27. Murray in Lana

Im kleinen Lana las am 15. Mai ein ganz Großer aus seinem neuen Buch: Les Murray. Der Lyriker, der 1937 in New South Wales geboren wurde, wird immer wieder als Kandidat für den Literaturnobelpreis gehandelt. Seine deutsche Verlegerin Margitt Lehberg übersetzte „Killing the Black Dog“, das in Australien, der Heimatstadt des Poeten zum Bestseller wurde, behutsam ins Deutsche. Im Rahmen der Veröffentlichung der deutschen Neuerscheinung unternahm Murray mit seiner Verlegerin eine Lesereise – und der Verein der Bücherwürmer holte den Dichter, der vor allem mit seiner Naturlyrik beeindruckt, nach Lana.

(…)

Die deutsche Presse, beispielsweise “Die Zeit”, lobt Ihren Sprachfuror und Ihre Originalität bei jedem neuen Buch das erscheint, immer wieder in höchsten Tönen. Sie schreiben in „Der schwarze Hund“, dass Sie von den Intellektuellenkreisen in Australien regelrecht gehasst wurden. Der Chefredakteur der einzigen überregionalen Tageszeitung ließ von den eigenen Mitarbeitern Leserbriefe gegen Sie schreiben. Warum?

Les Murray: Ja, praktisch, nicht? Wenn man das gleich selbst macht. In Australien wollte man meine Gedichte dem großen marxistischen Epos unterordnen. Die Eitelkeiten einer neuen Elite wollten befriedigt werden. Die linke, weiße Aristokratie sah sich als legitime Nachfolger der weißen Siedler und nahmen für sich das alleinige Wort in Anspruch. Mir gefiel das nicht.

 

/ Christine Kofler, Franz



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