost in the Shell" soll auch zu einem großen Teil eine der Inspirationen für die „Matrix"-Trilogie der Wachowskis gewesen sein.

Auch wenn der Hollywood-Film mit weltweiten Einspielergebnissen mit 169 Millionen US-Dollar weit hinter den Erwartungen der Studios zurückblieb, hat „Ghost in the Shell" eine wachsende Fan-Gemeinde. Der Appetit auf neue Animes wie von Netflix bleibt ungebrochen, und nicht nur, weil die Beteiligung von Regisseur Kenji Kamiyama eine Rückkehr zumindest zu der Qualität der älteren Serien verspricht, selbst wenn der Inhalt zumindest derzeit noch ein Geheimnis ist. Außer Kamyiama ist Shinji Aramaki als weiterer Regisseur angekündigt. Aramaki hat mit dem Anime „Appleseeds" ein weiteres Manga von Masamune Shirow verfilmt. Die Zukunft bleibt spannend.

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