Aber worum ging's überhaupt?
Zunächst haben wir festgehalten, dass sich die germanistische Sprachwissenschaft mit den verschiedenen Ebenen des Sprachsystems befasst.
Hier aber auch schon der erste Einschub:
GERMANISTIK ---> Was ist das überhaupt für ein Wort? Eigentlich handelt es sich bei "Germanistik" um eine reihenhafte Wortbildung oder anders...:- Worte, die auf "-ik" enden (wie beispielsweise auch "Publizistik" oder "Anglistik") bezeichnen in der Regel die Gesamtheit von etwas.
- Worte, die auf "-ist" enden (wie beispielsweise "Germanist" oder "Anglist") hingegen befassen sich mit der Person, die sich mit dem jeweiligen Gebiet beschäftigt.
- Das "german" in "Germanistik" beinhaltet die Sprache bzw. Grammatik und die Literatur der germanischen Stämme.
Deutsch gehört zu den indogermanischen bzw. den westgermanischen Sprachen (s. a. englisch oder niederländisch). Im Gegensatz dazu existieren noch die nordgermanischen Sprachen (also schwedisch, finnisch,...).
Die Germanistik des 19. Jahrhunderts befasste sich im Wesentlichen mit althochdeutschen und gotischen Texten. Ende des 19./ Anfang des 20. Jahrhunderts beschäftigte man sich immer mehr mit der damaligen Gegenwartssprache.
Germanistik ist also -zusammengefasst- ein Oberbegriff (= ein Hyperonym) für die ältere und neuere Sprach- und Literaturwissenschaft im Rahmen der deutschen Sprache.Die germanistische Sprachwissenschaft befasst sich hingehen ausschließlich mit der Einzelsprache Deutsch und ihren individuellen Strukturen.
Unter Sprachwissenschaft und Linguistik (lat. "lingua"= die Sprache) ist dasselbe zu verstehen. Es handelt sich hierbei um die Wissenschaft, die -wie der Name schon sagt- sich mit der Sprache befasst. Linguistik ist ein Europäismus, der in den verschiedenen Sprachen angewendet wird.
Wer weitere Begriffe im Rahmen der Germanistik nachschlagen möchte, ist mit folgenden Büchern gut beraten (gibt's auch alle in der ULBD):
- "Lexikon der Sprachwissenschaft"
- "Lexikon Sprache"
- "Deutsches Universalwörterbuch"
Morpheme
Morpheme sind Wortbestandteile. Nehmen wir das Beispiel "sprechen". "sprechen" besteht aus den Morphemen {sprech} und {en}.
Das Interesse an Sprache ist keineswegs ein Phänomen der letzten paar hundert Jahre. Schon die Sumerer haben ganze Wörterlisten angefertigt und die darauf befindlichen Worte in einzelne Sachgruppen eingeteilt. ... und das ist schon ca. 3000 Jahre her. Auch die ältesten Texte im Deutschen sind Wortlisten.
Sprache kann also als...:
- Werkzeug (bildet den Zusammenhang zwischen Subjekten und Worten und dient als Werkzeug, um sich jemand anderem mitzuteilen.)
- Tätigkeit(im Rahmen einer sozialen Handlung. Laut Humboldt sind Sprache und Gedanken gleich. Sprache dient -in seinen Augen- der Manifestation der Gedanken. Gleichzeitig kann man sich im Rahmen der physischen Tätigkeit natürlich die Frage stellen, wie die Laute beim Sprechen eigentlich entstehen.)
- Organismus (Sprache agiert ähnlich wie ein Stammbaum, sie wächst und verzweigt sich. Die Theorie lehnt sich stark an Darwin (also an die Naturwissenschaften) an.)
- Zeichensystem
Vor allem der Symbiotik wurde im Mittelalter eine große Bedeutung beigemessen. Das Motto lautet hier (mal ganz frei übersetzt): "Das Eine steht für das Andere." Es liegt also im Auge des Betrachters (und an der jeweiligen Erfahrung), ob Rauch über der Sixtinischen Kapelle als Brand oder als ein Zeichen für einen neuen Papst gedeutet wird.
Sprache ist also ein strukturiertes Dialogsystem, welches wiederum aus vielen weiteren kleinen Systemen besteht, die alle miteinander interagieren.
Die Pragmatik befasst sich mit dem Bereich der Sprache, der sich fragt, wie Sprache als solche eigentlich funktioniert. Oder anders: ... wie der Zuhörer darauf kommt, das Fenster zu schließen, wenn jemand sagt "Es zieht!". Hier stellt die Aussage eine Aufforderung (nämlich: "Mach's Fenster zu!") dar.
So. Ich wünsche euch einen wunderschönen Abend!
Liebst,
Conny