Vatersohn hat Monika Boldt ihr erstes Buch betitelt und damit in diesem einen Wort viel von dessen Inhalt gesagt.
Im Mittelpunkt steht die Familie Kampmann. Die
Der Alltag ist berechenbar und läuft nach einem festen Muster ab. Jeder hat seine Pflichten zu erfüllen. Der Vater ist für seinen Sohn ein Vorbild, das Kind bewundert seine Fähigkeiten und Kenntnisse beim Umgang mit Zügen.
Doch dann kommt der Tag, der alles durcheinanderwirft. Ein Selbstmörder steht plötzlich auf den Gleisen, als Kampmann die Strecke fährt, die er längst auswendig kennt. Es dauert 48 Sekunden, bis der Zug nach der Vollbremsung zum Stehen kommt. Die längsten 48 Sekunden in Kampmanns Leben. Zu lang, um den unbekannten Mann zu retten.
Der Lokführer ist seelisch tief erschüttert und versucht, den Vorfall zu verarbeiten. Dabei ist er praktisch auf sich allein gestellt. Diese Belastung ist zu viel für ihn, er stirbt wenige Wochen nach dem Unfall.
Sein Tod bringt seine Familie an den Abgrund der Verzweiflung. Die Mutter schafft es in ihrem Schmerz nicht, für ihre haltlosen Kinder da zu sein. Marten versucht sich zu schützen, indem er sich einredet, dass sein Vater nur für eine Weile weg sei und irgendwann zurückkomme. Da bekommt er eine Nachricht, die seine Welt erneut ins Wanken bringt. Er fasst einen wahnwitzigen Plan.
Monika Boldts Roman ist ein sehr gelungenes Debut, das nach dem Lesen der letzten Sätze noch nachhallt. Die Autorin liest hier einige Abschnitte aus ihrem Buch:
Vatersohn ist im Karl Rauch Verlag erschienen und kostet 20 Euro. Der Titel ist sehr schön mit einem strukturierten Bezugspapier und einem Lesebändchen ausgestattet.
Im Mittelpunkt steht die Familie Kampmann. Die
© Karl Rauch Verlag
Handlung spielt in der Nähe von Düsseldorf in den 1970-er Jahren. Vater Kampmann ist Lokführer, die Mutter kümmert sich um die beiden Kinder und den Haushalt. Der Sohn Marten ist zehn Jahre alt, seine Schwester Liz einige Jahre älter. Auch die Oma, Vater Kampmanns Mutter, spielt eine Rolle.Der Alltag ist berechenbar und läuft nach einem festen Muster ab. Jeder hat seine Pflichten zu erfüllen. Der Vater ist für seinen Sohn ein Vorbild, das Kind bewundert seine Fähigkeiten und Kenntnisse beim Umgang mit Zügen.
Doch dann kommt der Tag, der alles durcheinanderwirft. Ein Selbstmörder steht plötzlich auf den Gleisen, als Kampmann die Strecke fährt, die er längst auswendig kennt. Es dauert 48 Sekunden, bis der Zug nach der Vollbremsung zum Stehen kommt. Die längsten 48 Sekunden in Kampmanns Leben. Zu lang, um den unbekannten Mann zu retten.
Der Lokführer ist seelisch tief erschüttert und versucht, den Vorfall zu verarbeiten. Dabei ist er praktisch auf sich allein gestellt. Diese Belastung ist zu viel für ihn, er stirbt wenige Wochen nach dem Unfall.
Sein Tod bringt seine Familie an den Abgrund der Verzweiflung. Die Mutter schafft es in ihrem Schmerz nicht, für ihre haltlosen Kinder da zu sein. Marten versucht sich zu schützen, indem er sich einredet, dass sein Vater nur für eine Weile weg sei und irgendwann zurückkomme. Da bekommt er eine Nachricht, die seine Welt erneut ins Wanken bringt. Er fasst einen wahnwitzigen Plan.
Lesen?
Vatersohn erzählt von sich nach einem Schicksalsschlag lösenden familiären Bindungen, der Vorstellung der damaligen Gesellschaft, dass man mit Belastungen selbst fertig werden muss und die Zeit alle Wunden heilt und von der Erkenntnis, dass sich in der eigenen Familie keineswegs die besseren Menschen befinden. Die Leichen befinden sich allerdings nicht im Keller.Monika Boldts Roman ist ein sehr gelungenes Debut, das nach dem Lesen der letzten Sätze noch nachhallt. Die Autorin liest hier einige Abschnitte aus ihrem Buch:
Vatersohn ist im Karl Rauch Verlag erschienen und kostet 20 Euro. Der Titel ist sehr schön mit einem strukturierten Bezugspapier und einem Lesebändchen ausgestattet.