Titel(Englisch)Yes No Maybe So
AutorBecky Albertalli, Aisha Saeed
VerlagBalzer+Bray
GenreYoung Adult Contemporary
Seiten448 Seiten
Meine Bewertung3,5/5
Inhalt
Eigentlich hat Jamie Goldberg absolut kein Problem damit bei der Wahlkampfkampagne zu helfen, schließlich ist der Bezirk in dem er aufgewachsen ist schon seit Ewigkeiten republikanisch und es wird endlich einmal Zeit, dass ein Kandidat der Democrats für sie im Senat sitzt. Jedoch soll er dieses Mal von Tür zu Tür gehen um die Leute zum Wählen gehen zu animieren und wenn er er eines nicht kann, dann ist es mit wildfremden Menschen zu reden. Aber als er dieses mit Maya machen soll, scheint es auf einmal nicht mehr ganz so schlimm zu sein. Maya hat jedoch ganz andere Sorgen, denn es ist Ramadan und ihre beste Freundin hat absolut gar keine Zeit für sie. Ihre Eltern haben sich zudem ganz überraschend dazu entschlossen von nun getrennt zu leben.
Review
Hierbei handelt es sich um ein Own-Voice Buch, denn Becky Albertalli ist jüdisch und Aisha Saeed ist muslimisch mit pakistanischen Wurzeln. Was die Themen betrifft möchte ich das Buch nicht kritisieren, da ich davon einfach zu wenig Ahnung habe um mir ein Urteil darüber bilden zu können. Deshalb kritisiere ich auch hauptsächlich die Umsetzung der einzelnen Themen, denn da wirkte einiges einfach zu gewollt.
Bei diesem Buch steht definitiv die Freundschaft der beiden Hauptprotagonisten Maya und Jamie und die politische Arbeit im Vordergrund. Das ist mal eine willkommene Abwechslung zu den restlichen YA-Büchern. Der romantische Teil nimmt einen wirklich kleinen Raum ein und alles wird sehr langsam und stimmig aufgebaut was die Freundschaft betrifft.
Wenn man einiges an Vorwissen bezüglich des politischen Systems von Amerika mitbringt, dann versteht man auch den entsprechenden Aspekt der Handlung und warum er einen so großen Platz einnimmt. Mir haben diesbezüglich einfach die Erklärungen gefehlt und da es doch sehr anders ist als das deutsche System zum Beispiel kann ich auch jeden verstehen, dem dieser Part zu anstrengend war. Die Message ist auf alle Fälle, dass man sich politisch engagieren soll und es keine Rolle spielt wie viel man macht. Man sollte nur ein klares Statement gegen Islamophobie und Antisemitismus setzen und genau das bringt die Handlung gut rüber. Und natürlich soll das auch zeigen wie wichtig es ist wählen zu gehen. Leider gibt es einige Wiederholungen was das Klinkenputzen/Wahlwerbung betrifft und das zieht das alles etwas unnötig in die Länge.
Um nicht groß zu spoilern möchte ich die Aussage sehr vage halten. Nicht nur einmal schmeißt Maya ihre eigenen Werte vollkommen über den Haufen und das finde ich nimmt der Figur etwas die Authentizität. Diese Personen gibt es und das Verhalten will ich auch nicht kritisieren. Jedoch weiß man einfach nicht, ob das alles nur am Alter und Umfeld liegt oder ob der Charakter nicht zu Ende durchdacht wurde. Schließlich entspricht das Verhalten nicht diesem und dient nur dazu um die Handlung mehrfach in eine gewisse Richtung zu lenken und das hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack. Und wenn man schon eine muslimische POC hat, dann sollte man finde ich schon etwas darauf Acht geben oder es wenigstens mal thematisieren warum der Charakter so gehandelt hat. Und daraus resultiert auch ein anderer Kritikpunkt, denn die Romanze ist in meine Augen einfach nur eine tiefe Freundschaft und der romantische Aspekt wirkt auf mich einfach einfach nicht echt. Und ich denke deshalb wirkt auch das Ende so abgehakt, weil der Teil einfach nur beweist wie sprunghaft die Hauptprotagonisten in ihrem Verhalten sind. Und solche Charaktere sagen mir einfach absolut nicht zu als Erzähler.
Fazit
Trotz der Kritikpunkte ist es an sich kein schlechtes Buch und 3,5 von 5 Sternen ist finde ich auch keine schlechte Bewertung. Wenn man eine Geschichte mit wenig Tiefgang, was bei YA-Büchern ja durchaus normal ist, sucht wird man hier definitiv fündig. Es werden hier sehr aktuelle Themen aufgegriffen, unter anderem wird das politische Engagement der Jugend gezeigt und wie wichtig es ist auch die jungen Wähler für bestimmte Themen wie Fremdenfeindlichkeit zu sensibilisieren. Und wie wichtig es ist dagegen vorzugehen und daran absolut gar nichts witzig ist, egal ob ein Meme oder sonst etwas einem das suggerieren möchte. Ich hoffe einfach einmal hier das Buch regt die richtigen Leute zum Nachdenken und vor allem Umdenken an.