#268 Bücherregal - Mapping the Bones(Kurzrezension)

Von Rakkasei

Titel(Englisch)Mapping the Bones

AutorJane Yolen

VerlagPenguin Books

GenreJugendbuch/Youngadult

Seiten432 Seiten

Meine Bewertung3,5/5


 Inhalt
Das Leben der jüdischen Zwillinge Chaim und Gittel ändert sich von Grund auf, als sie 1942 ins Ghetto zwangsumgesiedelt werden. Und es dauert auch nicht lange ehe sie die Benachrichtigung bekommen, dass sie für den nächsten Zug vorgesehen sind. Ihre Eltern setzen alles daran die Zwillinge in Sicherheit zu bringen und übergeben diese deshalb Widerstandskämpfern, die sich zu der Zeit im Wald in der Nähe des Ghettos aufhalten. Doch es dauert nicht lange ehe diese gefangen genommen und umgebracht werden, während die Kinder in ein Arbeitslager gebracht werden um dort Munition für den Führer herzustellen. Dort begegnen sie auch einem Arzt, der ein besonderes Interesse für sie entwickelt.
Review
Erst einmal vorweg möchte ich anmerken, dass es sich hierbei um einen historischen Roman für junge Erwachsene/Jugendliche handelt und genau das bekommt man auch geliefert. Wer also wegen dem Klappentext einen Roman, der all die Schrecken des Holocausts beschreibt erwartet wird hier nicht fündig werden. Einige Stellen sind zwar bildhaft beschrieben, was man sich aber bei dem Klappentext auch denken kann.
Die Handlung wird abwechselnd von Chaim und Gittel erzählt, wobei Gittel das alles rückblickend erzählt. Wenn man sich dran gewöhnt hat ist das eigentlich eine gute Idee. Mir hat vor allem der Schreibstil gefallen, denn es lässt sich alles angenehm flüssig lesen.
Der Anfang des Buches war wirklich gut, jedoch wurde es im Verlauf immer schlechter. Vor allem ein Ereignis nimmt die ganze Spannung und man merkt dann auch schnell, dass der Klappentext tatsächlich die gesamte Handlung zusammenfasst.
Was mich wirklich gestört hatte war dann das rosarote Hollywood würdige Ende. Es ist teilweise realistisch und eigentlich passt es auch zum Verlauf der Handlung. Aber es ist alles so plötzlich,  fast schon vollkommen absurd und ganz so als wäre dem Autor die Lust daran vergangen dem Buch noch ein paar Seiten hinzuzufügen. Leider hatte ich diesen Eindruck an einigen Stellen im Buch, denn manche Geschehnisse verändern die Protagonisten und genau das wird einfach übergangen. Und auch wenn die Zielgruppe Young Adult/Jugendliche kann man das doch ruhig thematisieren. Dann würden die Charaktere auch menschlicher wirken, denn wen lassen solche Geschehnisse schon kalt? Und alles auf Gewohnheit und Abstumpfung zu schieben klappt einfach nicht.
Manche Szenen hätte man hingegen einfach weglassen können oder sie wurden unnötig in die Länge gezogen, was mich stellenweise richtig gestört hatte beim Lesen. Hier hätte man sich besser auf wenige Ereignisse konzentrieren sollen.
Fazit
Bisher habe ich einige historische Romane gelesen, die in diesem Zeitraum spielen. Die wenigsten thematisieren die Versuche von Dr. Mengele und in dem Buch geht es vor allem gegen Ende darum. Wenn man es Teenagern zum Lesen gibt, dann sollte man auf alle Fälle mit ihnen darüber reden. Einige Szenen vor allem gegen Ende sind nicht ganz ohne und auch wenn sie für die Zielgruppe geeignet beschrieben wurden, ist es nicht zu unterschätzen.
Trotz der Kritikpunkte gebe ich dem Buch 3,5 von 5 Sternen. Es ist halt ein Buch für Jugendliche bzw. junge Erwachsene und genau das bekommt man auch geliefert. Es ist nicht melodramatisch und es wird ein genaues Bild des Holocausts gezeichnet. Mich hat es jetzt nicht so überzeugen können und ich denke wenn das Ende um einiges besser gewesen wäre, dann würde ich auch das Buch im Gesamten nicht so kritisch beurteilen. Es kommt halt letztendlich doch sehr viel auf die Klimax/den Höhepunkt einer Geschichte an und genau die Stelle fand ich einfach zu absurd.