24. Hoprichs Sprachkosmos

In dem Gedichtband “Bäuchlings legt sich der Himmel” unternimmt der Herausgeber Bertram Reinecke den Versuch, biografische Details und die Gedichte möglichst aus ihrer Verklammerung zu lösen. Aus circa 150 Gedichten, die im Nachlass erhalten sind, hat Reinecke eine Auswahl getroffen. Die Gedichte sollen, so Bertram Reinecke, eben nicht einfach auf ein Dokument “poststalinistischer Zwangsverhältnisse” reduziert werden.

Bertram Reinecke:
“Es würde mich stören, wenn unter der politischen Debatte der Dichter Hoprich nur noch als Stichwortgeber, Anlassgeber für politische Auseinandersetzungen fungierte, ich wollte das Werk wieder in den Vordergrund rücken.”

Ein großer Verdienst des Bandes ist es, auch Texte, die in der Ausgabe von 1983 aus politischen Gründen nicht erscheinen durften, nun für den Leser zugänglich zu machen. Für die Neuedition greift Reinecke auf Typoskripte zurück; Arbeitsvarianten einiger Texte sind mit Fußnoten markiert, auch zwei Übersetzungen aus dem Moselfränkischen leuchten den Hoprischen Sprachkosmos aus. Der Gedichtband ist in sechs Abschnitte untergliedert, die dem Leser einen Zugang zu den sprachlichen Bildern erleichtern sollen. Bertram Reinecke:

“Georg Hoprich ist von relativ konkreten Gedichten übergegangen zu einem sehr abstrakten Sprechen, ein Sprechen, das aber immer im Blick hat verallgemeinerbar sein zu wollen, und er ist dann zu dunklen Metaphern gekommen, zu Chiffren gekommen.”

/ Anja Kampmann, DLF

Georg Hoprich: Bäuchlings legt sich der Himmel – Gedichte
Verlag Reinecke & Voß, 100 Seiten, 10,00 Euro, Broschiert



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