3 Millionen Spanier verdienen weniger als 1.000 €uro im Monat, die Hälfte sogar weniger als 700 €uro!

Man glaubt in diesen Zeiten, daß es in Spanien nur ein Nationalismus-Problem mit den rebellischen katalanischen Separatisten gäbe, aber das ist zwar in allen Medien, aber keinesfalls das einzige Problem des gesamten Staates, inklusive der Katalanen. Es gibt nämlich in Spanien einen echten Konflikt, einen viel größeren und es ist ein sozialer Konflikt.

Ein kurzer Rückblick: Spanien hatte sich in den letzten Jahren scheinbar aus der Wirtschaftskrise von 2007 gelöst, sie gar überwunden geglaubt, weil es, begünstigt durch eine touristische Sonderkonjunktur, ständig aufwärts zu gehen schien. Nur gelegentlich wurde erwähnt, daß die Tourismuskrisen in Nordafrika, in Ägypten und der Türkei nicht ewig andauern müssten. Dass die Beschäftigten, die die Arbeitslosenstatistik nach unten drückten, oft auf prekären Zeitverträgen für Tätigkeiten mit niedriger Qualifikation beruhten und keinerlei Stabilität oder gar Sicherheit boten.

Zum ersten Mal seit der zehn Jahren, seit Beginn der Wirtschaftskrise, sank der Durchschnittslohn(!) der Spanier auf 1.878 € Brutto pro Monat!

Frauen, Jugendliche, Personen mit weniger Bildung, Teilzeitarbeiter und solche mit befristeten Zeitverträgen, das sind die Verlierer am Arbeitsmarkt.

„Mileuristas“, die „Tausend-Euro-Verdiener“, das waren einmal die Exoten auf dem spanischen Arbeitsmarkt, heute sind davon 3.056.500 Menschen betroffen in Spanien. Das sind 20% aller Beschäftigten!

Die Hälfte dieser 3 Millionen liegt sogar unter 710 €uros Verdienst pro Monat. Die Frauen sind davon besonders betroffen. 15,5% aller beschäftigten Frauen fällt in diese Gruppe und weitere 13% liegen im Bereich zwischen 700 und 1.000 €uro pro Monat! Von allen Männern fallen nur 5% in die 700 €uro-Gruppe und nur 7,3% in die 1.000 €uro-Gruppe.

60% aller in 2017 abgeschlossenen Arbeitsverträge entfielen auf Ladenpersonal, Kellner, Knechte in der Landwirtschaft, Fahrer und Putzkolonnen!

Von den Beschäftigten mit Zeitverträgen fallen 50,9% unter 1.229,-€uro Brutto-Monatsverdienst. Von den unbefristeten Arbeitsverträgen hingegen nur 22,6%. 40% aller Frauen fallen in die Gruppe unter 1.229,- €uro pro Monat aber nur 20% aller Männer.

Aber 71,2% aller Jugendlichen unter 25 Jahren fallen in diese prekären Arbeitsverträge. Nur 3,8% der unter 25 Jährigen verdienen über 2.137 €uro pro Monat. Insgesamt gibt es in Spanien 15,3 Millionen Arbeitsplätze. Nur 8% aller in 2017 abgeschlossenen Arbeitsverträge sind unbefristete Verträge!

Die höchsten Durchschnittsgehälter werden bei Banken und Versicherungen, den Finanzdienstleistern gezahlt mit 3.126,- €uro Brutto. Der Durchschnitt, bekommt wie erwähnt1.878,- €uro und am unteren Ende liegt die Agrarwirtschaft und die Fischerei mit durchschnittlich 1.159,- €uro Monatsgehalt.

Nach Autonomien und Comunidades gegliedert liegen die Basken mit 2.235 €uro an der Spitze gefolgt von Madrid, Navarra, Asturias und den Katalanen abgeschlagen auf dem 5. Platz mit 1.952,- €uro nur um 32,- €uro über dem spanischen Landesdurchschnitt!

Es war Artur Mas, der mit massiven Kürzungen begonnen hatte und nach den beginnenden sozialen Protesten auf den Straßen Kataloniens den Protest in die nationalkatalanistische Richtung umleitete, woraus das heutige Separatismusproblem resultierte!

Während ganz Spanien und mittlerweile auch ganz Europa gebannt auf den Spanien vs. Katalonien-Konflikt starrt, baut sich auf der iberischen Halbinsel ein gewaltiges soziales Problem auf auf as beide(!) konservative, bzw. neoliberale Konfliktparteien, weder in Madrid noch in Barcelona, eine Anwort haben, außer daß später – irgendwann einmal –  alles besser werden soll…
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http://www.20minutos.es/noticia/3181323/0/decil-salarios-ine-2016-tres-millones-no-llegan-mileurista/

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