Habt Ihr diesen Satz auch oft zu hören bekommen? “Die ersten drei Monate sind die schwierigsten.”
Die sind jetzt vorbei. Und eigentlich war es nicht wirklich schwierig. Anstrengend schon manchmal, vor allem der Spagat zwischen zwei Kindern. Aber ich kann mich wirklich nicht beschweren.
Essen
Die kleine Pusteblume trinkt nach wie vor sehr langsam. Dass sie dabei einschläft kommt nicht mehr so häufig vor. Dafür ist es jetzt das neuste, mitten in der Mahlzeit das Saugen zu vergessen und stattdessen Mama anzustrahlen. Und schon ist der Hunger nicht mehr wichtig. Flasche noch halb voll? Egal! Hauptsache Mama lacht zurück. Dennoch trinkt sie besser (oder eher gesagt mehr) als zuvor. Und das sieht man auch.
Größe und Gewicht
Richtige Speckbeinchen bekommt die junge Dame jetzt. Auch im Gesicht wird sie immer runder.
Sie trägt Größe 62, wobei einige Sachen schon knapp werden, während sie in anderen noch versinkt.
Da wir heute bei der U4 waren, kann ich Euch ganz genau sagen, wie es aussieht. Sie ist nun 58 cm groß und wiegt 5.620 Gramm. Damit liegt sie knapp über der Mittellinie. Der Arzt sagt, sie ist sehr aufmerksam und auch sonst ist alles in bester Ordnung.
Der Babyschlaf und ich
Am liebsten schläft sie auch dem Bauch. Nachts in ihrem Bettchen jedoch nicht. Da wird auf dem Rücken geschlafen. Meistens schläft sie zwischen 19.30 und 20.30 ein. Etwa eine Stunde zuvor hatte sie ihre letzte Flasche.
Wir legen sie nach wie vor abends im Wohnzimmer in den Stubenwagen, denn sie schläft zwar schnell ein, wuselt aber immer wieder rum und verliert den Schnuller. Und das gefällt ihr gar nicht. Das heißt, an manchen Abenden müssen wir ihr oft mehr als zehn Mal wieder den Schnuller geben, damit sie weiter schlafen kann. Ich würde sie eigentlich lieber oben ins Bett legen, doch jedes Mal nach oben zu rennen ist echt anstrengend und macht unseren wohlverdienten Feierabend erst recht zunichte. Daneben liegen zu bleiben ebenso, denn ich würde dann vermutlich sofort einschlafen und hätte auch nichts mehr vom Abend. Andererseits verbringe ich so immer die halbe Nacht auf dem Sofa, bis sie sich wieder zum Essen meldet. Und das ist meistens so zwischen 02.00 und 03.00 Uhr. Das kann aber auch schon mal 04.00 oder 05.00 Uhr werden. Sie hält schon verdammt lange durch. Dann gehe ich mit ihr rauf ins Schlafzimmer, füttere sie, lege sie hin und sie schläft weiter. Meistens sofort. Manchmal strahlt sie mich aber auch noch ein paar Minuten an. Ich halte ihre kleine Hand und sie schlummert friedlich ein. Dann wacht sie meistens erst gegen 09.00 Uhr wieder auf. Das kann auch schon mal eine Stunde eher sein, manchmal aber auch eine Stunde später. So kann das wirklich gerne bleiben.
Oft haben mein Sohn und ich schon in Ruhe gefrühstückt, da meldet sie sich erst wieder. Ist sie schon vorher wach, liegt sie in ihrer Schaukel während wir essen. Da ist sie immer ziemlich zufrieden.
So ist es morgens immer recht entspannt. Nur ich habe irgendwie nie genug Zeit, mich fertig zu machen. Mein Schlaf ist mir im Moment zu wichtig.
Spielen und Ruhen
Der Tagesschlaf hat sich allerdings krass gewandelt. Meistens schläft sie nur noch eine halbe Stunde am Stück.
Dann will sie spielen. Besonders gerne hält sie jetzt ein kleines Stofftier in der Hand, das dann mit großer Begeisterung eingespeichelt wird, bis es trieft.
Ein kleines Spielzeug hängt im Stubenwagen. Auch das versucht sie sich in den Mund zu stecken. Das Dumme ist nur, dass es festgebunden ist und damit immer zu weit vom Mund entfernt. Das ärgert sie dann schon mal und sie macht ihrem Unmut lautstark Luft.
Der Spielbogen ist jetzt auch interessant für sie. Hier gibt es ja so viel zu gucken!
Außerdem “unterhält” sie sich mit allem und jedem. Ob Mensch, Stofftier oder Tempo-Box, ganz egal ob das Gegenüber antwortet oder nicht.
Nach einer dreiviertel Stunde muss sie sich dann meistens wieder ausruhen.
Schreien
Das kann sie gut. Und laut. Wenn sie wütend ist, dass ich sie weggelegt habe zum Beispiel. Oder wenn die Flasche nicht schnell genug kommt. Wenn ich sie dann hoch nehme, stößt sie ein lautes, dunkles Brummen aus, als wollte sie sagen “Das wurde aber auch Zeit!”. Sie weint auch wenn sie zu müde ist. Dann lege ich sie aber einfach hin, Schnuller in den Mund, und schon ist sie ruhig. Natürlich weint sie auch manchmal ohne erkennbaren Grund. Dann tragen wir sie so lange, bis sie zur Ruhe gekommen ist.
Lieblingsplatz
Das ist längst nicht mehr mein Bauch, auf dem sie immer so gern gelegen hat. Nee, denn da sieht man ja nichts. Am liebsten wird sie getragen, in aufrechter Position. Oder sitzt auf meinem Schoß. Von da aus kann man auch alles gut beobachten.
Kompliziert
Nach wie vor ist es abends schwierig, denn da weint die Kleine oft, will getragen werden. Vor allem dann, wenn auch der Wildfang ins Bett soll. Meistens gelingt es nicht, sie vorher ins Bett zu legen. So lange Papa da ist, ist das alles kein Problem. Aber leider ist er im Moment so oft auf Geschäftsreise, dass ich gerade ein wenig auf dem Zahnfleisch gehe. Ich versuche so oft es geht Oma einzuspannen, aber das geht natürlich nicht immer. Dann passiert es meistens, dass ich das kleine Mädchen schreiend weglegen muss, der Wildfang sich weigert, ins Bett zu gehen, ich ihm nicht die nötige Zeit lassen kann, die er braucht, denn ich muss mich ja um seine Schwester kümmern. So schreit sie manchmal 10 Minuten, bis der Große im Bett ist, den ich dann auch oft weinend zurücklassen muss. Ich hasse diese Tage. Und ich hoffe, dass sich das bald besser einspielt.
Der große Bruder
Ich will es nicht zu laut sagen, aber ich glaube, dass er sich so langsam an die Situation gewöhnt hat. Dass er seine kleine Schwester lieb hat, haben wir ja schon kurz nach ihrer Geburt erleben dürfen. Aber nun kommt er auch besser damit klar, dass er nicht mehr die ungeteilte Aufmerksamkeit von uns bekommt. Die Wutanfälle werden weniger und gehen auch schneller vorbei, als es sonst der Fall war. Und gestern so – wir spielten gerade zusammen – als die Kleine mal wieder anfing zu weinen und ich unser Spiel deshalb zum wiederholten Male unterbrechen musste, sagte ich zu ihm “Manchmal ist Deine Schwester ganz schön anstrengend.” Da sagte er: “Aber sie ist doch lieb!”
Wo er Recht hat…