27. Tschau, Loser-Stempel!

Phil und Radek Vegas beim Squash

Phil und Radek Vegas beim Squash

8.2.2014 – Noch 174 Tage bis zur Hochzeit

Obwohl ich erst um fünf Uhr morgens zuhause war, stellte ich mir eisern den Wecker auf 12 Uhr um mit Phily im Racket-Park in Haar Squash zu spielen. Eve war schon längst weg, weil sie mal das Langlaufen ausprobieren wollte. Da ich Langlaufen höchstgradig albern finde, war ich froh, dass ihre Schwester sie begleitete und sie so nicht auf die Idee kam mich zu fragen. Männer gehen schließlich Squash spielen!

Es war Zeit für das dritte Match gegen meinen Bruder Phily. Die ersten beiden habe ich verloren. Um es mit den Worten von Thomas Müller zu sagen: “Wenn man das Ding zum dritten Mal nicht gewinnt, dann hat man irgendwie einen Loser-Stempel drauf!” Recht hat er! Die Buchmacher räumten mir eine Siegchance von 25% ein. Also setzte ich eine große Summe auf mich selbst. Mein großer Vorteil war, dass ich mir mal die Zeit genommen hab die Squash-Regeln bei Wikipedia nachzulesen. Dort steht, dass ein Squash-Satz bis 11 geht. Gegen K und die anderen habe ich immer bis 11 gespielt. Nur Phily bestand in unseren Matches zuvor darauf, dass wir bis 15 spielen. Wären diese Sätze bis 11 gegangen, hätte ich die ersten beiden Matches wahrscheinlich gewonnen, weil ich meist als erster die 11 Punkte erreichte, dann aber abbaute. Das konnte mir jetzt nicht passieren.

Relativ deutlich sicherte ich mir den ersten Satz. Phily hatte einen ganz schlechten Tag erwischt. Ihm gelang nicht viel und er fing schnell an zu hadern. Das änderte sich auch im zweiten Satz nicht, obwohl dieser knapper an mich ging. Im dritten Satz knickte Phily um und wir legten eine kurze Pause ein. Als es wieder weiterging holte er auf, doch den Satz holte ich mir mit Ach und Krach in der Verlängerung. Phily schmiss sogar seinen Schläger vor Wut. Das war fast vergleichbar mit dem Wutausbruch von K, als ich in einem einseitigen Satz beim Stand von 0:10 meinen ersten Punkt machte. Gegen Phily führte ich jetzt jedenfalls mit 3:0 nach Sätzen. Im vierten Satz drehte der zweimalige Radek-Bezwinger allerdings auf und holte angetrieben von Selbsthass seinen ersten Satzgewinn. Für mich galt es jetzt um jeden Preis ein zweites Haaraloo zu vermeiden. Das gab es vor rund einer Woche, als ich gegen K bereits mit 3:1 nach Sätzen führte und am Ende doch noch mit 3:4 unterlag. Entsprechend angekotzt habe ich es bisher mit keinem Wort erwähnt.

Im fünften Satz wurden die Ballwechsel immer hochklassiger. Phily witterte noch seine Chance und bei mir zitterten die Hände und Knie in Anbetracht des ungewohnt nahen Siegesgefühls. Allerdings hatte Phily beim Stand von 10:9 schon Satzball. Ich wehrte ihn ab und erspielte mir selbst einen, den ich schließlich verwandelte. Wie Michael Stich 1991 im Wimbledon-Finale brach ich jubelnd und heulend gleichzeitig zusammen. Endlich konnte ich den Squash-Court als Sieger verlassen! Tschau, Loser-Stempel!


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