Quelle: https://netgalley.de
TitelSoko Heidefieber
AutorGerhard Henschel
VerlagHoffmann und Campe
GenreKriminalroman
Seiten288 Seiten
Meine Bewertung3/5
Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei Netgalley.de für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares.
Inhalt
Nach der Lesung wird der Autor von dem Regiokrimi "Heidefieber" tot aufgefunden und er starb wie eines der Opfer in seinem Roman. Die beiden Hauptkomissare aus Uelzen nehmen direkt die Ermittlungen auf und ziehen als erstes Mordmotiv Missgunst in Verdacht. Schließlich gibt es viele Autoren in dem Genre Regiokrimi und jeder will Erfolg haben. Der Verdacht verhärtet sich als immer mehr dieser Autoren wie die fiktiven Opfer aus ihren Büchen ermordert werden. Aus Angst engagiert der Verband der deutschsprachigen Krimiautoren einen Privatdetektiv, der ihnen aber auch nicht weiterhelfen kann.
Review
Die Idee hinter dem Buch ist einfach nur klasse und als Fan von Regionalkrimis finde ich es auch einmal schön, dass genau diese "Szene" aufs Korn genommen wird. In der ersten Hälfte hat mich der Autor wie oft zum Lachen gebracht und es entsprach vieles meinem Humor. Man darf das Geschriebene halt nicht so ernst nehmen und vieles ist typisch für das Genre "Humorkrimi". Die Übertreibungen und überspitzten Szenen sollen halt genau das aufzeigen, was man sich unter dem Klischee "Regiokrimi"-Autor vorstellt. Es ist auf jeden Fall erstaunlich mit wie vielen Details diese ausgestattet wurden und wie konsequent das alles durchgezogen wurde.
Besonders gefallen hat mir die Ironie, die man immer wieder rausliest.
Was die Dialoge betrifft bin ich mir uneins, denn manche Dialekte sind im Geschriebenen sehr schwer zu verstehen und das hat den Lesefluss gestört. Ich weiß nicht, ob das einfach nur an der Schreibweise lag und man diese Worte in diesen Regionen tatsächlich so schreibt. Manches habe ich versucht laut auszusprechen, aber trotzdem hatte ich es einfach nicht verstanden.
Besonders eine Stelle rund um den Charakter Schulz ist mir negativ im Gedächtnis geblieben. Sie befindet sich im letzten Drittel(ungefähr Seite 200) und da habe ich mich schon gefragt, ob man das tatsächlich noch unter lustig einordnen kann. Es wurde maßlos übertrieben und die Szene an sich hinterließ einfach einen sehr bitteren Nachgeschmack. Auch in anderen Szenen mit anderen Charakteren kommt es immer wieder zu Übertreibungen, die teilweise einfach die Grenze des guten Geschmacks überschreiten. Ob da der Autor einfach nur bewusst provozieren wollte bleibt leider völlig unklar.
Ein weiterer Kritikpunkt wäre der fehlende rote Faden, der einen normalerweise durch die Handlung führt. Es wird von Ort zu Ort gsprungen und es gibt unzählige Handlungsstränge, bei denen man irgendwann zwangsläufig den Überblick verliert. Die Szenen im Ausland hätte man ruhig weglassen können und dafür der restlichen Handlung mehr Raum geben können. Denn für 280 Seiten sind es einfach zu viele Handlungsstränge.
Fazit
Wenn es von was mehr geben könnte, dann ist es Bücher in dem Genre. Leider hat mich dieser überregionale Humorkrimi nicht überzeugen können und deshalb gibt es auch nur 3 von 5 Sternen. Ob man das Buch jetzt wirklich zu den Humorkrimis zu ordnen kann bleibt fraglich, da es doch sehr von einem klassischen Krimi abweicht und mit der versprochenen Geschichte vom Klappentext wenig Ähnlichkeit hat.