24. Der Weg ist das Ziel

Der Weg ist das Ziel - 30 Friedensengelrunden

Der Weg ist das Ziel – 30 Friedensengelrunden

Tag 30: 31.1.2014 – Noch 183 Tage bis zur Hochzeit

Nach mehr als einer Woche stehe ich wieder um 7 Uhr auf um zu laufen. Habe gewichtstechnisch in letzter Zeit keine Fortschritte gemacht und die Erkenntnis gewonnen, dass dem Bauchfett nur durch Laufen Herr zu werden ist. Außerdem heiße ich ja Running Radek und nicht Squashing Radek.

Habe mir gestern zum Abendessen ein Omlett gemacht. Ich weiß, dass man das eigentlich anders schreibt, aber wir sind ja nicht in Schweden! Eier, Schafskäse, Schinken. Jede Menge Eiweiß. Deswegen bin ich wahrscheinlich einigermaßen wach. Ich mache mir vor dem Lauf einen Bananenshake, schnüre meine Schuhe und setze mich in Bewegung. Mittlerweile hat der Winter Einzug erhalten, was die Sache nicht einfacher macht. Lasse es langsam angehen. 30 Friedensengelrunden warten auf mich.

Das letzte Mal, als ich hier war, drehte die Fußballnationalmannschaft gerade den Film “Running Radek”. Jetzt hab ich den liebevoll “Frieder” genannten Parkour wieder für mich allein. Sammle für jede Runde ein Stück Schnee. Die ersten 10 Runden sind schnell gedreht. Dann meldet sich der Schweinehund wieder zu Wort. In den darauffolgenden Runden male ich mir aus, wie ich ihm einen Stock in den Arsch ramme und ihn auf offener Flamme wendenderweise grille, wie es mein Körper mit der Tüte Fett über meinem stählernen Sixpack machen soll. Mhm… Schinken! Als ich die Hälfte geschafft habe, gönne ich mir einen Bissen vom Grüntee-Fruchtriegel, den mir mein Kollege Michael zusammen mit einem ganzen Korb voller Fitness-Essen zur Unterstützung geschenkt hat.

Grüntee-Fruchtriegel gibt mir Kraft für weitere 15 Runden

Grüntee-Fruchtriegel gibt mir Kraft für weitere 15 Runden

Die zweiten 15 Runden sind reine Willenssache. Die richtige Motivationsmusik lässt mich mit Kopfkino die Monotonie des Treppauf-Treppabs vergessen und Rockys beste Kämpfe Revue passieren. Nimm das, Apollo Creed! In your Face, Clubber Lang! Fahr zur Hölle, Ivan Drago!

Weiterer Motivations-Tipp: keine schlechten Gedanken an einen ranlassen und Phrasen wie “aufgeben”, “nicht mehr können”, “sterben wollen” und “am Arsch lecken” aus dem Wortschatz streichen. Stattdessen einreden, dass es Spaß… naja, wenigstens Sinn macht. Idealerweise denkt man überhaupt nicht, sondern tut es einfach.

Ehe ich mich versehe hab ich 30 Runden geschafft und habe sogar Gänsehaut, als ich das letzte und damit 30. Stück Schnee platziere. Vielleicht liegts auch daran, dass ich so langsam war und es ziemlich kalt ist. Verzehre den letzten Rest Grüntee-Riegel und trete den Heimweg an. Durchbreche dabei erstmals seit Trainingsbeginn am 2.1. Die Schallmauer von 12 km/h auf dem Teilstück Kirchenstraße! Trotz 30 Friedensengelrunden in den Knochen laufe ich den letzten Kilometer mit einem für mich beinahe sensationellen Schnitt von 11,6 km/h. Mein Soll für heute ist mehr als erfüllt. Dennoch gibts natürlich die ein oder andere Einheit mit dem Fitnessrad. Überlege, ob ich das im großen Stil vertreiben soll. Immerhin haben es schon mindestens zwei Leute auf meinen Tipp hin gekauft. HSE würde es bestimmt mit Handkuss ins Sortiment aufnehmen, wenn ich in ein paar Monaten meine Vorher-Nachhergeschichte an das Fitnessrad kopple.

Fazit nach einem Monat Fitness-Training:

Gewicht: 87,8 Kg (stagniert)

Laufdistanz: 80 Kilometer

Squash: 9x (1 Sieg, 8 Niederlagen)

Fußball: 1x

Friedensengel-Runden: 101

Fitness-Rad: 20 Wiederholungen 3x am Tag

unscheinbares Teil, aber große Wirkung

Fitness-Rad

Ernährung: krasses Verlangen nach Burgern

Fazit: Ohne Laufen ist das Gewicht relativ konstant geblieben. Habe mir vor allem auf meinem Frankfurt-Ausflug abends Pizza und Burger reingehauen. Zu Beginn des zweiten Trainings-Monats werde ich wieder jeden 2. Tag Laufen und abends möglichst eiweißhaltig essen.

Außname ist der Sonntag, der 2.2. an dem ich mit Eve eine nächtliche Superbowl-Party mit Burger und Budweiser-Bier feiern werde. Falls jemand am 3.2. ebenfalls frei hat oder danach direkt in die Arbeit gehen will: das Neumarkter-Stadion hat noch Plätze frei. Als alter South-Park-Fan bin ich natürlich für die Denver Broncos, für die dort sogar in der Kirche gebetet wird, während Seattle höchstens aus den Simpsons bekannt ist, weil es der lustigste Name für eine Stadt ist, den man sich vorstellen kann. Also: Let’s go, Broncos!

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