Titel(Deutsch)Was ist schon Liebe?
Titel(Englisch)How hard can love be?
AutorHolly Bourne
VerlagUsborne Publishing LTD
GenreYoung Adult
Seiten464 Seiten
Meine Bewertung4/5
Inhalt
Eigentlich erhofft sich Amber nur eines von dem Trip nach Kalifornien: Klarheit. Denn ihre Mutter ist einfach dorthin mit ihrem Lebensgefährten abgehauen und das ohne jegliche Erklärung. Da zu der Zeit auch das Sommercamp stattfindet welches die beiden Erwachsenen betreutet soll Amber kurzerhand aushelfen. Einer der Betreuer dort ist Kyle, der ein reines Klischees eines amerikanischen Teenagerschwarm ist. Ausgerechnet in den verguckt sich sehr Amber und ihre besten Freundinnen Evie und Lottie können ihr nur per Skype zur Seite stehen.
Review
Wie bei dem 1. Teil der Reihe gibt es auch dieses Mal eine Triggerwarnung vorweg. Amber ist die Tochter einer Alkoholikerin und diese ist einfach mit ihrem neuen Mann nach Amerika abgehauen und das ist unter anderem ein Thema in diesem Buch. Es ist nicht der Hauptfokus, aber es könnte dennoch für einige Personengruppen triggernd wirken!
Mir gefallen vor allem die Charaktere in den Büchern von Holly Black. Amber trifft in diesem Buch auf Kyle und auch wenn dieser auf den ersten Blick ein Berg voller Klischees ist, merkt man schnell wie er tickt und er auch ganz anders kann. Er führt unter anderem mit Amber viele Diskussionen, wobei nie weiß ob er am Ende nicht doch den Weg nehmen wird, den er laut anderen zu gehen hat und bisher auch immer brav gegangen ist. Ich finde es immer toll, wenn so etwas in YA-Romanen aufgegriffen wird und nicht alles immer nur noch Schema F läuft. Die anderen Charaktere bleiben eher blass und auch über Ambers Mutter erfährt man eher wenig. Dafür erfährt man im Laufe der Handlung warum Amber so sauer auf gefühlt alles und jeden ist und warum es ihr so schwer fällt Vertrauen auf zubauen.
Was ich ein bisschen schade fand ist, dass das Thema Alkoholismus letztendlich eher eine Randerscheinung war. Ich hätte es schön gefunden, wenn der Handlungsstrang rund um die Liebe etwas weniger stark ausgefallen und im Gegenzug dafür die Themen Alkoholismus und allgemein Stiefmutter und Halbbruder(?) mehr in den Fokus gerückt wären. Dann hätte hier die Fortsetzung auch etwas mehr zum 1. Teil gepasst und es würde gefühlt auch nicht so aus der Reihe fallen. Es ist auf alle Fälle gut mal das Thema in einem Jugendroman anzutreffen, denn das betrifft ja relativ viele und die Meinungen gehen sehr stark auseinander. Mir ist es klar, dass man so ein komplexes Thema wie Alkoholismus nicht innerhalb von 400 Seiten komplett aufdröseln kann, aber man hätte ruhig etwas mehr in die Tiefe gehen können. Was ich auch ganz schön fand ist, dass Amber auf eine trockene Alkoholikerin(Mutter) trifft und das ist ja noch einmal komplett anders und darauf wird ja in vielen Büchern nicht eingegangen.
Fazit
Wenn ich jetzt den Kritikpunkt berücksichtige würde ich dem Buch nur 3,5 von 5 Sternen geben, aber das ist einfach eine zu schlechte Bewertung. Der Schreibstil ist fantastisch und das Buch hat mich gut unterhalten. Es werden wichtige Themen aufgegriffen und auch Feminismus spielt wieder eine relativ große Rolle. Oft habe ich beim Lesen die Zeit vergessen und deshalb war ich auch innerhalb von 2 Tagen mit dem Buch fertig. Man kann sich in den Geschichten verlieren und bei einem YA-Roman erwarte ich auch in der Regel keine Tiefe, weshalb ich den Kritikpunkt bei der Bewertung auch außer Acht lassen möchte. Ich denke Mal wer einen tiefgängigen Roman zum Thema Alkoholismus sucht wird auch nicht gerade zu einem YA-Roman greifen.
Hier das Buch kann man auch ruhig unabhängig vom vorigen lesen, denn alles nötige wird ausreichend erklärt. Ich freue mich auf jeden Fall auf das dritte Buch der Reihe, denn in dem soll es um Lottie gehen.
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