TitelDas Weinen der Kinder
AutorArne M. Boehler
VerlagEpubli
GenreThriller
Seiten352 Seiten
Meine Bewertung4,5/5
Ich bedanke mich hiermit recht herzlichst bei dem Autor für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares über das Portal https://rezi-suche.de/
Inhalt
Für ihren Chef zieht Anke Neuhaus von Köln in eine bayrische Kleinstadt um dort in einem alten Schloss ein Kunstmuseum zusammen mit jemandem zu errichten. Jedoch stellt sie nach dem Umzug und nach derjenige einfach abgehauen ist fest, dass sehr viel Geld veruntreut wurde. Um ihren Chef und das Projekt vor den finanziellen Ruin zu retten lässt sie sich auf ihren Ex ein, der auf die schnelle ein paar Porträts von weinen Kindern für eine Vernissage herzaubern kann. Doch woher kommen diese Bilder? Zudem Zeitpunkt ahnt sie noch nicht, dass jemand aufgrund dieser Porträts nach ihrem Leben trachtet.
Review
Der Fokus liegt hauptsächlich auf den Ermittlungen bzw. Anke und so gibt es auch kaum störende Nebenhandlungen. Alle Handlungsstränge fließen nach und nach zusammen und so erfährt man auch, was es mit bestimmten Charakteren oder Rückblenden auf sich hat.
Der Handlungsverlauf nimmt erst langsam Fahrt auf und somit fliegt man ab der Hälfte nur noch so durch die Seiten. Gegen Schluss überschlagen sich die Ereignisse förmlich. Die erste Hälfte nutzt der Autor um all die Charaktere vorzustellen und die Handlung nach und nach aufzubauen. So lernt man ziemlich viel über die einzelnen kennen und kann sich ein gutes Bild von der Umgebung machen. Aber einiges bleibt nach wie vor unklar und so bleibt es bis zum Schluss spannend.
Die einzelnen Hauptprotagonisten wirken sehr authentisch und haben alle ihr Päckchen zu tragen. Vor allem Anke hadert mit ihrem Leben und weiß nicht so recht, wie sie mit der Situation umgehen soll. Auch der Nebencharakter Niels wirkt wie ein Querulant, über dem man schon das ein oder andere mal in der Zeitung gelesen hat. Es ist halt ein Künstler, der um jeden Preis auffallen will und das gelingt ihm auch.
Der gefühlt ewig andauernde Streit zwischen Charlie und Wigland sorgten für eine gewisse Lockerheit der Handlung. Charlie besteht auf ihre Paragraphen, während Wigland das alles nicht so genau nimmt. Sie sind doch sehr unterschiedlich in ihrer Arbeitsweise, aber sie schaffen es trotzdem nach anfänglichen Schwierigkeiten zusammen zu arbeiten. Sie geben auf alle Fälle ein sehr interessantes Ermittlerduo ab, von denen man auch gerne einen 2. Fall lesen würde.
Ab ungefähr der Hälfte fiel es mir wirklich schwer das Buch auf Seite zu legen. Auch der angenehm flüssig zu lesende Schreibstil trug dazu bei. Die Spannung ist einfach enorm hoch und man möchte einfach wissen was es nun mit der Bilderreihe auf sich hat. Die vielen Wendungen sorgen dafür, dass man irgendwann jeden verdächtigt.
Das Cover ist hauptsächlich im Hintergrund weiß bzw. grau und erinnert damit an einen weißen Malgrund. Ganz blass kann man zudem passend zum Titel des Buches und den Portraits um die es hauptsächlich geht ein trauriges Kindergesicht erkennen. Im Vordergrund ist ein türkiser Pinsel mit roter Farbe, welcher auch passend zum Thema ist. Es ist wirklich schön aufgebaut und man erkennt direkt um was es geht.
Was mir jetzt nicht so gefallen hat sind die gefühlt zu vielen Probleme der Charaktere. Hier hätte man ein paar weniger thematisieren können und dafür hätte man die anderen dann detaillierter behandeln können. Auch wenn ich die angesprochenen Themen(Alkoholismus, Anorexie, Mobbing und vieles mehr) als sehr wichtig finde, hier hätte man vielleicht 2-3 weniger nehmen sollen. Es ist jetzt nur ein kleiner Kritikpunkt, aber genau das ist mir halt beim Lesen aufgefallen.
Fazit
Oft habe ich beim Lesen vergessen, dass es sich hierbei um ein Thrillerdebüt handelt. Was mich auch positiv überrascht hat sind die fehlenden blutigen Leichen. Selbst wenn man eine Tote oder ein Toter auftauchte wurde diese nicht bildhaft beschrieben und das hat es richtig angenehm gemacht. Auch die Idee hinter der Handlung wirkt nicht abgegriffen und man findet leider nicht viele Thrillers, die in der Kunstszene spielen.