#245 Bücherregal - Der Präparator

Von Rakkasei

TitelDer Präparator

AutorMike Omer

VerlagEdition M

GenreThriller

Seiten456 Seiten

Meine Bewertung4/5


 Inhalt
Bei einem Fall in Chicago steht die Polizei vor einem Rätsel und auch das FBI kommt nicht weiter. Der Agent vom FBI beschließt Zoe Bentley, eine forensische Psychologin, zum Fall hinzuziehen und kaum ist sie vor Ort geraten die beiden aneinander. Der Zeitdruck ist enorm, denn mittlerweile wurde die dritte einbalsamierte Frauenleiche an einem öffentlichen Ort gefunden und es sieht nicht so aus als würde die Mordserie bald enden. Zudem tauchen Briefumschläge auf, die eine Verbindungen zu einer Mordserie in Zoes Kindheit vermuten lassen. Werden sie in der Lage sein den Täter zu schnappen bevor noch mehr Frauen sterben?
Review
Es gibt reichlich Nebenhandlung und so lernt man auch einiges über die beiden Hauptprotagonisten und kann sich somit ein recht gutes Bild von diesen machen. Sowohl Zoe als auch Tatum sind Einzelgänger und so ist auch ihre Arbeitsweise. Ihnen fällt es schwer anderen zu vertrauen und so unternehmen sie viele Alleingänge. Allein das sorgt für viel Konfliktpotential und bis zum Schluss stellt sich einem die Frage, ob diese Methode wirklich erfolgreich sein kann. Schließlich sind sie auf der Suche nach einem intelligenten Serienmörder und da sollten sie eigentlich alle an einem Strang ziehen.
Die einzelnen Charaktere handeln sehr authentisch und durch vielen Beschreibungen kann man sich ein gutes Bild von ihnen machen.
Ich würde ja gerne behaupten die Kapitel rund um den Täter fand ich am Besten, aber dafür fand ich diese einfach viel zu verstörend. Sie sind genial geschrieben und dem Autor gelingt es diesen Täter als absolut verachtenswert darzustellen. Allein aus dem Grund lohnt es sich das Buch zu lesen.
Erst ganz spät merkt man worauf die Handlung hinausläuft und ich finde es klasse, wenn die Spannung bis zum Ende aufrecht erhalten wird. Es gibt viele einzelne Handlungsstränge die nach und nach zusammen laufen und somit auch Sinn ergeben. So erfährt man auch viel über Zoes Vergangenheit und warum sie überhaupt forensische Psychologin geworden ist.
Man kann es eigentlich schon an der Länge des Buches erahnen(458 Seiten), denn es gibt wirklich viele Längen. Der Schreibstil ist ziemlich detailliert und man erfährt viel unnötiges. So etwas muss man einfach mögen, mein Fall war es jetzt nicht und zeitweise war ich deshalb auch etwas genervt.
Vor allem hatte ich irgendwann das Gefühl als würde es viel zu oft um das Thema Essen gehen. Hier habe ich aber schon weitaus schlimmere Thriller mit der Länge erlebt und wenn es einen zu sehr stört kann man diese Absätze ja auch einfach überspringen. Letztendlich dienen sie ja nur dazu die Charaktere lebendiger wirken zu lassen und Spannung aufzubauen und genau das gelingt dem Autor.
Was mich auch gestört hat war die Ignoranz der anderen Ermittler. Warum wurde Zoe als forensische Psychologin nach Chicago geholt, wenn eh keiner auf sie hört? Ich kann ja verstehen wenn manche Sachen verworfen werden aber alle?
Fazit
Auch wenn mich das Buch nicht zu 100% überzeugen konnte, werde ich mir wahrscheinlich Band 2 zulegen und lesen. Ich fände es auf jeden Fall schön, wenn der Autor etwas Abstand von den vielen Klischees in Band 2 nehmen würde. Denn die beiden Hauptprotagonisten strotzen nur so vor diesen und das ist wirklich schade.
Das Buch ist definitiv nichts für zartbesaitete, denn hier geht es unter anderen um das Themen Vergewaltigung und Nekrophilie. Vor allem das letztere steht im Vordergrund und genau das macht den Thriller so verstörend und das obwohl hier absolut nicht ins Detail gegangen wird und es alles andere als bildhaft beschrieben wird. Der Alltagshumor lockert das alles ein bisschen auf, aber trotzdem sollte man das Buch nur lesen wenn man mit solchen Themen klar kommt.