3 Dinge, die man auf einer Farm in Kalifornien lernen kann.

Von Mila
Von meinem Kalifornien Urlaub auf einer Lavendelfarm/ Ljewinschen Selbsterfahrungtrip auf Tolstoischer Basis habe ich euch ja im letzten Post berichtet. Aber so ein Abenteuerurlaub soll ja schliesslich nicht nur entspannend sondern auch lehrreich sein. Also bitte schön.
1. Moskitos und Hippies: Nicht kleinzukriegen.
  • Das Rollen, Trocknen, Aussortieren und Abpacken von Lavendel macht absolut entspannt. Es stört nichtmal mehr, dass man den ganzen Tag riecht wie Omas Seifenschale.
  • Das Einreiben mit Lavendelöl hält entgegen anderweitiger Versprechungen die Milliarden kalifornischer Moskitos nicht auf Abstand. Denen ist das Scheissegal, die stechen einfach in den cm Haut, den man vergessen hat, einzureiben.
  • Man kann Moskitos dagegen mit Raucherstäbchen etwas ausser Reichweite halten, muss dann allerdings in Kauf nehmen, dass man noch Stunden später riecht, wie ein kalifornischer Hippie.
  • Man sollte niemals kalifornische Hippies unterschätzen. Fragt man spaßeshalber eine 65jährige Amerikanerin, ob sie damals zufällig auf dem Woodstock Festival war, muss man damit rechnen, dass sie ja sagt. "Aber die meiste Zeit hatte ich nur Angst. Da waren ja alle auf Drogen und halbnackt."

Man kann mit Lavendel auch wunderbar Putzmittel herstellen.
Einfach ein Glas einfachen Haushaltessig mit den Teilen des Lavendels füllen,
die man nicht verarbeiten will (siehe links),
zwei Wochen in der Sonne stehen lassen... voila!


2. Das Leben auf dem Land hält unerwartete Beschäftigungsmöglichkeiten bereit.
  • Das Schlafen in einem Wohnwagen ohne Elektrizität und Licht und das gleichzeitige Fehlen jeglicher Ausflugspunkte in der näheren Umgebung führen zu einem leicht veränderten Tagesrhythmus (Bettgehzeit um neun, mit Weckerklingeln um sechs. Hallo Ferien.)
  • Während es draussen hell ist, gibt es allerdings ungeahnte Beschäftigungsmöglichkeiten, die ihrerseits Lektionen bereithalten:
  • Das Beginnen des täglichen Tagesablaufs mit einer Partie Rummykub fuehlt sich irgendwie seltsam an. Und ziemlich dekadent.
  • Auf einer selbstgemachten Bambusseifenkiste einen steilen Berg runterzufahren ist ziemlich gefährlich. Gerade bei der Unfähigkeit, dass Ding zu bremsen, sollte man darauf achten, dass rechts und links genug weiche Weizenfelder vorhanden sind, in denen man auch zwei Meter weit fliegen kann, ohne sich etwas zu brechen.

Nicht nur konnte man das Teil nicht stoppen -
wir hatten auch vergessen, dass der Wasserschlauch von der Lavendel-
spirale noch mitten auf dem Weg lag.

  • Ein spontaner "Drum-Circle" wahrend der Arbeitszeit, bei dem sechs Leute auf verschiedenen, über Jahre gesammelten Instrumenten herumjammen, kann zur Entdeckung nie vermuteter Talente fuhren. Oder zur Bestätigung unmusikalischer Veranlagungen.
  • Eine Biene die in eine Blume fliegt, kommt da nicht zwangsläufig nach ein paar Sekunden wieder raus. Es kann auch mal eine Minute dauern... oder fünf. 

3. Die Amerikaner sind wirklich so, wie man sie sich vorstellt.
  • Ein durchschnittlicher amerikanischer Kühlschrank hat ungefähr die Größe eines kleinen Autos. 
  • Man kann in Amerika 2 Wochen lang jeden Tag bei einer anderen Kette Burger essen und hat trotzdem noch nicht alle durch.
  • Das perfekte Truthahnrezept fur Thanksgiving ist streng gehütetes Geheimnis, dass nur an nette, ungefährliche, deutsche Mädchen weitergeben wird, die mit vertrauenerweckendem Augenaufschlag beteuern, dass sie es auch wirklich nicht weitererzählen.
  • Man kann nie zu viel Käse auf Essen tun. Käse macht alles besser. Auch Gemüse.

...auch wenn man auf einer Kräutertour Schnittlauchblüten serviert -
ordentlich Frischkäse sollte schon dabei sein!