In anderen Ländern wird weitaus mehr getwittert als in Deutschland. Infografik: Statista, 2013
Trotzdem ist Twitter nützlich für Online-PR und Marketing. Hier sind drei Vorschläge, was Sie trotz der fehlenden Begeisterung hierzulande mit Twitter anfangen können:
1. Netzwerk erweitern
Nirgendwo ist es einfacher als bei Twitter neue Fachleute in aller Welt kennen zu lernen. Über die Twitter-Suche, Hashtags und Empfehlungen des Netzwerkes können Sie Aktivisten identifizieren und denen folgen, die etwas zu sagen haben. Anders als bei Facebook, LinkedIn oder XING müssen Sie nicht um Erlaubnis fragen. Sie folgen einfach. Daraus können sich weitere Beziehungen ergeben, die auf andere Netzwerke im Internet und darüber hinaus ausstrahlen. So habe ich via Twitter führende Experten für Social Media Marketing in Amerika, Europa und Asien kennen gelernt und relativ schnell verstanden, welche seriös sind und ob sie etwas mitzuteilen haben. Zu dem einen oder anderen besteht inzwischen ein persönlicher Kontakt. Wer sein Netzwerk erweitern und dabei etwas lernen will, für den ist Twitter besonders nützlich. Ein Blick in meine Listen von Followern bringt mich außerdem zu verschiedenen Themen auf den neuesten Stand.
Twitter-Listen sind interessante Nachrichten- und Kontakt-Pools. Diese Momentaufnahme zeigt Tweets von Social-Media-Experten, die ich ein solchen Liste zusammen gefasst habe.
2. Monitoring
Lesen Sie mit! Twitter wird nicht umsonst auch “Kurznachrichtendienst” bezeichnet. Das ist hinsichtlich der Informationsquellen zwar irreführend, aber die Timeline, Hashtags und selbst angelegte Gruppen geben einen schnellen Überblick über aktuelle Ereignisse und Trends. Auch ohne technischen Aufwand können Sie erkennen, was innerhalb von Interessengruppen besonders heiß diskutiert wird. In der Markenführung und in der PR ist Twitter unverzichtbar für das Monitoring und Issues-Management. Trotz des (noch) geringen Nutzerinteresses in Deutschland dürfen Unternehmen nicht übersehen, wer da twittert. Denn meist sind es Innovatoren und Frühadoptoren, deren Meinung einiges Gewicht hat. Nicht selten betreiben sie eigene Blogs und haben eine große Zahl Follower und Fans außerhalb von Twitter. Was heute bei Twitter steht, kann schon morgen in der Zeitung sein, denn auch Journalisten beobachten die sozialen Netzwerke sehr genau. Tipp: Listen können auch “nichtöffentlich” sein! So beobachten Sie bei Twitter zum Beispiel auch den Wettbewerb.
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Der Twitter-Button auf einer Webseite oder einem Corporate Blog ist schnell gedrückt. Sie finden ihn auch unter diesem Beitrag und ich freue mich über Ihre Empfehlung! Viele Internetnutzer mit eigenem Twitter-Account nutzen diese Funktion selbst dann, wenn sie nicht regelmäßig eigene Statusmeldungen verfassen. Ein Tweet mit Ihrem Link hilft Ihnen gleich doppelt: Zum einen bringt es unmittelbar Traffic auf die Seite, wobei dies nicht überschätzt werden darf. Außerdem ist Social Reputation eine messbare Größe, die das Suchmaschinenranking von Google beeinflusst. Gleiches gilt übrigens für ähnliche Funktionen bei Pinterest, LinkedIn, XING oder Social Bookmarking wie Delicious. Anstelle eines kunterbunten Durcheinanders plädiere ich aber für eine dem Thema und dem Umfeld angemessene Auswahl an Social Buttons und passiven Vernetzungen von Webseiten.
Ob Twitter in Deutschland so populär wird, wie in der Türkei, weiß ich nicht. Das sehr verschiedene Interesse kann kulturelle Unterschiede haben, die von den technischen Möglichkeiten unabhängig sind. Selbst Tarife im Mobilfunk beeinflussen das Nutzerverhalten. Das Netzwerk ist in den letzten Jahren gewachsen, ist multimedialer geworden (Bilder und Videos) und hat inzwischen auch Werbung und somit ein Geschäftsmodell. Abschreiben würde ich Twitter für Deutschland also keineswegs.