26. Der Mailänder Street Artist IVAN

Von Lnpoe

ZEITjUNG.de: Ivan, was treibt dich um als Künstler?

IVAN:
 Meine Poesie der Straße und mein ‘poetischer Angriff’ entstehen aus einem mehr sozialkritischen als einem literarischen Ansuchen. Es ist ein Hinabstoßen von Wörtern zwischen die Straßen mit der Überzeugung, die in den dunklen Ecken unseres Lebens abgestellte Poesie zu kennen. Mit der Wahrnehmung, immer stärker die Brandung der Welle des Unsichtbaren zu fühlen.

Wie sieht sie dann aus, deine Kunst?

Ich habe vor vielen Jahren begonnen, einige meiner Splittersätze auf Mauern und Geländer zu schreiben. Kurze Aphorismen. Nachdem ich dann dazu übergegangen war, große Plakate mit meinen Gedichten auf italienisch, arabisch, spanisch und französisch aufzuhängen, habe ich auch auf die Lamellen von Rolläden meine Verse gemalt. Der ‘poetische Angriff’ ist eine Art Mischung aus meinen mit dem Stift beschrifteten Blättern und der Straße, überfallen von Lack, Pinseln und Klebstoff.

Du nutzt die Stadt als Unterlage für deine Gedichte?

Meine Kunst auf der Straße ist mehr als nur eine Bühne für meine Poesie. Ich lebe von der Interpretation des Wortes, seines Sinnes. Von der Vorstellungswelt, die tiefer beeindruckt als seine malerische Darstellung. In Wahrheit meine ich, einen Zustand der Mitte zu leben.

Wo findest du Inspiration?

Jeder ist Dichter. Und der ‘Zustand von Gnade’ der Dichtung steckt überall aufgelöst in uns.

/ ZEITjUNG.de