Titel(Englisch)The Beautiful
AutorRenée Ahdieh
VerlagG.P. Putnam's Sons Books for Young Readers
GenreFantasy
Seiten339 Seiten
Meine Bewertung2/5
Inhalt
Die 17-jährige Celine ist froh darüber einen sicheren Ort gefunden zu haben, nach dem sie aus Paris fliehen musste. Doch was sie nicht weiß ist, dass New Orleans um 1872 von den Untoten regiert wird. Sie wohnt im Ursulinenkloster und ist vollkommen fasziniert von der Stadt. Sie lernt Sébastien Saint Germain kennen, einen charmanten jungen Herrn. Doch als in dessen die Leiche eines Mädchen aus dem Kloster gefunden wird fragt sie sich, ob er wirklich so harmlos ist wie er scheint. Als auch noch ein drittes Mädchen ermordet wird beschließt sie der Sache auf den Grund zu gehen. Schnell gerät sie zwischen die Fronten, denn in New Orleans herrscht seit Ewigkeiten ein Krieg zwischen den dunklen Gestalten der Stadt.
Review
Positiv aufgefallen ist mir das Cover, auch wenn es sich in die Reihe gefühlt zu vieler Vampirromane einreiht. Wenn man das Cover von der gebundenen Version abnimmt, dann sieht man einen Löwenkopf auf einem roten Buchdeckel. Auch sonst es schön gestaltet und man findet im Buch eine Karte von New Orleans.
Was mich am meisten irritiert hatte war der Handlungszeitraum, denn das spielt alles um 1870 in New Orleans. Doch davon merkt man relativ wenig und immer wieder hatte ich dann beim Lesen schlichtweg vergessen, dass es um die Zeit spielt. Eine Zeit in der Sexismus, Rassismus und vieles mehr vollkommen normal waren. Was ersteres betrifft gibt es in der Handlung genug Beispiel, die das belegen. Mir war es stellenweise etwas zu verharmlost und zu romantisiert, was echt schade ist. Schließlich ist das doch eigentlich ein sehr wichtig Thema, was ja vor allem die weibliche Hauptprotagonistin betrifft. Der Rassismus scheint keine große Rolle zu spielen oder Celine achtet einfach nicht drauf. Auch sonst sind einige Diskrepanzen dabei, die das alles sehr unglaubwürdig erscheinen lassen. Allein die Sprache von den Dialogen ist viel zu modern und das ist einfach nur total irritierend. Es spielt nun einmal um 1870 und genau das sollte man zu jeder Zeit merken. Und selbst die Version von New Orleans klingt einfach nicht wie 1870. Hier hätte man so wunderbar alles beschreiben können, aber leider wurde das nicht gemacht.
Die ganzen Charaktere strotzen nur so vor Klischees und ich fühle mich irgendwie auch ein Stückchen betrogen, denn der Klappentext verspricht einem eine grandiose Geschichte und genau die bekommt man nicht. Es fühlt sich halt wie ein Appetithäppchen an, das einen zum Kauf von Teil 2 bewegen soll und so etwas macht mich einfach wütend. Ich hab das schon bei anderen Büchern erlebt, aber selten war das so schrecklich offensichtlich. Normalerweise sollte das Gefühl von selbst entstehen, schließlich möchte man wissen wie das alles ausgeht für bestimmte Charaktere. Aber hier sind mir die Charaktere vollkommen gleichgültig und alles was auch nur irgendwie interessant ist passiert auf den letzten 50 Seiten ungefähr. Es ist quasi ein 400 Seiten Prolog, der aber locker auf 150 Seiten oder weniger gekürzt hätte werden können und es hätte einfach keinen Unterschied gemacht.
Fazit
Man erwartet ja von einem Buch über Vampire, dass diese tatsächlich auftauchen. Dieses geschieht aber erst am Ende des Buches, schließlich handelt es sich hier um den ersten Teil einer Dilogie. Man liest also 400 Seiten und es passiert eigentlich gar nichts, dann tauchen Vampire auf und das Buch ist zu Ende. Hat mich das dazu bewegt Interesse an der Fortsetzung zu entwickeln? So absolut gar nicht und das einzige was ich fühle ist Enttäuschung. Zumal die Vampire gefühlt sich wie Jüngelchen verhalten und mir absolut keine Angst einjagen.
Ich weiß nicht, ob es einfach dem Genre Young Adult geschuldet ist oder dem Versuch der Autorin etwas aufzubauen, was so einfach nicht funktioniert. Irgendwie liest sich das alles zudem wie ein MischMasch aus schon existierenden Vampirbüchern/-serien/-filmen und leider ist es ein schlechter Mix. Ich hab kein Problem damit, wenn das alles romantisiert wird. Nichts anderes habe ich um ehrlich zu sein erwartet. Aber ein Instant-Liebesdreieck mit Jüngelchen zu kreieren ist schon komisch. Und an Bastien war nichts böses, das war gefühlt einfach nur ein verzogener Junge. Und den als "Lucifer" oder ähnliches zu bezeichnen ist einfach etwas zu viel des Guten. Es hätten nur noch gewisse Elemente gefehlt um das Thema Vampire vollkommen zu verfehlen.
Ich will der Autorin auf jeden Fall noch eine Chance geben, denn ihr Schreibstil ist nicht schlecht. Und auch hier das Buch ist nicht schlecht, insofern man auf eine romantisierte und verharmloste Variante von Vampiren steht und kein Problem damit hat so lange Prologe zu lesen. Und solange man kein Problem damit hat ein Buch zu lesen, dass eigentlich gar nicht über Vampire ist.