Die Serviceleistung des luxbooks Verlags besteht nicht aus einer Vokabelstütze für die Leserschaft von „Ein weltgewandtes Land“. Sondern vielmehr aus einer Gegen- und Nebeneinanderstellung von Optionen, die diskutabel sind, von poetologischen Ansätzen der Übersetzung, die in einer verwertbaren Form geliefert werden. Wer also aus der Vielzahl an Übertragungen oder besser aus ihrer Schnittmenge die Essenz von Ashberys Gedichten destilliert haben möchte kann nur enttäuscht werden. Letztlich bricht sich in den Spannungsfeldern der deutschen Interpretationen – denn von solchen darf man hier getrost sprechen – die sowieso schon farbenfrohe Welt des US-Amerikaners noch weiter auf. Eine quasi-Anthologie, die als Prisma nicht nur neue Lesarten eines großartigen Gedichtbands ermöglicht, sondern ohne in verstockte Reflexivität zu verfallen viel zum Thema Übersetzung sagt. / Kristoffer Cornils, fixpoetry
Ein weltgewandtes Land. John Ashbery. 340 Seiten. 24,00 Euro. Luxbooks, Wiesbaden 2010
Für die Übersetzung wurden viele der wichtigsten deutschen Lyriker und Übersetzer gewonnen. Dichter wie Gerhard Falkner, Matthias Göritz, Alexander Gumz, Norbert Lange, Tobias Amslinger, Léonce W. Lupette, Jan Volker Röhnert, Hendrik Rost, Andre Rudolph, Daniela Seel, Ron Winkler, Jan Wagner, Uljana Wolf, die renommierten Ashbery-Übersetzer Erwin Einziger und Joachim Sartorius wie auch weitere angesehene Übersetzer anglo-amerikanischer Lyrik wie Iain Galbraith, Margitt Lehbert und Lars Vollert haben jeder für sich Gedichte ausgewählt und übersetzt.