28.05.2013: Das Reich der Achämeniden (7)


28.05.2013: Das Reich der Achämeniden (7)Guten Abend, ihr Lieben!
Hier nun noch schnell die Zusammenfassung der Achämeniden... doch bevor ich es vergesse,noch etwas Organisatorisches:

Der feinste Abgabetermin für unsere Hausarbeit für o. g. Veranstaltung ist der 30.09.2013
Demzufolge ist der Themenausgabetermin der 30.07.2013, die Rücktrittsfrist bis zum 23.07.2013 und die Anmeldefrist bis zum 30.06.2013.
So. Nun kommen wir aber zum eigentlichen Thema der letzten Sitzung. Es ging um die Numismatik. Das Metall, welches zur Prägung von Münzen benötigt wurde, wurde in der Regel in Barrenform zu den Münzstätten gebracht. Während Münzen heute mit Maschinen gepresst werden, benutzte man in der damaligen Zeit einen Stempel (außer, wenn man Fälschungen herstellte. Die wurden meistens gegossen!). Die Organisation der Abläufe von der Reichsprägezentrale ausgehend bis hin zu den einzelnen Münzprägestätten war administrativ in vorbildlicher Weise geregelt. Vor allem die Abläufe für das Römische Reich können in der heutigen Zeit sehr gut rekonstruiert werden. 
Bei der Arbeit mit dem Hammer und dem "Stempel" konnte es natürlich immer sein, dass das Endergebnis (besonders bei neuen Motiven) nicht immer so zufriedenstellend aussah, wie dies vom Hersteller erwartet wurde. Daher ist es wohl verständlich, dass sog. "Testbeschläge" im Falle von Goldmünzen, zunächst mit Bronze "geübt" wurden.

Im zweiten Teil der Veranstaltung haben wir uns mit einem Text von Reinhard Wolters beschäftigt. Dieser geht (relativ zu Beginn) auf die republikanische Typenvielfalt ein. Diese besagt, dass das Revers der Münze oft wechselte (oft wurden hier Neuigkeiten verewigt) und das Avers das Abbild des Herrschers darstellte. Die Frage, inwieweit die Münzen einen Informations- und Kommunikationsträger darstellten bzw. diesen Zweck wirklich erfüllten, ist bis heute jedoch nicht vollkommen gelöst. Immerhin ist jedoch der stete Wechsel der Motive damit zu erklären, dass offentsichtlich zumindest die Absicht bestand, Neuigkeiten zu verbreiten.

Viele Münzen wurden, laut Wolters, als "acta urbis" (= Gedächtnis der Stadt) oder "res gestae" (= Tatenbericht) gesehen und genutzt.

Mit dem Wechsel von der Aristokratie zur Monarchie vollzogen sich auch Änderungen im Bereich der Münzprägung. So wurden beispielsweise vorhandene Motive verändert oder Caesar beschloss, sich selbst als erster Herrscher auf einer Münze abbilden zu lassen. Vorher war dieser Plätz mythischen Personen oder Gottheiten vorbehalten. 

Im Hellenismus des Achämenidenreichs agierte jedoch Dareios I. genauso.
Seit diesem Zeitpunkt fanden sich die Herrscherportraits auf der Vorderseite der Münzen, die in Umlauf kamen. 
Die Münzmeister
Münzmeister zu sein bedeutete, ein staatliches Amt zu besetzen. Auserwählt waren die Personen, die zu den Mitgliedern der römischen Senatorenschicht gehörten oder anders: JEDER Münzmeister kam aus dem Senat. Damit hatten die betreffenden Familien auch Zugriff auf die Münzprägung. Auch die Weitergabe/ Vergabe des Amtes lag in den Händen der Senatoren. Diese konnten damit eigene Bildprogramme in Umlauf bringen und die Münzprägung damit erheblich beeinflussen. Natürlich entschied man sich in den meisten Fällen dafür, die eigene Familie in ein positives Licht zu rücken. 

In der heutigen Zeit wird stark davon ausgegangen, dass sich die Botschaften auf den Goldmünzen eher an die Oberschicht, die Botschaften auf den Bronzemünzen an den Rest der Gesellschaft gerichtet haben.

Der Nachteil dieser Botschaften liegt jedoch auch gewissermaßen auf der Hand. "Alte" Nachrichten bleiben im Umlauf. Sogar Neros Gesicht wanderte noch ca. 150 Jahre nach seiner Regentschaft durch die Hände (und das, obwohl ihn eigentlich niemand mehr leiden konnte und sein Andenken sonst überall zerstört wurde).
Alternativen der Nachrichtenübermittlung
Das römische Postsystem war im Prinzip top... zudem hatten die Bürger Roms die Gelegenheit, sich bei regelmäßigen Vorlesungen über die neuesten News auszutauschen. Sie waren also keineswegs auf eine Nachrichtenübermittlung via Münze angewiesen. 

Aber konnten die Menschen damals überhaupt auch die (mitunter sehr kleinen) Buchstaben auf den Münzen lesen? KONNTEN sie lesen? Naja, zumindest wird von einer hohen Literalität im Bereich der Soldaten bzw. in den städtischen Zentren ausgegangen. Zudem waren die Legenden auf den Münzen anscheinend eher "basics", die auch Analphabethen durch wiederholtes Ansehen und Einprägen irgendwann wiedererkannten.


Begriffserklärung:
"Schrötling" -> Das Wort "Schrötling" kam in der letzten Sitzung öfter vor. Es bezeichnet eine (noch) ungeprägte Münze.

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