3 Köpfe & 1 Klamm: Wanderung über den Höllentorkopf zur Höllentalklamm

Von Berghasen

Drei Köpfe & eine Klamm in Garmisch. Wir wandern über den Höllentorkopf zur Höllentalklamm!

Drei Köpfe überschreiten wir auf unserer Runde hoch über Garmisch-Partenkirchen. Denn neben dem Höllentorkopf führt uns die Wanderung zuvor auf den Längenfelderkopf und den Osterfelderkopf. Ein Besuch in der Höllentalklamm erfrischt nicht nur, er ist auch ein landschaftlich eindrucksvoller Abschluss dieser Bergtour.

Toureninfos: Wanderung zum Höllentorkopf & durch die Höllentalklamm

  • Anstieg: 1.250 Höhenmeter
  • Abstieg: 1.590 Höhenmeter
  • Länge: 19 Kilometer
  • Ausgangspunkt: Talstation Kreuzeck- & Alpspitzbahn oder Toni Hütte
  • Übernachtung: Berggasthof Toni Hütte (Zustieg 2,3 km & 330 Höhenmeter)
  • Tipp: mit einer Auffahrt mit der Kreuzeck- oder Alpspitzbahn kann man die Tour um 500 bzw. 900 Höhenmeter im Aufstieg verkürzen.
  • Schwierigkeit: mittel. Kurze ausgesetzte, aber seilversicherte Kletterpassage (II) am Höllentorkopf.
  • Route: Von der Toni Hütte folgen wir dem beschilderten Wanderweg Richtung Kreuzeck und Längenfelderkopf. Wer sich einige Höhenmeter sparen will, kann mit der Kreuzeckbahn direkt zum Kreuzeck hochfahren und von dort aus weiter zum Längenfelderkopf wandern. Noch mehr Anstieg spart, wer in die Alpspitzbahn steigt. Die Bergstation befindet sich knapp 50 Höhenmeter unterhalb des Osterfelderkopfs und der Höllentorkogel ist von dort aus nur noch einen Katzensprung entfernt.
    Vom Osterfelderkopf folgt man dem markierten Weg zur Rinderscharte. Von der Scharte steigt man wenige Meter in deine Senke ab, bis rechts bald der nicht markierte Steig zum Höllentorkopf abzweigt. Seilversichert führt der Steig teils recht ausgesetzt in 15 Minuten zum Gipfel.
    Vom Höllentorkopf steigt man denselben Weg zurück in die Rinderscharte und danach in vielen Serpentinen den Rindersteig hinab zur Höllentalangerhütte. Nun rechtshaltend das Tal hinaus. Mit einem Besuch in der Höllentalklamm wartet auf der Runde ein weiteres, landschaftliches Highlight, bevor es am Taleingang flach zurück zur Talstation der Alpspitzbahn geht.
  • Beste Jahreszeit: im Frühjahr oder im Herbst, wenn die höhen Gipfel rund um Garmisch noch oder schon wieder mit Schnee bedeckt sind. Dann kann man ein Stockwerk unterhalb von Alpspitze und Zugspitze genüsslich wandern.

Schon gestern bin ich mit Andi von Gipfelfieber.com zur frisch renovierten und neu eröffneten Toni Hütte aufgestiegen. Wir sind gemeinsam auf einer Kaipara Green Trails Tour unterwegs: Einer Initiative, bei der engagierte Bergsportler mit nachhaltigen Hütten zusammentreffen und ihre Tourentipps an andere Bergsportbegeisterte weitergeben.

Knapp 40 Minuten hat der Aufstieg zur Toni Hütte gedauert, die im Juli 2023 von Resi und Marco neu eröffnet wurde. Das junge Pärchen hat sich mit viel Hinhabe den Traum vom eigenen Berggasthof erfüllt, begeistert mit kreativer, regionaler Küche und einer großen Portion Garmischer Herzlichkeit.

Drei Köpfe über Garmisch

Andi und ich lassen uns das Essen schmecken. Sowohl das Drei-Gänge-Menü am Vorabend, als auch das Frühstücken mit selbstgemachten Marmeladen und Produkten aus der Region.

Dann starten wir unsere Wanderung, die uns über drei Köpfe (den Längenfelderkopf, den Osterfelderkopf und den Höllentorkopf) und durch eine Klamm (die Höllentalklamm) führen wird.

Den Weg können wir nicht verfehlen. Er führt uns von der Toni Hütte zunächst durch den Wald, dann kurz entlang der Skipiste aufs Kreuzeck (1.651 m). Bis hierhin könnte man auch mit der Kreuzeckbahn fahren und die Wanderung zum Höllentorkogel etwas abkürzen.

Von der Toni Hütte wandern wir zunächst durch den Wald, danach kurz entlang der Skipiste zum Kreuzeck.

