Die Politik bemüht sich derzeit an Stellschrauben zu drehen, um das gegenwärtige Wirtschaftssystem zu “retten”. Das wird scheitern, weil es scheitern muss. Die wichtigsten Gründe dafür finden Sie in diesem bemerkenswert kompletten Artikel. Warum wir glauben, dass es eine komplette Systemumgestaltung braucht, um auch nur theoretisch eine Verbesserung (von “Rettung” gar nicht zu reden) ermöglichen zu können, zeigen schon allein diese 25 aus einer langen Liste ausgewählten Fakten, es gäbe noch viele mehr zu erwähnen. Alle “Stellschrauben” sind längst zu wenig, es braucht ein komplett neues System!
1. Das reichste Prozent der Weltbevölkerung (inkl. Kinder) besitzt 99% allen Vermögens. 99% der Weltbevölkerung besitzen zusammen 1%.
2. Betrachtet man nur die Erwachsenen, besitzen lt. “Global Wealth Report” der Credit Suisse (der richtig “Global Poverty Report heißen müßte) 50% der Erwachsenen 2% des Vermögens, während 0,5% der Erwachsenen 36% besitzen und 2,5 Mrd. Menschen überhaupt nichts besitzen.
3. Die globale Oberschicht besteht aus rd. 3.000 Dollar-Milliardären, etwa 10.000 -20.000 Superreichen mit Vermögen von 500 Mio. bis 1 Mrd. $, rund 100.000 “Ultrahochvermögenden” mit 30 – 500 Mio. $, etwa 1 Mio. “Hochvermögenden” mit 5 – 30 Mio. $ und 10 Mio. Vermögende mit 1 – 5 Mio. $.
4. 80% der Weltbevölkerung leben in Ländern, in denen in den 90er Jahren die Ungleichheit der Vermögensverteilung zunahm.Die Zahl der globalen Milliardäre stieg 2003-2006 um 59%.
5. Kapitalbesitzer fordern global für ihre über 700 Billionen $ Vermögen eine möglichst hohe Verzinsung. Zinsen zahlen stets diejenigen, die kein Kapital besitzen, an die Kapitalbesitzer. Die Umverteilung von Arm nach Reich läuft in jeder Nation weiter und ist, weil systembedingt, auch nicht zu bremsen.
6. Gläubiger von über 99% aller globalen Staatsschulden sind die Angehörigen der globalen reichsten 1% der Menschheit – entweder direkt, oder indirekt als Eigentümer von Banken.
7. Die Menschen in den 20 reichsten Ländern verdienten 1962 noch 54mal so viel wie die Menschen in den 20 ärmsten Ländern, 2002 verdienten sie bereits 121 mal so viel.
8. Das Vermögen der drei reichsten Personen ist größer als das gemeinsame BIP der 48 am wenigsten entwickelten Länder mit zusammen 600 Millionen Einwohnern.
9. Das Vermögen der Dollar-Millionäre wuchs 2003 um 7,9% auf 28,8 Billionen, 2004 um 8,2% auf 30,8 Billionen und 2005 um 8% auf 33,3 Billionen US-Dollar.
10. Eine Vermögenssteuer von 1 Prozent für Dollar-Millionäre würde jährlich 330 Milliarden US-Dollar einspielen – das Doppelte, das für die Erreichung der UN-Millenniumsziele nötig ist.
11. Zur vorübergehenden „Rettung“ der Spekulanten mobilisierten die Industriestaaten binnen sechs Monaten 45mal so viel Geld wie in der gesamten Menschheitsgeschichte für Armutsbekämpfung und Klimaschutz.
12. Die Zahl der weltweit Beschäftigten ohne jede soziale Absicherung hat 2009 einen Rekordstand erreicht. Derzeit arbeiten weltweit 1,8 Milliarden Menschen ohne regulären Anstellungsvertrag, das sind 60 Prozent aller Erwerbstätigen. Bis zum Jahr 2020 könnte der Anteil der informell Beschäftigten lt. OECD auf zwei Drittel steigen.
13. In Indien lebten 2009 trotz durchschnittlichen Wachstumsraten von jährlich 5 % Prozent im vergangenen Jahrzehnt derzeit 370 Millionen Menschen ohne jede soziale Absicherung, das sind neun von zehn Beschäftigten. 480 Mio. Inder lebten 2009 unter der indischen Armutsgrenze von 1,25 $/Tag. Wer von 1,26 $/Tag (oder mehr) lebt, ist nicht Teil der offiziellen Armutsstatistik.
14. Der reale Wert der globalen Exporte von Gütern und Dienstleistungen hat sich von Anfang der 70er bis Ende der 90er Jahre fast verdreifacht. Das täglich gehandelte Volumen an den Devisenmärkten dagegen stieg von 10 bis 20 Milliarden US-Dollar in den siebziger Jahren auf 1,9 Billionen US-Dollar.
15. Das Wachstum der Weltwirtschaft pro Kopf lag in den 60er Jahren bei 3,6%, in den 70er Jahren bei 2,1%, in den 80er Jahren bei 1,3% und in den 90er Jahren bei 1,1%.
16. Zwischen 1980 und 1997 sank das Pro-Kopf-Einkommen. Ende der 90er Jahre waren 54 Länder ärmer als 1990.
17. Auf das Fünftel der Menschheit, das in den reichsten Ländern lebt, entfiel Ende der Neunzigerjahre 86% des Welt-BIP, 82% der globalen Exporte, 68% der ausländischen Direktinvestitionen, 74% aller Telefon- und 93% aller Internetanschlüsse. Auf das ärmste Fünftel je rund 1%.
18. 90% aller Technologie- und Sachpatente werden von transnationalen Konzernen gehalten. 80% der in Entwicklungsländern gewährten Patente gehören Staatsbürgern aus Industrieländern.
19. Die Zölle der Industrieländer für Einfuhren aus Entwicklungsländern sind im Durchschnitt drei- bis viermal so hoch wie für Einfuhren aus Industrieländern.
20. Die Zahl der Menschen, die mit weniger als 1 US-Dollar pro Tag auskommen müssen, ist weltweit zwischen 1990 und 2000 von 1,24 Milliarden auf 1,1 Milliarden gesunken. Aber: Ohne China hat sich diese Zahl von 876 auf 896 Millionen erhöht. In Osteuropa und Zentralasien stieg sie von 6 Millionen Menschen 1990 auf 20 Millionen 2000. In Afrika südlich der Sahara von 241 auf 323 Millionen. Auch in Lateinamerika und der Karibik, im Nahen Osten und in Nordafrika stieg die Zahl an.
21. Eine Milliarde Menschen leben in Slums.
22. Zwei Milliarden Menschen leben heute noch ohne Elektrizität.
23. 2,4 Milliarden Menschen haben keinerlei Zugang zu einer medizinischen Grundversorgung. Die 7 Milliarden US-Dollar, die nötig wären, um 2,6 Milliarden Menschen einen Zugang zu sauberem Trinkwasser zu verschaffen, sind weniger, als Europäer/Innen für Parfums ausgeben und US-Staatsbürger/Innen für Schönheitschirurgie. Die Investition würde täglich 4.000 Menschenleben retten.
24. In 29 ärmsten Ländern der Welt war der Schuldendienst höher als die Gesundheitsausgaben.
25. Die 500 weltgrößten Unternehmen beschäftigen 0,05% der Weltbevölkerung, kontrollieren jedoch 70% des Welthandels, 80% der Auslandsinvestitionen und 25% der Weltproduktion.