TitelKaltblütige Abrechnung
AutorL.R. Wöss
VerlagEdition V
GenreKrimi/Graz-Krimi
Seiten376 Seiten
Meine Bewertung
Inhalt
Auf dem Bauch der verstümmelten und gefesselten Leiche eines Gynäkologen wurde ein rosaroter, gestrickter Babyschuh gefunden. Nach und nach tauchen immer mehr verstümmelte Leichen auf und bei allen Tatorten wird ein Babyschuh gefunden. Wann schafft es der Chefinspektor Toni Wakolbinger den Fall zu lösen? Ausgerechnet bei diesem Fall wird ihm die junge Assistentin Cindy Panzenböck zugeteilt und wenn er eins nicht um sich haben will, dann ist es ein neunmalkluger Grünschnabel.
Review
Erst einmal vorweg: Der Krimi ist definitiv nichts für schwache Nerven oder Menschen, die nicht mit verstümmelten Leichen umgehen können. Es gibt nicht nur einen bildhaften beschriebenen Tatort mit entstellter Leiche, sondern mehrere.
Man merkt relativ schnell wer als Täter infrage kommt, aber das hat finde ich der Spannung keinen Abbruch getan. Es werden ja immer wieder falsche Fährten gelegt und so bleibt es bis zum Schluss spannend. Man kann auf alle Fälle gut miträtseln und das ist ja wichtig bei einem Krimi.
Durch den Schreibstil lässt sich alles angenehm flüssig lesen und das hat dann zusätzlich zu dem recht spannenden Fall dazu beigetragen, dass ich den Krimi ungefähr nach dem 1. Drittel in einem durch gelesen habe.
Vor allem die Länge des Krimis hatte mir mit seinen 376 Seiten zugesagt, denn so konnte der Fall sich entfalten und Tiefe bekommen. Ich finde es immer schrecklich, wenn Krimis so kurz sind und alles wichtige nur oberflächlich angekratzt wird.
Die Handlung stimmt nachdenklich und ich denke das soll auch der Sinn der Sache sein. Unter anderem geht es hier um das Thema Selbstjustiz und wie weit manche bereit sind aus eigener Gier zu gehen. Und diese zwei Themen bieten einfach unglaublich viel Konfliktpotential und werden wunderbar in die Handlung eingebaut.
Auch das Lokalkolorit war ganz gut, wobei ich mir hier etwas mehr gewünscht hatte. Nur ab und an merkt man es an der Sprache und das finde ich einfach schade. Lediglich an den Orten und eventuell an den Personen merkt man etwas, aber die letzteren passen wahrscheinlich in jedes Villenviertel(auch in deutsche).
Fazit
Hierbei handelt es sich um das Krimidebüt der Autorin und dafür ist es wirklich gut geworden. Mich hat er an vielen Stellen eher an einen Kriminalthriller wegen dem raschen Handlungstempo erinnert, aber das ist nicht weiter schlimm. Den Stern Abzug gibt es, weil der Täter mich nicht überraschen konnte und ich ihn so schnell heraus gefunden hatte. Natürlich bleibt es bis zum Schluss offen wer es wirklich war, aber ich hätte gerne noch eine Überraschung was das betrifft gehabt. Auch die Längen nehmen dem Ganzen etwas die Spannung.