#271 Bücherregal - Blut und böser Mann

Von Rakkasei

TitelBlut und böser Mann(Erik Donner Fall 2)

AutorElias Haller

VerlagEdition M

GenreThriller

Seiten365 Seiten

Meine Bewertung4,5/5


 Inhalt
Nicht immer hält sich Kriminalhauptkomissar Erik Donner an Dienstvorschriften und genau das möchte sich ein Kollege von ihm zu Nutze machen. Denn ein Jagdwaffenhersteller ist samt seiner Frau und der Tochter verschwunden und um diese zu finden muss er die ein oder andere Vorschrift missachten. Je näher sie der Auflösung des Vermisstenfalls kommen, desto gefährlicher wird es und nicht nur ihr Leben gerät in Gefahr. Scheinbar nimmt jemand Rache an dem Jagdwaffenhersteller, jedoch dürfte derjenige schon länger nicht mehr am Leben sein. Was hat es nur mit diesem Fall auf sich?
Review
Vor allem die vielen Wendungen sorgen dafür, dass die Spannung bis zum Schluss erhalten bleibt. Auch dieses Mal konnte ich das Buch kaum auf Seite legen und habe es deshalb fast in einem durch gelesen. Es gibt wirklich viele Handlungsstränge und es ist alles äußerst komplex, weshalb auch das mitraten so viel Spaß gemacht hatte. Selbst die infrage kommenden Täter sind äußerst vielschichtig und oft weiß man gar nicht, ob derjenige wirklich der Böse ist oder eben nicht.
Allgemein sind die Charaktere keine, die man sonst so üblicherweise in einem Thriller antrifft und genau das macht finde ich auch die Reihe um Erik Donner aus. Allein Donner eckt über all an und wenn er eins gerne macht, dann ist es Regeln brechen. Er legt sich ständig mit seinen Vorgesetzten an und auch wenn er manchmal etwas zu weit geht kämpft er stets für das Gute. Seine Charakterentwicklung ist glaubhaft und er hat einige schlechte Eigenschaften aus Teil 2 definitiv abgelegt(wenn auch nicht komplett). Aber auch die anderen Charaktere zeichnen sich dadurch aus, dass sie mehr sind als nur ein Klischee und man nie genau weiß, was für eine Rolle sie in der Handlung erfüllen. Dadurch wird man das ein oder andere mal ganz schön überrascht, was für zusätzliche Spannung sorgt. Mir waren es einen Ticken zu viele Personen, aber wenn man dem ganzen aufmerksam folgt und ein gutes Namensgedächtnis hat, ist es wahrscheinlich nicht weiter störend.
Das Tempo der Handlung ist passend zum Genre Thriller sehr rasant und so wirkliche Längen gibt es keine. Die Kapitel sind relativ kurz und lassen sich leicht weglesen, was nicht nur an dem angenehm flüssigen Schreibstil liegt. Es gibt immer mal wieder tolle Rückblenden, die einem interessante und wichtige Informationen zu den Geschehnissen in der Gegenwart liefern.
Was auch positiv hervor sticht ist das Lokalkolorit und ich konnte mir alle Handlungsorte gut vorstellen. Das alles spielt im Erzgebirge, genauer gesagt in Chemnitz.
Der einzige wirklich Kritikpunkt ist das Ende, denn es ist wie so oft bei den Thrillern von diesem Autor einfach ein bisschen zu viel des Guten. Es macht jetzt nicht die ganze Handlung kaputt, aber manchmal ist weniger einfach mehr und es wäre auch einfach glaubhafter.
Fazit
Von den den anderen Teilen der Reihe wusste ich schon, dass es meist ziemlich viele brutal zugerichtete Leichen gibt. Die Beschreibungen sind zwar meist sachlich und nüchtern und alles andere als bildhaft, aber trotzdem empfand ich einiges als verstörend. Der Autor weiß einfach wie er den Leser schockt und dafür braucht er keine ausufernden und dramatische Beschreibungen der Tatorte. Wer mit so etwas nicht umgehen kann sollte am Besten Abstand von der Reihe nehmen.
Man kann diesen Teil komplett ohne Vorwissen lesen, denn das nötigste wird erklärt. Um die Rahmenhandlung rund um Erik Donner zu verstehen lohnt es sich aber das alles in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Passend zum dritten Teil der Reihe sind auf dem Cover dieses Mal drei Fliegen. Mir gefällt die Idee dahinter und auch sonst fügt es sich prima in die Reihe ein.
Rezension zu "Rache und roter Schnee"(Erik Donner Band 2)
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