21. Wie ein Pferd ein Ziegenbock

Der Schriftsteller Rolf Hochhuth hat die Position zu seinem Austritt aus der Akademie der Künste Berlin in Zusammenhang mit dem israelkritischen Gedicht von Günter Grass bekräftigt.

Die Akademie der Künste habe das “antisemitische Pamphlet” von Grass, das “so wenig ein Gedicht ist wie ein Pferd ein Ziegenbock”, nur deshalb verteidigt, weil Grass einmal Präsident dieser Institution gewesen sei, sagte Hochhuth. Er habe schnell gewusst, in welche Richtung die Diskussion auf der Frühjahrstagung “ausarten” würde: “Nämlich zu einer fast, ich sage fast, einstimmigen Verurteilung Israels zugunsten seiner Todfeinde, der Palästinenser und der Iraner. Und das höre ich mir als Deutscher, der sich auch zwei Mal die Woche zu Tode schämt ( … ), nicht an.”

Hochhuth bezeichnete den Diskussionsstil auf der Tagung als “Geschrei”. Die Äußerungen von Ingo Schulze, dem Direktor der Sektion Literatur, der von “denunziatorischen Vorwürfen” Hochhuths gesprochen hatte, wies er zurück: “Er wollte mir den Mund verbieten. Ich lasse mir mit 81 Jahren von so einem jungen Mann nicht den Mund verbieten. ( … ) Es ist mir vollkommen schnuppe, was Herr Schulze über mich denkt.”

Das vollständige Gespräch mit Rolf Hochhuth kann man bis zum 7. Oktober 2012 als MP3-Audio im Audio-On-Demand-Player beim DLR nachhören.

Es müssen tumultartige Szenen gewesen sein, die sich am vergangenen Samstag in der sonst so friedlichen Akademie der Künste in Berlin abgespielt haben. / FAZ

Der Präsident der Akademie der Künste, Klaus Staeck, hat sein Bedauern darüber ausgedrückt, dass der Schriftsteller Rolf Hochhuth die Akademie verlassen will. / Freie Presse



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