Wolken und Nebel verhüllen die drei Köpfe und die Klamm ist noch ein gutes Stück Weg entfernt. Der Längenfelderkopf (1.910 m) – eine unscheinbare Erhebung zwischen Kreuzeck und Osterfelderkopf – ist unser nächstes Zwischenziel. Ein schulterhohes Holzkreuz schmückt die kleine Felsnase, die mit viel Mühe zwischen den Latschen hervorspitzt. Trotzdem bietet der Längenfelderkopf einen schönen Ausblick. Und just in dem Moment, als wir weiterziehen wollen lichtet sich der Nebel und die Alpspitze steht uns eindrucksvoll gegenüber.

Fotos knipsen und weiter. Wir steigen etwa 50 Höhenmeter in eine Scharte ab und danach zum Osterfelderkopf auf, unter dessen Gipfel die Bergstation der Alpspitzbahn steht. Die Wanderung auf den Höllentorkopf könnte man auf ein Minimum reduzieren, wenn man mit der Bahn bis hier herauffährt.

Der Osterfelderkopf. Darunter die Bergstation der Alpspitzbahn.

Wir verzichten auf eine Gipfelrast am Osterfelderkopf. Zu viel ist uns hier los. Stattdessen setzen wir unsere Wanderung fort, folgen den Wegweisern zur Rinderscharte und stehen nach einem kurzen Gegenanstieg vor dem felsigen Gipfelaufbau des Höllentorkopfs.

Höllentorkopf: Felsiger Wächter über dem Höllental

Kurz vor dem Gipfelfinale am Höllentorkopf wird unsere Wanderung doch noch fordernd. Wie ein felsiger Wächter steht der Höllentorkopf über dem Höllental. Zu allen Seiten fallen steile Flanken ab. Der einfachste Weg führt von der Rinderscharte durch eine Rinne und ein kurzes Gratstück auf den Gipfel.

Steil fallen am Höllentorkopf die Felsflanken zu allen Seiten ab.

Drahtseile helfen über die schwierigsten und ausgesetzten Passagen hinweg. Im 2. Schwierigkeitsgrad sollte man sich beim Klettern wohl fühlen. Dann bleibt genügen Luft, das fantastische Panorama zu genießen.

Alpspitze, Zugspitze, dazwischen der Jubiläumsgrat. Uns zu Füßen Garmisch-Partenkirchen und auch auf das Höllental mit der Höllentalklamm können wir bereits einen Tiefblick werfen.

Rindersteig: Wanderung vom Höllentorkopf hinab zur Höllentalklamm

Wir klettern zurück zur Rinderscharte. Dort halten wir uns jetzt rechts und steigen in vielen Serpentinen und über unzählige Stufen über den Rindersteig ins Höllental ab.

Siebenhundert Höhenmeter schrauben wir uns so bis zur Höllentalangerhütte tiefer. Spätestens hier treffen Bergsportbegeisterte aus allen Disziplinen aufeinander. Die, die laufend unterwegs sind, die die über Klettersteige kraxeln, die die genussvoll durchs Höllental spazieren und jene, die am Weg auf die Zugspitze sind.

Wir wandern in die Gegenrichtung weiter. Hinaus aus dem Höllental.

Abstieg über den Rindersteig.

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Rein in die Höllentalklamm.

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Durch die Höllentalklamm

Die Höllentalklamm ist die wohl bekannteste Klamm Deutschlands.5 € kostet der Besuch der Klamm; wer einen DAV-Ausweis hat, spart ein paar Euros. Bezahlen tut man, wenn man so wie wir von hinten kommt, erst talauswärts an der Höllentalseingangshütte.

Spektakulär schlängelt sich der Weg durch die manchmal nur wenige Meter breite Schlucht. Mal über schmale Brücklein, mal durch enge Felstunnel – Felsenfenster geben den Blick auf den tosenden Bach frei.

Die Regenjacke wirft man hier auch an schönen Tagen gerne über. Denn Wasser sprudelt aus jeder Felsritze und tropf von den Tunneldecken. Und so kommt’s, dass wir erfrischt an der Höllentaleingangshütte ankommen. Fünf Kilometer dürfen wir danach noch über Hammersbach zurück zum Ausganspunkt wandern.

Man könnte auch mit der Zugspitzregionalbahn zurück zur Talstation der Alpspitzbahn fahren. Aber wir beenden unsere Kaipara Green Trails Tour lieber zu Fuß. Sche war’s!

Über Kaipara

Nachhaltig, naturverbunden und 100 % made in Germany.

Mit Kaipara hat sich Gründer Frank Selter seinen Lebenstraum verwirklicht: Ein eigenes, kleines Sportmode-Label – nachhaltig und hochwertig. 

Ansäßig im nordschwäbischen Allmannshofen, hat sich Kaipara der Herstellung von hochwertiger Funktionsbekleidung aus reiner Merinowolle verschrieben.