24 Stunden von Le Mans 2013: Analyse LMP1

Von Morethanracing @morethanracing

Die 24 Stunden von Le Mans boten auch in diesem Jahr wieder Spannung, Action und viele Überholmanöver. Das ansonsten gute Rennen wurde allerdings von einem tragischen Unfall überschattet.

Der Unfall von Allan Simon ereignete sich direkt in der Anfangsphase des Rennens. Simonsen prallte seitlich in die Leitplanken der Tertre Rouge. Wir haben Allen Simonsen in unserem Nachruf gewürdigt, den ihr hier nachlesen könnt.

Im ersten Teil unseres Rückblicks werfen wir einen Blick auf die LMP1. Nach dem man das Training und die Qualifikationen gesehen hatte, wurde einem klar, dass der Sieg in diesem Jahr ausschließlich über Audi gehen würde. Die Audi waren teilweise über vier Sekunden schneller als die Toyota und dementsprechend gingen die ersten drei Plätze in der Qualifikation auch an die Ingolstädter. Doch Audi selbst traute dem Braten nicht, man glaubte, dass Toyota definitiv mauern würde, da man sich nicht vorstellen könne, dass Toyota langsamer als im letzten Jahr sei.

Und so war es in der Tat! Als das Rennen unter leicht feuchten Bedingungen gestartet wurde, konnte Toyota locker den Speed von Audi gehen, sie waren sogar schneller. Doch sobald es wieder abtrocknete war Audi wieder klar schneller, allerdings war der Abstand pro Runde nicht mehr so groß wie an den Vortagen. Der wahre Rückstand betrug also zwischen 1 – 2 Sekunden.

Im Rennverlauf setzte immer wieder mal leichter Regen ein, in der Nacht und in der Schlussphase sogar stärkerer Regen. Hier konnte Toyota teilweise bis zu sechs (!) Sekunden schnellere Rundenzeiten fahren. Doch was ist der Grund für den Performanceverlust von Audi unter feuchten bzw. nassen Bedingungen? Hierfür gibt es laut Audi zwei Gründe. Der erste Grund ist der neue profillose Intermediate Reifen von Michelin, der auf dem Audi einfach nicht optimal funktioniert, der zweite Grund ist, dass Audi die Vorderreifen nicht richtig auf Temperatur brachte.

Durch diese Konstellation war es im Rennverlauf dann teilweise doch enger als man das im Vorfeld dachte. Vor allem da Toyota je nach Situation zwischen zwei und drei Runden länger fahren konnte als Audi. Dazu kamen diverse Probleme von Audi die doch überraschend waren. Viel mehr hätte man diese Probleme bei Toyota erwartet, so war es doch nach Spa erst der zweite Einsatz für den überarbeiteten Prototypen von Toyota. Beim Audi #1 dem Titelverteidiger versagte am Abend die Lichtmaschine. Diese musste ausgetauscht werden, weshalb 45 Minuten flöten gingen. Damit war der erste Audi aus dem Kampf um den Gesamtsieg draußen.

Den nächsten Audi erwischte es nur kurze Zeit später. Nach einer kleinen Berührung welche man nicht Bild sah erlitt der Audi mit der Startnummer 3  im Bereich des Dunlop Bogen einen Reifenschaden. Es musste also fast die komplette Runde unter mehr oder weniger langsamer Fahrt absolviert werden. Dadurch verlor man rund 1,5 Runden. Am Ende lieferte sich die #3 noch einen netten Kampf mit dem Toyota #7 um den letzten Podiumsplatz. Dieser nette Kampf erledigte sich aber, nach dem sich der Toyota ins Kiesbett verabschiedete.

Insgesamt gesehen war es dennoch ein richtig spannender Kampf an der Spitze der beiden Werksteams, auch wenn Toyota realistisch gesehen nie wirklich die Chance auf den Gesamtsieg hatte. Aber was Toyota aus dem geringen Budget gemacht hat, ist sehr bemerkenswert!

Natürlich wollen wir auch noch einen Blick auf die Privatiers werfen, denn auch hier gab es Überraschungen, positive wie auch negative. Denn bei Rebellion lief in Le Mans gar nichts zusammen. Und das war doch sehr überraschend, schließlich laufen die Lola Prototypen mit dem Toyota Motor sonst ohne Probleme. Die #12 verabschiedete sich recht schnell aus dem Kampf um den Sieg, da das Getriebe versagte. Bei der #13 lief es zunächst besser, allerdings versenkte Andrea Belicchi den Wagen unter schwierigen Bedingungen in den Leitplanken. Dabei brach er sich mehrere Rippen. Von dem schlechten Wochenende Rebellions profitierte Strakka. Bis auf ein kleines Problem mit dem Wasserdruck bereitete der Honda keinerlei Probleme und so war Strakka das beste nicht Werksteam.

Ergebnis LMP1

1. Audi #2

2. Toyota #8

3. Audi #3

4. Toyota #7

5. Audi #1

6. Strakka #21

7. Rebellion #12

8. Rebellion #13

Im nächsten Teil schauen wir uns die LMP2 Klasse genauer an.