3 Gründe warum Post-Credit Szenen nerven

Wir befinden uns mitten im Kinojahr 2016. Und das bedeutet, wir befinden uns mitten im Comicverfilmungen-Overkill 2016. Und das wiederum bedeutet, wir befinden uns in der Post-Credit-Szenen-Hölle 2016.
Nun bin ich ja bekannt dafür einfach alles zu hassen, was heutzutage irgendwie angesagt ist. Aber ich bin auch dafür bekannt das zu begründen. Deshalb bringe ich euch hier ein paar Gründe, warum diese Post-Credit-Szenen nach den ganzen Comicverfilmungen absolut verachtenswert sind.

1. WAS HABE ICH DA GERADE GESEHEN?

Ich bin ja ein typischer Abspanngucker. Ich bleibe immer im Kino sitzen, bis auch der letzte Name über die Leinwand geflimmert ist. Und nebenbei will ich dabei, genau wie beim Rest des Films meine Ruhe haben und nicht, wie im Fall von Fluch der Karibik damals, irgendein Arschloch das den Film schon gesehen hat hinter mir haben, das jeden Gast der das Kino verlässt, mit einem”zu früh” kommentiert, nur weil da halt noch ne 3-Sekundenszene kommt; HALTET IM KINO GEFÄLLIGST EURE VERFICKTEN FRESSEN IHR WICHSER!
Wo war ich? Ach ja: Ich nutze die Zeit des Abspanns gerne, um zu reflektieren, was ich da gerade gesehen/erlebt habe. Schwachsinnige Post-Credit-Szenen reißen mich aber aus dieser Reflektion raus. Ein Film soll mich mit dem eigentlichen Ende nach Hause schicken. Es gibt nicht umsonst eine Akt-Struktur, die sich über Millionen von Jahren etabliert hat. Anfang – Mitte – Schluss. Nicht Anfang -Mitte -Schluss – Post-Credit-Szene.

2. ÜBERRASCHUNG!!! DEINE ÜBERRASCHUNGSPARTY IST ABGESAGT

Ich bin ja eher der Old-School-Filmfan, der gerne eine gute Story hat, mit ein paar interessanten Wendungen und der ein oder anderen Überraschung. Scheinbar gehöre ich damit aber zu einer aussterbenden Art, denn offensichtlich verlangt das Publikum nach Trailern, die innerhalb von 2 Minuten den ganzen Film verraten, die dann damit enden, dass eine Post-Credit-Szene schon mal verrät, was im nächsten Film passiert. Nichts ist mehr überraschend. Statt zum Beispiel einen Superman im Hintergrund kurz durchs Bild fliegen zu lassen, und so Gerüchte anzuheizen, ob er es wirklich war, und ob er wohl im nächsten Film dabei ist, und ob das überhaupt irgendeine Sau interessiert, taucht ein Superman einfach in der Post-Credit-Szene auf und sagt: “Ach übrigens. In der Fortsetzung von diesem Scheiß bin ich auch dabei.”
Ein guter Film braucht das nicht. John McClane ist nach dem Kampf im Nakatomi-Plaza auch nicht in die Limo gestiegen und hat dem Fahrer gesagt, er soll ihn zum Flughafen fahren, wo dann schon ein Bösewicht hämisch in die Kamera grinste. Es kommt sowieso zu jedem Scheiß eine Fortsetzung, aber man sollte sich darauf freuen, weil einem die Charaktere oder die Geschichte gefallen haben. Nicht weil einem eine Sekundenszene vorschreibt, dass man sich darauf freuen muss.

3. UND JETZT ETWAS REKLAME

Post-Credit-Scenes sind also nichts weiter als billige Werbung für den nächsten Scheißfilm. Und ich hasse Werbung. Alles ist nur noch Marketing. Man guckt einen Film und alles was man sieht ist eigentlich nicht mehr, als eine große Marketingkampagne für den nächsten Film des Franchises. Es wertet den Film ab und lässt ihn nur wie ein Verkaufsargument für weitere Teile erscheinen.
Wie wohl viele Filmblogger betrachte ich Filme als eine Form der Kunst. Und auch wenn Kunst aufeinander aufbaut, sollte doch jedes Werk für sich stehen. Picasso hat auch nicht auf sein Bild geschrieben: “Hey, und checkt demnächst mal meine Mona Lisa aus. Die wird richtig geil.”

Was haltet ihr von Post-Credit-Szenen? Mögt ihr dieses kleine Extra, das den kompletten Film zerstört? Hasst ihr sie genau so, wie ich? Diskutiert in den Kommentaren.



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