Jeder Mensch möchte irgendetwas an sich oder im Außen verändern und verbessern. Doch woran liegt es, dass man etwas eigentlich möchte, es dann aber nicht in die Tat umsetzt?
Ich zeige dir die drei häufigsten Gründe auf, welche die meisten Menschen davon abhalten, sich zu verändern. Diese Gründe zu erkennen und deren tiefere Bedeutung zu verstehen, kann dabei helfen, sie zu überwinden.
1. Negative Gefühle
Probleme und Schwierigkeiten gehören zum Leben dazu. Jeder hat im Leben schon etliche Fehler gemacht, die einen größere, die anderen kleinere. Ohne diese Erfahrungen können wir im Leben niht lerneen und nicht wachsen.
Doch wenn man sich daran zurück erinnert, ist damit leider immer auch ein schlechtes Gefühl verbunden. Angst, Schuld, Trauer, Versagen oder nicht gut genug gewesen zu sein.
Wenn man heute beschließt, etwas neues anzufangen, kommen automatisch Ängste in Bezug auf Erlebnisse aus der Vergangenheit hoch.
Lösung: Man muss diesen Kreislauf durchbrechen, indem man sich vergegenwärtigt, dass das alte Erlebnis in der Vergangenheit liegt und für eine gegenwärtige Entscheidung keine Relevanz mehr hat.
Es ist viel sinnvoller, sich auf bisherige Erfolge zu konzentrieren und sich diese immer wieder in Erinnerung zu rufen.
Womit hat man sich früher einmal schwer getan, sich dann überwunden und seit dem findet man es gar nicht mehr so schlimm?
Als man anfing das Laufen zu lernen, ist man auch öfters mal hingefallen. Hindert einen das daran, heute irgendwo hin zu gehen oder eine Runde Joggen zu gehen? Natürlich nicht, das war früher so und ist heute ganz anders. Wir haben aus dem Scheitern gelernt und sind wieder aufgestanden und haben weiter gemacht.
Meide zudem negative Menschen. Diese werden deine Ängste schüren und die Zweifel gewinnen erneut die Oberhand.
2. Keine Verantwortung übernehmen
Eine weitere Hürde, die Menschen davon abhält, sich zu verändern, liegt darin, dass man gar nicht erkennt, das man für die Veränderung selbst verantwortlich ist.
Oft geben Menschen den äußeren Umständen die Schuld. Ob dem Vorgesetzten, Partner, Freunden oder Familie, man fühlt sich selbst nicht als die Ursache, geschweige denn als die Lösung des Problems. Wenn ein Ehemann aus gesundheitlichen Gründen dringend seine Ernährung ändern soll, es aber damit abtut, das ja die Frau kochen würde und er darauf keinen Einfluss hat, dann schiebt er die Verantwortung ab.
Häufig beschweren sich Klienten über die Umstände bei der Arbeit. Ich stelle dazu immer wieder dieselbe Frage - ob die das Problem bereits bei Vorgesetzten oder den Zuständigen angesprochen haben. Diese Frage wird fast durchgehend verneint. Oft kommt noch ein kleinlautes „das würde ohnehin nichts bringen" dazu.
Doch wie kann man wirklich sicher sein, wenn man es nie probiert hat? Man sollte es zumindest versuchen. Wenn man dann beim Chef wirklich auf taube Ohren stößt, so hat man es wenigstens versucht und der Chef ist halt ein Depp. Man kann es nach einiger Zeit nochmal ansprechen, vielleicht hat der Vorgesetzte seine Haltung dazu geändert, da er Zeit hatte, darüber nachzudenken.
Die Arbeit nimmt eine große Zeit in unseren Leben ein und viele lassen diese Chancen ungenutzt, etwas in diesem Bereich zu verändern und jammern dann lieber.
Wenn wir anderen Menschen die Schuld an Aspekten unseres Lebens geben, nehmen wir uns die harte Arbeit ab, Verantwortung für uns selbst zu übernehmen.
Lösung: Viele haben eine breite Palette an Ausreden parat. Jemand, der die dieselbe Veränderung bereits hinter sich hat, kann alle diese Ausreden aber mit Leichtigkeit widerlegen.
Komme aus deiner Passivität und werde aktiv.
Ein Junggeselle, der sich schlecht ernährt, weil er nicht kochen kann? Dann ab zur Volkshochschule und einen Kochkurs belegen. Zu unmotiviert um Sport zu treiben, weil der Partner nicht mitmachen will? Einfach Mitglied in einem Fitnessclub oder Verein werden und selber loslegen.
Niemand wird kommen und die erforderlichen Veränderungen für dich vornehmen. Wenn du es nicht anpackst, wird es nie passieren.
3. Nicht an sich glauben
Man hört von Menschen, die außergewöhnliches getan haben, wie den Mount Everest besteigen. Man bewundert diese dafür, würde es sich selbst aber niemals zutrauen. Doch was unterscheidet diese Menschen von den anderen?
Jeder hat ein festes Bild über sich selbst und die eigenen Kapazitäten in seinem Kopf. Was man kann und was man glaubt nicht zu können, was man sich zutraut und was eben nicht. Diese Überzeugungen sind sehr tief in uns verankert und zeichnen das aus, wie wir durch die Welt und das Leben gehen.
Ich habe immer wieder Menschen in meinem Leben getroffen, die von sich selber sagten, dass sie nicht singen, zeichnen, tanzen oder was auch immer konnten. Oft hat dieses mit einem einzigen negativem Erlebnis z.B. in der Kindheit zu tun. Man hatte als Kind ein Bild gemalt und zeigte es stolz jemandem, der aber gerade total schlecht gelaunt war und sagte, das man darauf ja nichts erkennen könnte. Zack, schon glaubt dieses Kind, nicht malen zu können. Auch das Hänseln durch einen Klassenkameraden kann extrem zu solchen negativen Glaubenssätzen beitragen.
Ich hatte mal einen Klassenkameraden, der mit dem Eltern am Strand war und dort Erdbeeren gegessen hatte und danach Schwimmen ging. Im Wasser hatte ihn eine Feuerqualle erwischt und es hatte heftig am Arm gebrannt. Er hatte das Brennen aber mit den Erdbeeren in Verbindung gebracht und aß seit den Tag nie wieder Erdbeeren.
Lösung: Wir haben unendlich viele solcher falschen Verknüpfungen in unserem System. Daher sollte man die Gründe, die einen von etwas abhalten aufschreiben und diese auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüfen.
Kann ich das wirklich nicht oder muss ich es evtl. nur richtig lernen?
Kann man etwas wirklich nicht versuchen oder ist es nur die Gesellschaft, die sagt, dass jemand der zu dick, dünn, groß, klein, ungelenkig, alt ist, dieses oder jenes nicht kann? Das Internet ist voll von Menschen, die beweisen, dass alles im Leben möglich ist. Und das sind ganz normale Leute ohne irgendwelche Superkräfte. Leute, die sich nicht darum scheren, dass andere etwas nicht für machbar halten und es einfach tun.
Je größer dein Glaube ist, desto mehr Macht wird er über dich haben.
Wer versteht, welche Erlebnisse aus der Vergangenheit einem daran hindern, heute optimistisch in die Zukunft zu sehen, ist in der Lage den Knoten zum Platzen zu bringen und die Welt so zu sehen, wie sie tatsächlich ist, anstatt sie aus einem alten Schmerz heraus wahrzunehmen.