22. Oktober 2018 – Tikal

9. Tag

Auf der Suche nach einem Frühstück stellten wir fest, dass die örtliche Bäckerei erst um 8 Uhr öffnete. Für deutsche Verhältnisse erstaunliche Geschäftszeiten in dieser Branche. Wir gingen daher stattdessen in ein kleines Café und ließen uns dann in einer Apotheke zu Thema Magenprobleme beraten. Gegen mehrtägigen Durchfall empfahl uns die kompetente Dame in gutem Englisch ein Antibiotikum. Zudem erfuhren wir, dass eine Konsistenz wie Hüttenkäse auf Amöben oder andere Parasiten hindeute, eine wasserartige dagegen auf Bakterien.

Bei der Weiterfahrt hielten wir auf dem Festland kurz am Einkaufszentrum, um in der dortigen Banrural Filiale die Tickets für Tikal zu kaufen, wie es der Reiseführer empfahl. Da diese aber erst um 10 Uhr öffnete und wir so lange nicht warten wollen, fuhren doch direkt weiter. Am Parkeingang war es dann überhaupt kein Problem die Tickets für 150 Quetzales pro Person zu erwerben. Da diese nur jeweils einen Tag von 6-18 Uhr gelten, kauften wir gleich jeweils zwei. Keine fünf Minuten später saßen wir wieder im Auto, fuhren die letzten 17 km bis zur Ausgrabungsstätte und checkten dort in der Jungle Lodge ein. Diese war ursprünglich als Unterkunft für die Archäologen vor Ort gebaut worden, aber längst zu einem empfehlenswerten Hotel direkt an der Schranke zum Nationalpark geworden. Dieser ist seit 1979 sowohl UNESCO Weltkultur- als auch –naturerbe. Als wir ihn um 12 Uhr betraten, bekamen wir am Eingang ein Bändchen, wie in einem All inclusive-Hotel. Vom Hauptweg bogen wir zuerst zu Tempel VI ab, dem Tempel der Inschriften. Mit den Stationen Gruppe G, Südakropolis und Tempel V gingen wir dann weiter zum „Mundo Perdido“-Komplex. Dieser war der erste große Zeremonialbezirk der Stadt, lange bevor die monumentalen Pyramiden gebaut wurden, die Tikal so einzigartig machen. Die „verlorene Welt“ ist aber auch ein guter Ort, um die Tiere des Urwalds zu beobachten. Wir sahen dort einige Spinnenaffen, zwei Tukane, grüne Papageien und einen Specht. Leider scheuten alle die pralle Sonne, wie der Teufel das Weihwasser, und blieben lieber im dichten Grün, so dass wir allenfalls „Beweisfotos“ von ihnen machen konnten.

Die große Pyramide des Komplexes ist auf der Spitze mit einer Holzplattform versehen, die über eine hölzerne Treppe erreichbar ist. Dort oben weht ein kühlender Wind und der grandiose Ausblick hatte mich schon vor 25 Jahren begeistert, als ich direkt nach dem Abitur auf einer Backpacking-Tour durch Mexiko einen Abstecher nach Tikal gemacht hatte. Damals waren wir vom mexikanischen Palenque um 8.15 Uhr mit dem Bus nach Zapata gefahren und mit einem anderen Bus weiter nach Tenosique. Da der dritte Bus nach La Palma nicht gekommen war, hatten wir dort ein Taxi genommen. Um 14.00 Uhr ging es dann mit dem Boot fünf Stunden lang auf dem Rio San Pedro über die Grenze nach El Naranjo in Guatemala. Unter den anderen Passagieren waren ein brasilianischer „Rausschmeißer“ mit seiner schwedischen Freundin und ein Algerier gewesen, der in Frankreich ein Lehrerstudium absolvierte und an diesem Tag Geburtstag gehabt hatte. Abends hatten wir in El Naranjo noch für 15 Quetzales zu Abend gegessen und um 2.00 Uhr nachts für weitere 15 Quetzales pro Person den um 1 Stunde verspäteten Bus nach Flores genommen.

Im Vergleich dazu waren wir dieses Mal mit dem Mietwagen wesentlich bequemer angereist. Nach dem Abstieg von der Pyramide besuchten wir zum Abschluss des Tages noch die zentrale Akropolis, wo wir endlich den ersten Nasenbären sahen, auf spanisch Pizote genannt. Als wir wieder an der Schranke zum Park ankamen, hatten sich dort auf einem Baum Dutzende von Oropendolas versammelt. Die Stirnvögel stritten sich lautstark um die besten Schlafplätze. Da die Jungle Lodge, wie alle Hotels in Tikal, zur Stromversorgung nur einen Dieselgenerator nutzen kann, gingen auch dort um 22 Uhr im wahrsten Sinne des Wortes die Lichter aus.

22. Oktober 2018 – Tikal


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