Und weiter geht es mit dem dritten Teil unserer Le Mans Vorschau. Diesmal werfen wir einen Blick auf die LMP2 Klasse.
Anders als bei den bisherigen WEC Läufen, ist die LMP2 Klasse bei den 24 Stunden von Le Mans traditionell gut besetzt. Auch wenn man in diesem Jahr nicht an den Rekord von 22 Wagen aus dem letzten Jahr herankommt, so hat man immerhin wieder 17 Wagen mit dabei.
Einen Favoriten in der LMP2 Klasse auszumachen ist oft gar nicht so einfach, dennoch werden wir unser Glück mal versuchen.
Zu den Favoriten sollten eigentlich auch die Gewinner des letzten Jahres zählen, sprich OAK Racing. Richtig, eigentlich, denn bei OAK Racing hat sich in diesem Jahr so einiges geändert, weshalb sie nicht mehr wirklich zu den Topfavoriten gehören. Von der Besetzung die im letzten Jahr noch erfolgreich unterwegs war, ist nur noch Alex Brundle übriggeblieben. Brundle pilotiert in diesem Jahr die Startnummer 35 zusammen mit Jann Mardenbouough und Mark Shulzhitskiy. Besonders letzter hat kaum Rennerfahrung, was es sicherlich nicht einfacher macht. Doch nicht nur die Besetzung ist fast komplett neu, sondern auch der Wagen, denn OAK setzt das ganz neue Ligier-Coupé ein. Dieser neue Wagen ist zwar durchaus flott, aber wie das bei neuen Rennwagen ohne großartig viel Rennerfahrung so ist, gibt es meistens noch die eine oder andere Kinderkrankheit. Abschreiben sollte man OAK Racing aber keineswegs.
Zu den Favoriten muss man in diesem Jahr G-Drive zählen, auch da der Rennstall mittlerweile von OAK unterstützt wird und somit auf eine Menge Erfahrung zurückgreifen kann. Und auch die Fahrerbesetzung kann sich sehen lassen. So tritt G-Drive mit Olivier Pla an, einem sehr erfahrenen und schnellen Piloten. Hinzu kommt Roman Rusinov, der zwar im Prinzip dank Gazprom ein Paydriver ist, aber im vergangenen Jahr durchaus schon bewiesen hat, dass er ein schneller Fahrer ist. Als dritten Piloten hat man den dreifachen Le Mans GT-Klassensieger Julien Canal verpflichtet. Also eine durchaus starke Kombination, mit der man auf jeden Fall rechnen sollte.
Auch Jota sollte ganz gute Karten haben, auch wenn der bisherige Saisonverlauf nicht wirklich vielversprechend lief. Dennoch hat man gezeigt, dass das Potential da ist und auch von den Piloten her, ist man gut aufgestellt. Simon Dolan zählt mittlerweile zu den erfahrenen Gentleman Drivern und zusammen mit Tincknell und Oliver Turvey hat man ein gutes Trio zusammen. Ursprünglich sollte ja auch Marc Gene auf diesem Auto sitzen, doch wegen des schlimmen Unfalls von Loic Duval, ist Marc Gene wieder ins Audi Werksteam aufgerückt.
Die LMP2 ist aber auch immer für Überraschungen gut. Deshalb sollte man auf jeden Fall auch auf die folgenden Teams ein Auge werfen. Da wäre zum einen das Signatech-Alpine Team zu nennen. Der Rennstall tritt mit dem Alpine A450 an, der eigentlich nichts anderes als ein Oreca 03 ist und über einen Nissan-Motor verfügt. Allerdings fehlt dem Team auf der Fahrerseite her ein wenig Erfahrung und die ist gerade in Le Mans Gold wert. Der älteste Fahrer des Trios ist mit gerade einmal 25 Jahren Panciatici. Chantin und auch Webb sind Baujahr 1991. Das sie allesamt schnell sind, haben sie aber schon bewiesen.
Zum anderen wäre da noch Thiriet by TDS Racing. Das französische Team setzt ebenfalls auf den neuen Ligier und hat durchaus eine ansprechende Besetzung, auch wenn das Team seinen Top Fahrer Mathias Beche verloren hat. Thiriet, Badey und Gommendy werden den neuen Ligier pilotieren. Aber auch hier gilt das gleiche wie für die Titelverteidiger OAK Racing.
Und auch im Mittelfeld wird es wieder ziemlich eng zu gehen. Hier werden sich wohl vor allem Sebastien Loeb Racing, Murphy Prototypes, Newblood by Morand Racing und Race Performance um die Positionen streiten.
Zusammenfassend kann man sagen: Auch in der LMP2 wird es also ein hochspannendes Rennen. Wer sich noch mal einen Überblick über die Fahrer und Teams verschaffen will, kann dies in der offiziellen Entry-List machen.