#265 Bücherregal - Der Schmetterling

Von Rakkasei

TitelDer Schmetterling

AutorGabriella Ullberg-Westin

VerlagHarper Collins

GenreKrimi

Seiten384 Seiten

Meine Bewertung2,5/5


 Inhalt
Erst vor kurzem sind Henna und ihr Mann nach Hudiksvall in Nordschweden gezogen. Hier sollte endlich alles besser werden. Aus dem Grund sollte ihr Mann die Kinder an Heiligabend verkleidet als Weihnachtsmann überraschen. Sie öffnet auch tatsächlich einem verkleideten Mann an dem Tag die Haustür und dabei ahnt sie nicht, dass dieser sie sie mit mehreren Schüssen vor den Augen ihrer Kindern ermorden wird.  Der Kriminalinspektor Johan Rokka übernimmt die Ermittlungen und da er in diesem Ort aufgewachsen ist befinden sich auch Freunde von ihm unter den Verdächtigen. Aber ist einer von diesen wirklich in der Lage einen anderen Menschen auf diese brutale Weise zu ermorden?
Review
Der Fall ist äußerst komplex und so wie es aussieht gibt es keine einfache Lösung. Man kann bis zum Ende mit raten und ständig werden falsche Fährten gestreut, was ich immer total klasse finde. Zudem spielt das alles in einem relativ kleinen Ort, was die Suche nach dem Täter so interessant gestaltet. Schließlich kennen die Ermittler jeden und haben irgendeine Beziehung zu den jeweiligen Tatverdächtigen und sind somit befangen. Schließlich unterstellt man jemanden ungern so einen bestialischen Mord.
Vor allem der Anfang des Buches hat mich gefesselt und ich hatte mir so gewünscht, dass es qualitativ so gut weitergeht. Aber der Spannungsbogen nahm rapide ab und irgendwann nach der Hälfte hatte ich so gut wie kein Interesse mehr an der Handlung, denn es zog sich wie Kaugummi in die Länge.
Zwischendurch gab es ein paar Längen und so findet man sich plötzlich auf der Trabrennbahn wieder. Mich interessieren Pferderennen nicht und deshalb habe ich die Abschnitte meist großzügig übersprungen. Auch sonst gibt es einige Längen wie zum Beispiel eine Modeshow und wahrscheinlich hätte man beides kürzen können, denn gefühlt ist da nichts relevantes passiert. Auf jeden Fall zu Anfangs hatte ich nichts relevantes feststellen können und dann habe ich irgendwann die Abschnitte übersprungen.
Dann haben mich auch die  Namen verwirrt, da ständig wie so üblich zwischen Vor- und Nachname gewechselt wurde und ich weiß jetzt selbst am Ende nicht wer wirklich wer ist. Ich weiß jetzt nicht woran das lag, also ob es an meinem schlechten Namensgedächtnis oder der Vielzahl der Charaktere lag. Viele der vermeintlichen Hauptprotagonisten bleiben einfach blass und austauschbar, weshalb es mir auch so schwer viel mir ihre Namen zu merken.
Was mich auch noch massiv stört ist das Ende, da es einfach nicht zu so einem komplexen Fall passt. Die Antwort ist zu simpel für so einen langen Roman und ich hatte einfach etwas mehr erwartet.
Fazit
An sich hat der Krimi vieles, was ich eben an dem Genre schätze. Aber leider waren mir die Ermittler dieses mal absolut unsympathisch und ich empfand es mehr als merkwürdig, dass jeder sein komplett eigenes Ding durchzog. Normalerweise ist es ja bei so großen Fällen äußerst wichtig, dass alle an einem Strang ziehen und eben den anderen auf den neuesten Stand bringt. Aber hier war das komplette Gegenteil der Fall. Und Rokka war gefühlt hinter jeder Frau hinterher, was irgendwann einfach nur noch nervt. Mir war keiner der Hauptprotagonisten wirklich sympathisch, dabei ist das meistens bei mir der Hauptgrund warum ich eine Krimireihe weiter verfolge. Und die gefühlt 1.000 Handlungsstränge haben das alles auch nicht besser gemacht.
Hierbei handelt es sich um den Debütroman der Autorin. Ihr Schreibstil ist angenehm flüssig zu lesen und vielleicht schafft sie es ja die Fehler in den nächsten Teilen der Reihen auszubessern. Ich werde ihr denke ich auf jeden Fall noch eine Chance geben und mal schauen, vielleicht gefallen mir die nachfolgenden Bände um einiges besser.